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14.06.2025
Schilda an der Ilm – das Sudelbuch XVI

14. Juni 2025

Noch von gestern, Bomben (5) auf Teheran. Oder auf Neudeutsch: dem Zeller sein Kommentar:


Bomben (6) auf Teheran: So wie ich es gestern Nacht gemutmaßt hatte, waren tagsüber in D die Kommentare. Ich sage nur dies: Wissen die deutschen Wort-Heroen, die strikt nach jeweiliger Gesinnung für die eine oder die andere Seite Partei ergreifen, eigentlich, in welchem sicherheitspolitischen Vakuum sich unser eigenes Land befindet? Ich denke nein, denn sie wissen ja sonst auch wenig bis nichts.

Bomben (7) auf Teheran: In den Medien des Wertewestens ist von einem Enthauptungsschlag die Rede, weil man führende Militärs und Wissenschaftler des Landes getötet hat. Das Verb „ermorden“ findet in diesem Zusammenhang keine Verwendung. Ich betrachte mit Interesse die Gesichter der Ermordeten. Sie wirken auf mich erstaunlich intelligent und zivilisiert. Jetzt kann ich darauf warten, dass man mir eine frivole Sympathie mit dem Mullah-Regime unterstellt. Dass ich dieses unbegreiflich, ja schauerlich finde, wird man mir als Schutzbehauptung auslegen, jetzt wo militante Aggressivität Plicht ist. 

Bomben (8) auf Teheran: Ich wage die Behauptung, dass der Schlüssel für den Großen Krieg in Ankara liegt. Wird dortzulande der Krieg zwischen Jerusalem und Teheran als vortreffliche Gelegenheit angesehen, die sog. fortschrittlichen Rebellen in Syrien von der Leine zu lassen, dürften in Israel die Lichter ausgehen. Ich habe keinen Schimmer, ob diese Annahme realistisch ist. Schließlich bin ich nicht der türkische Großpascha. 

Bomben (9) auf Teheran: Die Stellungnahmen aus dem offiziellen Amerika sind denkwürdig gespalten. Während Top-Politiker der an der Macht in den Gesetzgebungsorganen befindlichen Republikaner sich offen auf die Seite Jerusalems stellen („we pray for Israel“), versuchen der Außenminister und sein Chef das Land in ein Nichtbeteiligten-Gewässer zu steuern.

Bomben (9) auf Tel Aviv: In den heutigen frühen Morgenstunden gab es Raketeneinschläge in der City, nachdem zunächst mitgeteilt worden war, dass mit Hilfe der israelischen Luftabwehr genau dies verhindert worden sei. Die US-Regierung gibt bekannt, dass sie bei der Raketenabwehr Iron Dome Beihilfe geleitet habe. Soviel zur Nichtbeteiligung der Trump-Regierung.

Bomben (11) auf Kiew und anderswo: Ich brüste mich keineswegs damit, dass ich vorausgesagte, Russlands Führung werde jetzt die ruppigsten Raketen- und Drohnenangriffe auf Städte in der Ukraine durchführen lassen. Das schien ihr notwendig zur eigenen Gesichtswahrung, nach den ukrainischen Drohnenattacken vom vergangenen Wochenende tief nach Innerrussland hinein. Jedoch: Jede Bombe, die beispielsweise in Charkow einschlägt, wird nach dem einstigen und von mir dringend herbeigewünschten Ende des Waffeneinsatzes eine tatsächliche Befriedung des Landes und der darin inkorporierten Großstadt in eine unermesslich fernere Ferne rücken. Ich denke mal, die russische Führung weiß um dieses Dilemma. Die Göttin des Krieges ist eine Hure.


13. Juni 2025

Israel hat heute Nacht (MEZ) eine noch unbekannte Vielzahl von Zielen im Iran bombardiert. Seine Offiziellen verbreiteten die Nachricht, dass sich dieser Angriff gegen das iranische Atomwaffen-Programm richte und so lange fortgesetzt werde, wie diese existentielle Gefahr für Israel bestehe.

Bombern (2) auf Teheran: US-Stellungnahmen betonen, dass die Amerikaner mit diesen Bombardements nichts zu tun hätten. Vorsorglich werde allerdings alles entbehrliche Personal aus den Botschaften im Nahen Osten abgezogen.

Bomben (3) auf Teheran: Stelle mir vor, dass in D im Laufe des Tages das Geplärre über die Rolle Israels wieder einen traurigen Höhepunkt erreichen wird. Dabei besteht in erster Linie die reale Gefahr, dass wir an der Schwelle eines Weltkrieges stehen, für dessen Auslösung es in der übrigen Welt kaum Zweifel geben wird – vor allem in Staaten nicht, in denen das Existenzrecht Israels keinen Wert an sich darstellt.

Bomben (4) auf Moskau: Verteidigungsminister Pistorius erklärte gestern in Kiew, dass die Ukrainehilfe weitergehe, aber es werde keine Taurusse geben. Weiß Fritz der Kanzler das auch schon? Mir war aufgefallen, dass er in den vergangenen Tagen bei diesem Thema von Verschlusssache raunte. Jetzt ist es offenbar keine mehr. Bleibt die Frage, was zu diesem erstaunlichen Sinneswandel geführt haben mag. Ich tippe auf handfeste Tipps aus Washington, deren Grundlage wiederum handfeste Tipps aus Moskau waren.


11. Juni 2025

Der Chef des Bundesnachrichtendienstes Bruno Kahl wird so zitiert: a) Das ganze russische Volk stehe hinter der Kriegspolitik von Wladimir Putin: „Wir haben den Eindruck, dass das gesamte russische Volk bereit ist, Putin zu folgen, dass dieser Krieg notwendig ist, dass die böse Nato der Aggressor ist.“ Das liege b) daran, dass die russischen Medien nur diese Meinung verbreiten würden. Soso. Bleibt die Frage, was eigentlich die von uns mit viel Steuergeld gepamperten Einflussnahme-Einrichtungen (Radio Liberty und Genossen) so treiben, wenn Kahls unter b) mitgeteilte Folgerung stimmen sollte.

Der böse Putin (2): Da mag das Bundesamt für Verfassungsschutz nicht zurückstehen. Unter dem Titel Gefährdung durch russische Spionage, Sabotage und Desinformation. Momentaufnahme und Einordnung teilt das Amt dem erschrockenen Leser mit, dass die Dienste aus dem Osten bei uns ihr frivoles Handwerk treiben und zwar „verstärkt“. Besonders gravierend sei die Einflussnahme auf Wahlen. Doch Vorsicht, als Robert der Denker die schönen Frau vom BSW das russische Sponsoring öffentlich unterstellte, ließ diese ihm das verleumdende Gerede auf dem Rechtswege untersagen. Merke: die Berufung auf die eigenen Dienste, zumal das BfV, ist nichts, auf was sich Gutmensch verlassen sollte.

Der böse Putin (3): Das BfV-Werk enthält zur Illustration des feindlichen Tuns eine Toolbox Russland. Darinnen sind den Autoren seltsame Aussagen gelungen. Da, wo man die Ziele der Angreifer beschreibt, spricht das Amt von Schutzzielen in Deutschland. Das war mir neu. Aber es ist auch Lustiges vermerkt. So nennt man das üble Tun der Hacker Hackivisten.

Ach ja, der Osten: In Leipzig begann gestern die mündliche Verhandlung in Sachen Compact-Verbot vor dem Bundesverwaltungsgericht. Gewundert habe ich mich über den Mann im Zuschauerraum mit der FDP2-Maske (der Nahbeobachter des BfV?).

Der Osten (2): Die Mitteldeutsche Zeitung macht gegen die in Halle für den 8./9. November 2025 geplante Buchmesse mobil. Ihr sind Sätze eingefallen, die man aufheben sollte „Halles Stadtgesellschaft, von Vereinen und Verbänden über Kirchen und Gewerkschaften bis zur Politik, ist geübt darin, Rechtsextremisten in die Schranken zu weisen. ... Ein Treffen von Verlagen und anderen Akteuren des rechten Spektrums in der Stadt eines antisemitischen und rechtsextremen Attentats – das ist instinktlos und provokant zugleich“. Wer sind denn zum Teufels Namen diese Rechtsextremisten? Vermutlich du und ich. Man muss den Namen des Schreiberlings nicht kennen. Es genügt, sein Gesicht zu betrachte. Voilà:


Im Osten (3): Ist das echt? fragt der Mann am Lagerfeuer (Achtung Meldestelle: Lagerfeuer ist gesicherter Rechtsextremismus, Hetze und alle diese gesicherten Sachen, die mir im Moment nicht einfallen wollen), indem er auf das winzige grün-silberne Einzelkämpferabzeichen aus Metall an meinem Revers deutet. Ich: Nein, das echte ist aus Stoff. Er: Und das haben Sie? Ich: Zweifel? Er (sucht nach Worten): Sie sehen nicht so aus. – Das ist ein guter Auftakt, wir sprechen über die Streitkräfte. Die in der Nähe stehenden Frauen nehmen Abstand.


9. Juni 2025

Beim vorgestrigen Besuch des Globus in Isserstedt bei Jena finde ich in der Intelligenzabteilung 4 Autobiographien vor, die von Papst Franziskus, Gott hab ihn selig, die von Barack Obama und zwei auf dem Ramsch. Davon erwerbe ich eine für 4,99 €: Samuel Meffire: Ich, ein Sachse. Mein deutsch-deutsches Leben. Es geht um einen in der DDR geborenen Mischling. Nebenbei, dass Dresden-Prohlis, Prohlis heißt, habe ich schon immer witzig gefunden.

Autobio (2): Ich lese heute Morgen in das Buch hinein, gerate rasch ins Blättern und lege es dann auf den Stapel „vergiss es“. Die drei anderen hatten es erst gar nicht bis in die Nähe des Einkaufswagens geschafft: Ein toter Papst, zumal einer unseres Jahrhunderts, liegt weit außerhalb meiner Interessen, der Ex-Präsident der USA ist auch nicht gerade mein Fall, jedenfalls nicht bevor diese Memoiren auf dem Ramsch landen, und das dritte Buch schließlich stammte von einer Leutnantin zur See mit orientalischem Äußeren. Ich las, an den Ramschtisch gelehnt, im Schnelldurchgang und entschied mich, dass eine Suada über Neonazismus in der Bundeswehr nichts ist, was ich im Moment nicht entbehren könnte (doppelte Verneinung = komplizierter Gedanke).

Autobio (3): Bei soviel unkorrektem Tun amüsiert mich die Vorstellung, dass eine von Steuergroschen lebende Hochbegabte mit Hilfe ihrer rassistischen Vorurteile bemerken könnte, dass ich hier mehrere mehr oder weniger Farbige aus meinen momentanen Betrachtungen von fremden Selbstdarstellungen ausgeschlossen hätte – ein klarer Verstoß gegen die universell geltenden Menschenrechte oder so. Da gibt’s nur eins: Meldestelle.

Autobio (4): Bei der Wendung „da gibt’s nur eins“ klingelt es mir soeben im Ohr. Auftritt des Kompanie-Feldwebels meiner Muschkoten-Zeit. Der wortmächtige Mann nutzte diese Wendung unter Hinzufügung eines einzigen Hauptwortes. In meinem Fall war es regelmäßig „Friseur“. Wenn er einen schlechten Tag hatte, verkürzte er den Befehl auf den Text „Nur eins, Friseur“.


8. Juni 2025

Die Mafia lebt. Kaum ist es den Deutschen gelungen, mit einer zittrigen Wahlentscheidung die größten Querschläger aus den Ämtern hieven zu lassen, tummeln dies sich dank der verdeckten Einflussnahme des berühmten Herrn Irgendwer weiterhin im deutschen Namen auf der Weltbühne. Baerbock, Habeck und Lauerbach sind hierbei nur die Spitzen der Eisbergs, der über den Atlantik segelt – streng klimaneutral, versteht sich.

Mafia (2): Die für die Flutung des Landes zuständigen kriminellen Organisationen unterlaufen vor aller Augen die Reste des bereits verkrüppelten Rechtssystems. Dass dergleichen, wie sich nun zeigt, von Sumpfgewächsen in Brüssel gesteuert wird, wundert eigentlich niemanden. Man nimmt die Geldflüsse schulterzuckend zur Kenntnis.

Mafia (3): Die EU ein Friedensprojekt aus den 1950er Jahren? Heute wohl kaum, wenn denn je.

Aber auch dieses: Trinke bei Freunden auf der Terrasse bei deutlich zu warmen 14 Grad deren selbstgebrauten heißen Pfefferminztee. Das Gespräch hüpft hin und her. Um dem über den Krieg den Garaus zu machen, behaupte ich frech, die Ukraine werde noch in diesem Jahr kapitulieren. Doch das Gewünschte tritt nicht ein, alle reden gleichzeitig, bis ich mir wieder Gehör verschaffe: Wenn ich nicht recht habe, gebe ich einen aus, wenn aber doch, dann erst recht. Das findet Zustimmung. 

Pfefferminztee (2): Danach reden wir über Leute von nah und fern und lachen viel. Es bleibt einstweilen dabei: der Krieg ist woanders.


7. Juni 2025

Ein Blick auf die zahlreichen sich fortbewegenden Gefechtshandlungen in der Ukraine weckt den Verdacht, dass der gesamte Frontbogen in ein kaum noch aufzuhaltendes Rutschen gerät, was durch Angriffshandlungen, die über die nördliche Grenze zu Russland erfolgen, ergänzt wird.

Ostfront (2): Die Töne aus Moskau, was einen möglichen Einsatz der Taurusse Richtung Russland anlangt, werden vielstimmig ruppiger. Fritz der Kanzler eiert. Das wäre dann also, wenn er die Lieferung stoppt, sein letztes bislang noch nicht gebrochenes Wahlversprechen, was er nun ungeschehen machen will. In diesem einen Fall wäre es ihm nicht übel zu nehmen.

Ostfront (3): Die Lage auf der Ostsee eskaliert, nachdem sich Estland per Gesetz selbst ermächtigt hat, gegen die russische Schattenflotte gewaltsam vorzugehen. Jetzt sind die Leute entsetzt, dass der Russe angekündigt hat, seine Tanker mit Kriegsschiffen zu eskortieren. Man kann die Uhr danach stellen, wann dort der erste scharfe Schuss fällt.


6. Juni 2025

Fritzens Auftritt im Oval Office gestern war eine mehrgliedrige Peinlichkeit. Während Trump davon sprach, der Sinn des Besuchstermins sei es, zum einen mit den Deutschen gute Geschäfte zu verabreden und zum anderen mit deren Unterstützung, den Krieg in der Ukraine zu beenden, redete Merz davon, dass Deutschland mit ganzer Kraft an der Seite der Ukraine stehe, bis der russische Herrscher eingelenkt habe.

Peinlich (2): Merz lenkte in einem Zwischenruf die Aufmerksamkeit auf das morgige (sprich: heutige) Datum (6. Juni 1944 = D-Day = die Landung der Anglo-Amerikaner in der Normandie), um dem stutzenden Trump , als dieser brummelte „na ja, für Sie keine Freude“, devot zu erläutern, wie wichtig für ihn die Befreiung vom Nazitum durch die US-Amerikaner sei, die dieser Tag für ihn symbolisiere.

Peinlich (3): Ansonsten saß der Deutsche die geschlagenen 45 Minuten wie eine Staffage vor dem Kamin, da sich die versammelte Presse nur für inneramerikanische Themen, wie das jüngste Steuer- und Wirtschaftspaket und Trumps Streit hierüber mit Elon dem Wunderkind interessierte. Trump fand den nunmehr ehemaligen engen Freund enttäuschend (disappointing).

Peinlich (4) sind deutsche Mainstream-Kommentare über den Auftritt, wonach Merz dem Meister die Meinung gegeigt habe. Gelegenheit war durchaus, doch wann mag das passiert sein? Mir fiel lediglich auf, dass Trump über Fritzens kurze Bemerkung zur Ukraine-Unterstützung unkommentiert hinwegging, während Vize Vance in seinem Sessel für Sekunden die entspannte Haltung aufgab und sich nach vorne beugte und Außenminister Rubio unruhig hin und her rutschte. Doch es blieb friedlich dank der Ignorierung des Deutschen durch den Chef. In dessen Kopf hatten die Deals Vorrang.


4. Juni 2025

Was den Schweizer Bürger demnächst zur Entscheidung vorgelegt wird. Bei uns undenkbar. Undenkbar?


Undenkbar (2): Eine unzuständige Kammer des Berliner Verwaltungsgerichts lässt drei abgewiesene Somalier einreisen. Undenkbar? Nicht in Berlin. Dass der Vorsitzende ein grüner Aktivist ist, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber.

Undenkbar (3): Die Koalitionäre des niederländischen Wahlsiegers haben diesen wochenlang in Sachen Massen-Migration auflaufen lassen. Und jetzt? Hat Wilders halt die Koalition platzen lassen. Nun müssen die Wähler wieder ran.

Undenkbar (4): Bislang jedenfalls, die Kertschbrücke wegzusprengen. Eine Tonne Sprengstoff beim Unterwasserangriff des ukrainischen Dienstes unterbrach gestern den Verkehr für 4 Stunden.


3. Juni 2025

Eine zweite ukrainisch-russische Verhandlungsrunde in Istanbul dauerte diesmal nur eine einzige Stunde. Sie brachte den beabsichtigten Austausch von Gefallenen. Sonst nichts. Die Türken drückten es diplomatisch aus: Es sei nichts Negatives dabei herausgekommen. Nur der kleine Mann aus Kiew schwelgte in Angeboten, die der böse Wlad ignoriert habe. Fest steht, die Russen bleiben beim Njet zu anhaltenden Waffenstillstandszusagen. Es hat sich also nichts geändert.

Ostfront (2): Es hat am Wochenende weit nach Sibirien hineinreichende Drohnenangriffe auf Militärstützpunkte gegeben. Tausende Kilometer von der Front entfernt, können die Drohnen nur durch Sabotagetrupps entsandt worden sein, die im tief im Feindesland operierten. Das war der erst spektakuläre Erfolg ukrainischer Kriegsbemühungen seit der letztlich misslungenen Offensive Richtung Kursk im August des Vorjahrs. Ich nehme an, dass wir alsbald von einer drastischen Antwort hören werden.

Ostfront (3): Die Stichwahl zum neuen polnischen Präsidenten am Wochenende brachte gestern nach offenbar mühseliger Auszählung des knappen Ergebnisses, den Sieg des nationalpolnischen Kandidaten, der als Tusk-Gegner angetreten war. Das Ergebnis stieß bei Mainstream auf offene Ablehnung, da man auf den Tusk-Mann als sicheren Sieger gesetzt hatte. – Trump gratulierte. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Für Deutschland wird die Einkreisung enger.


2. Juni 2025

Ein Ausflug in den Bregenzer Wald lehrt den Fahrer notwendige Schlangenlinien zu fahren. Die Mühe der Anreise nach dem dortigen Schwarzenberg lohnt, denn Ziel ist das Angelika Kauffmann-Museum, das zu finden dem Fremden nicht eben leicht gemacht wird. Beherzt hole ich auf hochdeutsch Auskunft bei einer jungen, soeben aufs Rad steigenden Eingeborenen. Muscht du bis zum Kirchturm gehe, dann kukscht, dass du links davon die Feuerwehr findscht. Dann bischt fascht do. Es stimmt.

Angelika (2): Das Museum birgt zweierlei: zunächst einmal das Leben im 18./19. Jahrhundert in dieser Fernab-Region in niedrigsten Stuben und das schreckliche Dasein der Schwabenkinder, die als überzählige Esser fernab zur Arbeit nach Norden geschickt wurden. Ein Pflichtbesuch für alle Schneeflocken unserer Tage würde vielleicht dem einen oder anderen nützlich sein, um den eigenen Paradieszustand zu erahnen. Ob’s hülfe? Wer will das wissen.

Angelika (3): Die derzeitige Ausstellung zur namensgebenden Malerin ist A.K. und die Mode bezeichnet. Sie zeigt die von der Star-Künstlerin kreierte Marotte, ihre reichen Auftraggeber in den Kleidern vergangener Epochen darzustellen. Mit Staunen betrachte ich den Faltenwurf. Fast ist man versucht, die Gesichter der Portraitierten nicht zu beachten.

Angelika (4): Sie war zudem eine Meisterin des Selbstportraits. Ich kann mich gar nicht sattsehen an diesen Momentaufnahmen aus dem Leben dieser schönen und geradezu revolutionär erfolgreichen und selbständigen Frau. Dass sie in England in ihrer ersten Ehe auf einen Heiratsschwindler hereinfiel, registriere ich für meinen So-spielt-das-Leben–Fundus.

Angelika (5): Der Besuch in der Ortskirche bietet das Erwartete und auch Überraschendes. Erwartet waren nach Lektüre des Reiseführers die Kirchenausmalung durch Vater und Tochter Kauffmann, nicht hingegen der Kult um die Selige Ilga, deren Knochenreste hinter Glas angebetet werden können. Man kennt ihren Todestag, weiß aber nicht, ob sie tatsächlich gelebt hat. Das nenne ich zur recht ein Wunder. Eine Ilga-Biographie, die zu erwerben ich mir nicht verkneifen kann, klärt mich über weitere Details der Angebeteten auf. Ihr bemerkenswertes Tun war der Transport von Wasser in ihrer Schürze. Als sie auf dem Weg von der Dorfquelle zu ihrer Einsiedelei davon einiges unterwegs vergoss, entsprang an der Stelle eine Heilung bringende neue Quelle. Das fanden die Leute natürlich wunderbar und tun es heute noch. Als sie starb, fingen im Ort die Kirchenglocken von selbst zu läuten an. Die Kirche, so schreibt etwas spröde der Ortschronist, Mesner und Biograph habe seinerzeit noch gar nicht existiert. Ich lese auch dies mit Staunen bei einem Erdbeerkuchen im Freien, nachdem ich mich vom Küster über die Beerdigungsbräuche habe instruieren lassen. Die Toten werden wg. des Platzmangels auf dem Kirchhof eingeäschert, was mich in dieser strikt katholischen Gegend etwas überrascht, aber wieder mal vom Pragmatismus der Mutter Kirche überzeugt.


1. Juni 2025

Eine Vitrine im Wohnraum stehen zu haben, so lerne ich gestern Abend aus vertrautem Munde, ist Ausdruck des Hangs zum Kitsch. Dieser wird nur noch durch deren Inhalt gesteigert. Meine stand nur wenige Tage an genanntem Ort, dann verschwand sie – worüber ich jetzt natürlich erleichtert bin – wieder. Mit ihr wurde meine Leuchtturm- und Diktatorensammlung dem längst nicht immer wohlwollenden Auge des Besuchers wieder entzogen. Ich muss also niemandem mehr erklären, woher ich Stalin, Churchill, den Führer und den Duce habe, und warum der Italiener und der Brite viel größer sind als alle anderen.

Churchill (2): Zu meinem Missbehagen ist der liebevoll gepflegte Rote Pfeil der Schweizerischen Bundesbahnen nach Churchill benannt, mit dem ich gestern die das grüne Voralpenland der Ostschweiz durchkreuzte, über welche die gelehrten Eingeborenen Debatten führen, ob es eigentlich geographisch die Nordschweiz sei. Verkneife mir Bemerkungen, dass ich diese Zugbenennung ähnlich geschmackvoll finde, als würden wir heutzutage die A 9 als Straße des Führers bezeichnen. Wir könnten uns dabei auch, wenn wir etwas lockerer wären, auf unsere Freunde aus Italien berufen, in deren Hauptstadt ich auf der Ponte Duce wandelte.

Churchill (3): So lausche ich einem ernsten Vortrag – zum Glück ist er kurz – eines halbjungen Historikers, der darüber aufklärt, warum diese Zugtaufe wg. des im Jahre 1946 erfolgten Besuch Churchills in der Schweiz geschah. Er, der Historiker, verstieg sich zur Bemerkung über die außerordentliche Beliebtheit des Mannes, der den wackeren Schweizern ein Vorbild an Durchhaltewillen gewesen sei. Seinen entscheidenden Anteil am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erwähnte der Vortragende nicht, natürlich nicht. Auch nicht, dass der beliebte Mann just soeben von seinen Briten mit Pauken und Trompeten abgewählt worden war, weil sie von ihm Schnauze gestrichen voll hatten, wie man so sagt.

Churchill (4): Die Aufzeichnung der Sonntagsrunde des Radiosenders Kontrafunk, zu der eigentlich eingeladen worden war, ging als unverständliches Gemurmel vorüber, weil die Technik, die man aufgeboten hatte, nicht auf die Zuglautsprecher übertragbar war. Das Publikum nahm’s erstaunlich gelassen und unterhielt sich stattdessen prächtig bei gutem Essen und professionellem Service an den engen Vierertischen. Ich auch.

Churchill (5): Ich lernte eine neue Art des Wiedererkennens kennen. Nicht das Aussehen sorgt dafür, sondern der Name nebst zugehöriger Stimme. Nun gut, man bewegte sich hier unter einem notorischen Radiopublikum. Lustige Erfahrung.


31. Mai 2025

Während Mme. Weidel bei den europäischen Konservativen in Budapest gefeiert wird, reise ich durch das südwestliche Deutschland, um dort zuzuhören und zu reden. Alles wirkt beschaulich-behaglich. Der Gesprächston ist gesittet, wie ich ihn schon länger nicht mehr vernommen habe. Ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass die Leute hier etwas anderes als die CDU wählen könnten, denn sie halten diese für konservativ.

Konservativ (2): Das bestätigt mein sein Jahr und Tag gepflegtes Vorurteil, dass konservativ als politische Programmaussage nichts bedeutet. Es ist eine Wohlfühl-Leerfloskel ohne greifbaren Inhalt. Vor allem fehlt die Stoßrichtung, welche von der politischen Linken gepachtet zu sein scheint.

Konservativ (3): Wenn die jetzige, an der Macht befindliche Gesellschaftsschicht alles in ihrer Macht stehende tut, um an derselben zu bleiben, so nenne ich das konservativ (= nichts bewegt sich, was man früher nicht ohne Grund den Beamten nachsagte).

Konservativ (4): Bevor die sog. sich selbst so nennenden Konservativen ihre Angst nicht überwinden, irgendwer könnte Anstoß nehmen, werden sie bleiben, was sie sind: bedeutungslos. Insofern wirkt Weidels in Budapest erfolgte Ansage, dass die Euro-Globalisten abgeräumt werden müssen, anders, als die meisten Leute sich das Reden eines Konservativen vorstellen. Lachhaft ist, was die Leserbriefe auf diversen Blogs hierzu dozieren. Führend wie stets: Tichys Einblick. Hier liest man im Originalton, warum sich in D nichts ändern kann.

Konservativ (5): Mich erheitert die Vorstellung, wie diese Parterre-Akrobaten reden und schreiben werden, wenn sie unter eine robuste Führung geraten. Dann werden die meisten schon immer dieser oder jeder Meinung gewesen sein. Jetzt hingegen erschöpfen sie sich in hitzigen Debatten, ob A.H. ein Linker gewesen sei.


28. Mai 2025

Über Nacht ist das jüngste Senioren Arkrützel von Bernd Zeller in meinen elektronischen Briefkasten eingeworfen worden. Daraus raubkopiere ich das hier:

Leugner (2): Der amerikanischen Presse entnehme ich, dass Fritz der Kanzler sich am Montag via Interview dahingehend festgelegt hat, dass die Ukraine von ihm die Genehmigung erhalten habe, „westliche Waffen“ bis tief nach Russland hinein gegen militärische Ziel zu verwenden. – Falls die Aussage das bedeutet, was jedermann darunter verstehen muss, werden uns die Russen bald mitteilen, wann und wo das geschehen ist. Diese Mitteilung dürfte rabiater ausfallen, als deutsche Claqueure sich das vorzustellen belieben. – Gemeint sein kann nur der Taurus, den er bereits im Wahlkampf in aller Öffentlichkeit versprochen hatte. Doch darüber will er jetzt öffentlich nichts sagen.

Leugner (3): Bei der Gelegenheit nahm ich aufgrund einer unerbetenen Zusendung seit Jahren mal wieder zur Kenntnis, was der Chef der Jungen Freiheit Dieter Stein zum deutschen Aufrüstungsverhalten so meint. Nämlich dieses hier: „Natürlich ist entscheidend, dass nicht Hasardeure im Amt sind und Deutschland verantwortungslos in kriegerische Konflikte führen. Und darüber kann man sich hin und wieder natürlich streiten. Aber ich sehe das momentan nicht der Fall.“ – Da ich mir vor eben jenen Jahren fest vorgenommen hatte, zur JF nichts mehr zu sagen, belasse ich es bei dem Zitat.


26. Mai 2025

Alles, was man von der Ostfront angeliefert bekommt, verdient das Fragezeichen des Unbestätigten. Das liegt nicht zum wenigsten daran, dass sich viele im Brustton der Überzeugung äußern, die auf den tatsächlichen Fortgang keinen Einfluss haben. Mir erscheint es trotz größter Skepsis so, dass die Russen jetzt in einer Art und Weise Ernst machen, die keinen Zweifel mehr zulässt, dass sie allein die Initiative innehaben. Ich folgere, dass es nur der Mann im Kreml sein wird, der über das Kriegsende bestimmt.

Ostfront (2): Von den Staatslenkern hören wir in den Ansagen von Putin eine ungewohnte Härte, aus den USA (Trump und Vance) Töne der Drohung, vor allem in Richtung Europa, und vom Quarteto fantástico (Macron, Starmer, Tusk und Fritz der Kanzler) Ansagen aus Absurdistan, denn sie wollen den bösen Putin zum Waffenstillstand zwingen, um eigene Truppen ins Land schicken.

Ostfront (3): Der russische Vormarsch am gesamten Frontbogen hat sich seit Mitte Mai deutlich beschleunigt. Es sind jetzt mehrere Kilometer am Tag im Schnitt.

Ostfront (4): Am jetzt vergangenen Wochenende hat es den größten Raketen- und Drohnenangriff gegen Ziele in der Ukraine gegeben. Über die Auswirkungen lässt sich wie üblich nichts Verlässlichen feststellen.

Ostfront (5): Nachdem sich Fritz der Kanzler laut Bild in der vergangenen Woche telefonische Ohrfeigen von Trump eingehandelt hat, droht Merz jetzt, nachdem sich US-Investoren für die Wiederinbetriebnahme von Nord Stream starkmachen, mit dem endgültigen Aus für die Röhren. Fragt sich der Laie: Lebt der Mann hinter dem Mond, oder welche spezielle Sorte von US-Interessen vertritt er hier in diesem Fall? Und was, um Himmels Willen, denkt sich sein bisheriger Spannmann Kretschmer aus Dresden, der plötzlich über eine Wiederinbetriebnahme mit dem Russen reden will? Peilt er bereits das Morgen nach Merz an? Auch fiel mir auf, dass Sachsen bislang nicht an der Ostsee liegt.

Ostfront (6): Der Angriff aus dem Orient auf das eigene Land hat mit dem Russen bislang nichts zu tun. Das Desaster haben wir dank der Führerin und ihrer Nachfolger selbst eingefädelt. Die Zahl der Messertoten steigt.


25. Mai 2025

Wasche mit der Hand eine weiße Schale mit hellblauem Meeresgetier-Dekor ab, auf der ich den Gästen geräucherte Forelle angeboten hatte. Hierbei geht mir durch den Kopf, dass ich sie bei einem Wiener Porzellan-Händler entdeckt hatte. Der wollte sie mir nur mit sichtlichem Widerwillen verkaufen, da sie zu einem umfangreichen 94-teiligen Ensemble in ebenjener Aufmachung gehörte, dass er zum Abverkauf ausgezeichnet hatte. Ich sah sein Zögern und bot ihm an, die Schale zurückzunehmen, damit er das Service in toto verkaufen könne. Da traf mich dieser tausendjährige habsburgische Blick, eine Mischung aus Mitleid und Herablassung, wie man ihn nur in Wien antreffen kann.

Des Morgens (2): Lese in wenig schmeichelhafter Absicht die ersten 30, 40 Seiten aus dem Bildnis des Florian Gray, in einer schmucken Gesamtausgabe von Oscar Wilde, die zu kürzlich zum Geschenk erhielt. Eine derartige dichte Sammlung von Zynismen findet man nur selten: Natürlich-sein ist bloß Pose, und die irritierendste, die ich kenne. | Meine Frau bringt ihre Rendezvous nie durcheinander, ich immer. | Ja, sie ist in allem ein Pfau, bis auf die Schönheit. | Ganz vergessen, was er so tut – fürchte, er tut gar nichts – ach doch, spielt Klavier. | Ich habe volles Verständnis für die Wut des englischen Volkes auf das, was man dort die Laster der Oberschicht nennt. Die breite Masse meint, dass Trunksucht, Dummheit und Unmoral eigentlich ihre Domäne ist, und jeder, der sich zum Esel macht, in ihrem Revier wildert. | Soviel davon. Auf mich hinterlässt die Lektüre einen merkwürdigen Eindruck. Mein Interesse an der Handlung tritt völlig hinter dem Vergnügen an den Reiz-Sentenzen zurück, doch mein Interesse am Mehr weicht allzubald dem Genug und Zuviel.


21. Mai 2025

Trump ist mit Erfolg beschäftigt. Er hatte das Symbol für den Golden Dome, das Raketenabwehrsystem für den nordamerikanischen Subkontinent auszuwählen. Sicher ein befriedigenderer Moment als das zweistündige Telefonat mit dem bösen Wlad.

Erfolgreich (2) ist der Inhaber einer Werkstatt am Stadtrand von Gera, der gelbe VW-Transporter (Diesel) der Deutschen Post für den Weiterverkauf aufmöbelt. Auf seinem Hof stehen ungezählte Ersatzteilspender derselben Herkunft. Ich frage ihn, wo plötzlich die vielen Autos herkommen. Er: Die Post rüstet auf E um. Ich: Ich denke, die haben ihren Eigenversuch gerade wg. Unbrauchbarkeit aufgegeben. Er: Stimmt, aber die rüsten jetzt auf Mercedes um. Ich: Und Sie? Rüsten Sie auch auf E um? Er: Wozu? Ich gehe in 10 Jahren in Rente.

Erfolgreich (3): Als ich sein Kontor betrete, liegt da die ungeöffnete Bild auf dem Schreibtisch. Mir geht durch den Kopf, dass C. mich vor einigen Tagen fragte, ob ich ihr einen von deren Lesern zeigen könne. Ich hatte verneint, jetzt kenne ich einen.


18. Mai 2025

Vom Kriege: Die bilateralen Verhandlungen Ukr-Rus wurden Freitag nach anderthalb Stunden mit einem Gefangenenaustausch-Deal beendet (1000 zu 1000). Und sonst? Und nichts. Das West-Konzept – erst Waffenstillstand, dann verhandeln – ist nicht aufgegangen. Es überhaupt zu versuchen, erwies sich nach Minuten als weltfremd, denn die Russen unter Wladimir Mendinskij sagten schlicht Njet – erst anerkennen des Gebietsverlusts, dann weiterverhandeln.

Vom Kriege (2): Zum Abschied des Treffens, dessen Konferenzsprache russisch war, sagten die Russen: Beim nächsten Mal wird es nicht mehr um vier, sondern um acht (?neun) Provinzen gehen. Die in der US-Presse veröffentlichten Kartenskizzen zeigen an, worauf es angeblich hinauslaufen soll: Die zusätzliche Inkorporierung der Oblaste (von Nordost nach Südwest) Charkow (und ?Sumy), Dnjepropetrowsk, Nikolajew und Odessa.


Vom Kriege (3): An drei neuen Stellen des Frontbogens hat der Russe großräumige Kesselschlachten in Vorbereitung.

Vom Kriege (4): Derweil sich übt der Freistaat Bayern (oder ist das der Bund?) in der Kriegführung gegen die deutsche Bevölkerung. Ausreiseverbot von 8 Identitären. Selbstredend abgenickt von der weiß-blauen Justiz.


17. Mai 2025

In Potsdam tritt die Innenministerin zurück, weil sie den Verfassungsschutzchef (CDU) feuerte, weil der, wie es so schön heißt, die AfD im Alleingang hochstufte. Versteht das einer? Bei dem ganzen Gequatsche der letzten Tage über das, was der Politmediale Komplex „die Einstufung“ nennt, fiel mir auf, dass niemand die Frage diskutiert, ob der Verfassungsschutz das überhaut darf. Anders gefragt: Wo ist die einschlägige gesetzliche Befugnis? Hier die Antwort: Nirgends.

Entlassung (2): Dieser Leserbrief fiel mit heute Morgen bei Tichy auf: „Und wieder sind es Zeitungen aus der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrink, die sich als Kampagnenreiter beteiligen. Ich habe seit den Ereignissen der vergangenen Woche mein Abonnement des Spektrum der Wissenschaften gekündigt.“

Nur selten ist es eine längere Geschichte wert, hier festgehalten zu werden, diese aus den Leserbriefen der Zellerzeitung ist eine solche Ausnahme: Oetker teilt mir zu seinem Produkt „Lieblingsfruchtaufstrich“ mit: „Mit dem Fruchtaufstrich können abwechslungsreiche Genussmomente für das Frühstück mit der persönlichen Lieblingsfrucht zubereitet werden.“ – Wieso muss ich das von Oetker lesen, wieso sagt mir meine Freundin nicht mal so etwas wunderbares? Wieso erlebe ich an unserem Frühstückstisch nie abwechslungsreiche Genussmomente, geschweige denn mit meinen persönlichen Lieblingsfrüchten? Was mache ich falsch, abgesehen davon, dass ich keine Fruchtaufstriche mag, besonders nicht morgens. Abwechslungsreiche Genussmomente müssten aber doch auch mit Leberwurstbrötchen möglich sein, aber davon kann ich hier nur träumen.


16. Mai 2025

In der Türkei war gestern von Verhandlungen keine Spur. Die diversen Exponenten trafen sich mit ihresgleichen an unterschiedlichen Orten. So der deutsche Außenminister mit dem ukrainischen. Hinterher bemerkte das AA offiziell, der russische Stuhl sei leer geblieben. Das dazu gepostete Bild zeigt vier Mann auf vier Stühlen. Bleibt die Frage: Spukt der Geist der Annalena weiterhin am Werderschen Markt?

Verhandlungen (2): Nach wie vor ist unklar: wer und wer mit wem, nur die russische Delegation steht fest. Sie wird von Mendinskij geleitet, das ist derselbe wie vor drei Jahren. Dass er mit Vollmacht von Putin handelt, halte ich für sicher.

Verhandlungen (3): Heute soll wirklich verhandelt werden und zwar trilateral. Ich kann es gar nicht glauben.

Derweil: Der russische Vormarsch geht weiter, Meter um Meter. Es sieht so aus, als wollten sie den Dnjepr an der Mündung überschreiten. Blick auf die Karte: dann heißt das Ziel Odessa. Kann aber auch ein Ablenkungsmanöver sein. Woher will ich das wissen?


15. Mai 2025

Es sieht so aus, als solle heute Bewegung in den Ukraine-Konflikt kommen. Die Hauptkriegsparteien wollen sich in der Türkei treffen. Ob sich Trump dazugesellen wird, der sich ohnedies in Nahost befindet, ist noch offen. Bleibt die Erinnerung daran, dass die Ukraine dies alles – nur zu wesentlich besseren Bedingungen – auch schon im März/April 2022 hätte haben können. Selenskyj widerrief seinerzeit die bereits ratifizierten Absprachen, nachdem der britische Premier Boris Johnson in Kiew interveniert hatte, was er jedoch später bestritt. Selenskyj berief sich sodann für sein Njet auf das Butscha-Massaker von Anfang April 2022, das man den Russen anlastete, was aber in Wirklichkeit eine Mordserie ukrainischer Legionäre in Zusammenarbeit mit britischen Nachrichtenfabrikanten war. Nur nebenbei: Die Mörder stehen derzeit in der Tschechei vor Gericht, die beteiligten Briten blieben bis heute ungeschoren.

Ostfront (2): Der Generalbundesanwalt hat 3 Ukrainer festnehmen lassen, denen vorgeworfen wird, prorussische Sabotage von Deutschland aus in der Ukraine geplant zu haben. Wundert sich wer darüber? Ich nicht.

Ostfront (3): Die neue Bundesregierung will ihre Waffen-Lieferungen an die Ukraine nur noch heimlich vornehmen. Das hat einen Hauch von Kindergarten: Ich halte mir die Augen zu. Vielleicht sollte man klarer formulieren: ein Fall von Heuchelei.


14. Mai 2025

Deutschland bleibt Einwanderungsland, sagt Fritz der Kanzler. Noch Fragen?


12. Mai 2025

Da trafen sich am Wochenende in Kiew die Herren Starmer (GB), Macron (F), Tusk (PL) und Fritze der Kanzler mit dem angeblichen Waffenbruder Wolodymyr. Die Bilder, die hierzu das Internet aus wenig vertrauenswürdigen Quellen liefert, signalisieren, dass die Herren Spaß miteinander hatten. Ist klar, denn beim Thema Krieg gibt’s immer was zu lachen. Die Bilder ließen den Verdacht aufkommen, D, F und GB hätten miteinander gekokst. Das mag man – vor allem bei Fritze – bezweifeln, dem ich bestenfalls als Ersatz für den Doornkaat einen Polski Wodka zutraue. Aber warum Selenskyj seine Hose beim Gespräch verkehrt rum anhatte, lässt sich kaum rational begründen. Es wäre überdies kaum so sehr aufgefallen, wenn der Hosenschlitz nicht offen gestanden hätte.

Polen/Frankreich (2): Was die Herren Tusk und Macron tags zuvor als strategische Achse zwischen ihren Ländern vereinbart haben, hätte ich – inclusive der Motive – gern etwas genauer gewusst, zumal unser Land genau dazwischen liegt. Ob Fritze gestern nachgehakt hat? Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen.


11. Mai 2025

Wortspielerei auf der Einschlafschwelle: Mit dem Wort Tracht ist es eine merkwürdige Sache. Ohne Zusätze, dann allerdings meist im Plural gebraucht, denkt man sogleich an Tirolerhüte, Sepplhosen und pralle Damen, den Oberbau mühsam in ein viereckiges Schaufenster gepresst. In Verbindung mit Prügel sieht die Sache ganz anders aus, bleibt aber volkstümlich, jenseits der Brandmauer korrekten Tuns. 

Tracht (2): Als zusammengesetztes Hauptwort mit Ein begegnet sie uns schließlich bei einem deutsch-türkischen Fußballverein im Hessischen, während, mit Zwie oder Nieder kombiniert, Wörter entstehen, die leider dem Sprachgebrauch entronnen sind. Das verwundert in unserm grünen Zeitalter vor allem bei Zwie, die bekanntlich gesät wird.

Die vorgestrige Siegesparade als Aufzeichnung teilweise (nein, nicht die vollen 14 Stunden) angesehen. Dem alten Soldaten fiel auf, dass der Russe seinen Paradeschritt geändert hat. Das putzige Nachvornwerfen der Beine ist einem flotten Schritt gewichen. Zahlreich sind die Marschformationen aus fremden Staaten. Derer Chefs grüßen von der Ehrentribüne.

Sieg (2): Der Chef schreitet die angetretenen Führer der Marschkolonnen hernach ab. Entgegennahme der Meldung, Handschlag, nächster. Nur bei zweien, die ich als Luftladeleute bzw. Marineinfanterie identifiziere, beide mit dem Stern Held Russlands links oben an der Brust, verharrt er einen Moment länger und braucht beide Hände.

Sieg (3): Neben Historischem, wobei mich die verkleideten NKWD-Truppen etwas wundern, ist die jüngste Militärtechnik auf dem Platz. Darunter die Kolosse der Oreschnik-Selbstfahrlafetten.

Sieg (4): Es fällt die Vielzahl der Staatshäupter (etwa 30, falls ich mich nicht verzählt habe) bei der Ehrung des unbekannten Soldaten auf, darunter einer aus der EU/Nato, der Chef aus der Slowakei Fico.

Sieg (5): Später wird Fico noch einmal im Tête à tête mit dem Kremlchef im Gespräch in einem der zaristischen Prunkräume gezeigt. Putin lächelt bei seinem Statement. Ich weiß warum. Im übrigen: Die Ähnlichkeit der beiden Flaggen ist verblüffend. Oder soll man sie als bezeichnend bezeichnen?





9. Mai 2025

Der polnische Donald empfing unsern Fritze nicht so freundlich wie der kleine Mann in Paris. Er wies auf die Gültigkeit des Schengen-Vertrags hin, der den freien Reiseverkehr im Binnengebiet garantiere. Tja, wer mit den Polen spricht, muss gewärtig sein, dass sie immer ein gerade passendes Papier aus der Tasche ziehen.

Kürzlich erst, nachdem ich den etwas verstaubten Gustav Freytag als Lektüre entdeckt hatte, bemerkte ich, dass auch dieser Mann nicht nur Ärger mit den Polen, sondern auch mit den innerdeutschen Grenzen hatte, so dass er sich, um Preußens Staatsanwälten zu entgehen, im Großherzogtum Sachsen-Gotha-Eisenach einbürgern ließ, als Vorlesekraft von Durchlaucht mit dem pompösen Titel Hofrat.

In England und anderswo beging man gestern den VE Day. Ich finde, es wird Zeit, dass wir den Sedans-Tag aus der Klamottenkiste der deutschen Geschichte holen.

England (2): Es muss immer noch ungezählte Jane Austen-Fans geben. Ich kenne allerdings nur einen einzigen, mich.


8. Mai 2025

Kaum gekürt, reist Fritze nach Paris, um sich dort mit dem kleinen Mann abzuküssen. Die Begleitpresse verlautbarte, dass zwischen beide kein Blatt gepasst habe. So mögen beide in ihrer Kuscheligkeit vergessen machen, dass hinter der Bretagne der Atlantik liegt und dahinter das Land des Kolonialherrn. Von dort kommen aus dem Mund von Vize Vance erneut bedrohliche Bemerkungen. Zwar säße man kulturell in ziemlich demselben Boot, doch die Europäer, meinte er gestern im Willard Hotel in Washington auf einer Good Will Veranstaltung der Bertelsmänner (Münchener Sicherheitskonferenz), müssten endlich für ihre Sicherheit selbst aufkommen. Amerika habe andere, vor allem innenpolitische Interessen. Im übrigen sei man bestrebt, den Ukraine-Krieg zu beenden. (Weil der die amerikanischen Interessen beschädige, das fügte er nicht hinzu).

Dieselbe Kultur oder so (2): Beim Rewe in Apolda entdecke ich zweierlei Fleischwaren. Auf den Verpackungen steht entweder Formfleisch oder Naturfleisch. Letzteres stammt aus Oberweißbach, das mir vor Jahren wg. einer putzigen Bergbahn auffiel – und natürlich wg. seiner freundlichen Rinder im Freien.


7. Mai 2025

Fremde Federn: Fritz Merz, die zweite Wahl (Stephan Paetow).

Fremde Federn (2): Endlich keine Unklarheiten mehr: Black Rock ist Kanzler (Leserbrief in der Zellerzeitung).

Und daselbst: Wer Gulaschsuppe nachmacht oder verfälscht, oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in den Verkehr bringt, wird mit Kartoffelsalat nicht unter drei Portionen bestraft. – Ich finde, das musste hier festgehalten werden, denn ich habe bereits morgens um sechs darüber gelacht.


6. Mai 2025

Fragt einer nach, ob ich mit meinen öffentlichen Äußerungen ebenso wie die Blogger Vera Lengsfeld und Hadmut Danisch von den Amateur-Juristen im Bundesamt für Verfassungsschutz als Beleg für die Verfassungsfeindlichkeit der AfD bemüht werde (pardon: die gesicherte Verfassungsfeindlichkeit)? Muss leider antworten, dass mir die Zeit und die Lust fehlen, mich mit dem angeblich geheimen, jedoch ganz offenen Blödsinn zu befassen. Stelle mir aber vor, dass gelungen sein wird, tolles Werbematerial für die Blauen zusammenzuschreiben. Nur zu Jungs, macht es jetzt auch offiziell öffentlich, nicht nur heimlich über eine linksgestrickte Plattform.

Gesichert rechtsextrem (2): Bei nochmaligem Durchdenken dieses wüsten Angriffs auf die freiheitliche Grundordnung geht mir durch den Kopf, dass hier das Drehbuch verfasst wurde, was nach den Zensurgesetzen in Kürze verboten werden wird. Denn merke: Wenn ein AfD-Mann ein Verfassungsfeind ist, weil er ein freies Medium zitiert, so ist es erst recht der originäre Verursacher. Da wird noch manch einer sein gesichert blaues Wunder erleben.


5. Mai 2025

Im fernen Washington DC entlässt der Don seinen kriegsbegeisterten Sicherheitsberater Waltz, weil der eine Art TikTok-Chat-Gruppe mit anderen Spitzenfunktionären und deren Familienmitgliedern sowie Presseleuten, die dann alles ausplauderten, errichtet hatte. Diese Idee offenbart einen Grad an Infantilität, die erstaunen lässt. Auch der Chef kommt nicht gut weg, weil er solche Amateure an Bord holte.

DC (2): Waltz wird als UN-Botschafter nach New York abgeschoben. Trump mag sich an den Sicherheitsberater aus seiner ersten Amtszeit, Bolton , erinnert haben, den er Knall auf Fall entließ, weil er andauernd, auch öffentlich, zum Krieg gegen den Iran, aufforderte. Bolton rächte sich seinerzeit prompt, indem er ein Memoiren-Buch herausbrachte: The Room Where it Happened. Es landete bald nach der Wahl von November 2020 auf dem Ramsch und dann bei mir.

DC (3): Marco Rubio twittert vor sich hin, dass die Überwachung der Opposition in D – gemeint ist die AfD – Tyrannei in Verkleidung sei. Deutschland möge sich besinnen. Das Annalena-Amt (AA) twittert zurück: so sei das eben in einer Demokratie. Soso. Nehme an, dass die Drohung nicht begriffen wurde. Beim in Kürze stattfindenden Nato-Gipfel wird man den deutschen Möchtegern-Helden in nicht missdeutbarer Form mitteilen, dass beim Taurus-Angriff auf Russland und der zu erwartenden russischen Antwort mit der Beistands-Garantie des Art. 5 Nato-Vertrag aus amerikanischer Warte nicht gerechnet werden kann. Merke: eine Diktatur verletzt die gemeinsamen (amerikanischen) Werte, die die Grundlage des Vertrages waren. Oder in der heute angemessenen einfachen Sprache der Annalenen: Ene-mene-muh und raus bist du.



3. Mai 2025

Das weibliche Trio antifascistico hat gestern öffentlich gemacht, dass die Blaue Partei rundherum gesichert rechtsextrem sei. Warum das so sei, hält man geheim. So ist es recht, denn der Bürger soll nicht damit belästigt werden, was die gesichert verfassungsfeindlich handelnden Funktionäre über ihn, den Souverän, und seine Wahlentscheidungen denken.

Gesichert (2): Die charmante Nanzy F. hat uns also kurz vor ihrem Abtritt ein Abschiedsgeschenk hinterlassen, und die beiden aus meiner Sicht gesichert verfassungswidrig handelnden Vizepräsidentinnen haben es auf ihrem Wettlauf zur Amtsspitze bis in die amerikanischen Nachrichten geschafft.

Gesichert (3): Das Duo an der Parteispitze erklärt, dass man den Rechtsweg beschreiten werde. Das wird ein kurzer Weg werden. Er endet in Karlsruhe, Nachdem man dort erst kürzlich auf den Primat der Volkssouveränität (Art. 20 Abs. 1 GG) keinen Gedanken verschwendet hat, wird man das Widerstandsrecht (Art. 20 Abs. 4 GG) gar nicht erst in Erwägung ziehen. Und das mit gutem Grund, der sich nicht aus dem Grundgesetz, sondern aus dem deutschen Volkscharakter ergibt.


1. Mai 2025

„SPD-Basis sagt zu 84,9 Prozent Ja zur Neuauflage von Schwarz-Rot“ melden die Gazetten. Wo steckt bloß der Fehler, wenn sich nicht mal 50 Prozent der Mitglieder beteiligt haben? Diejenigen, die sich der Befragung entzogen haben, müssen heute zur Strafe demonstrieren oder so.

SPD-Genossen (2): Nanzy F. hasst nicht die Meinungsfreiheit, hat die Justiz in Bamberg festgestellt. Wer das anders sieht – und sei es im Scherz –, muss in den Knast, denn merke: Das Witzereißen gehört nicht zur Meinungsfreiheit, es sei denn, man nennt die AfD-Vorsitzerin eine Nazi-Schlampe, denn das ist wirklich ein Witz, wenn auch ein schlechter.


30. April 2025

Nachtrag zum montäglichen Stromausfall: Keiner will’s gewesen sein. Vielleicht erfahren wir ja schon morgen, dass die ganze Chose überhaupt nicht stattgefunden hat, sondern nur ein Gerücht der üblichen Verdächtigen ist. Stutzig gemacht hat mich allerdings die Meldung in Spanien, dass man dortzulande unter der milden Herrschaft der EU seit Jahren aus Gründen dessen, was man Naturschutz nennt, die Stauseen abgebaut (Neusprech: renaturiert) habe. Wer so handelt, begeht dreifache Sabotage an der eigenen Bevölkerung: Wasser, Strom, Hochwasserschutz zugunsten der vierfach geringelten Sierra-Nevada-Blindschleiche.

Nachtrag (2): Finde im Internet ein russisches Drohnen-Video, in dem die Drohnenschutz-Netze über den Versorgungsstraßen der Ukraine – ich schrieb erst kürzlich darüber im Ukraine-Update https://www.helmut-roewer.de/we_demo_2/news/1042.php – zu sehen sind.



29. April 2025

Der Ukraine-Konflikt wird zu einer blutigen Schachpartie zwischen Trump und Putin. Vorgestern beim Papstbegräbnis gibt der US-Präsident dem kleinen Mann aus Kiew im Petersdom in aller Öffentlichkeit eine Privataudienz, an dessen Ende er erklärt, die Gebietsabtretungen an Russland seien nunmehr in Stein gemeißelt. Den kleinen Mann aus Paris, der sich in das tête-à-tête hineindrängen wollte, schickte er in eben dieser Öffentlichkeit mit einer demütigenden Geste weg. Als aus Moskau, wie gewohnt, keine sofortige Zustimmung kam, wurde er (in gemäßigter Form) ausfallend.


Schach (2): Am gestrigen Montag hat der Mann aus Moskau den nächsten Zug getan: Er verkündete ab dem 8. Mai eine dreitägige Feuerpause. Da kann er seine große Parade zum Sieg im Großen Vaterländischen Krieg abhalten. Sicher werden wir wieder jede Menge Soldaten mit dem goldenen Stern Held Russlands aus dem jetzigen Krieg vorgeführt bekommen. Hält Selenskyj die Feuerpause nicht ein, wird der Donald umgehend Post aus Moskau erhalten.

Blackout: Der totale Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel und in Teilen Frankreichs ist eine unmittelbare Folge von zuviel Sonne in den Netzen. Jetzt beeilen sich die Mainstreamer, immer neue Lügen zu erfinden, wie es dazu kommen konnte, Die Wahrheit ist für die Energiewender eine Nummer zu schrecklich. – Deutschland ist zur selben Zeit nur mit Mühe an dem Totalausfall vorbeigeschrammt.

Aus den nächtlichen Leserbriefen der Zellerzeitung (so fängt der Morgen bei völliger Windstille wenigstens mit einem Grinsen an): a) Hoffentlich erfahre ich nie, wer Kanzler wird. b) Früher war nur der Bossanova schuld, heute ist's der böse Putin, und wenn's ganz dick kommt der Trump. c) Südafrika will im Rahmen der Entwicklungshilfe Stromausfallexperten schicken. d) China will Batterien schicken. e) Es war die russische Putzfrau, die ihr doof phone laden wollte und den Stecker aus der Windmühle zog.


28. April 2025

Planungsfehler bestätigt: Am Wochenende erlitt die schöne Frau als Parteichefin hier im Ländchen eine bittere Niederlage, als sich ihre Konkurrentin Katja W. als Obfrau deutlich durchsetzte. Es war ein Sieg der Volksfront und das Ende des BSW. Mainstream wird nun dafür sorgen, dass das naheliegende Nachzählen der Bundestagswahl-Stimmen in möglichst weite Ferne verschoben wird oder, besser noch: gar nicht stattfindet. Wozu schließlich haben wir das Verfassungsgericht?

Verfassungsgericht (2): Hier in Schilda urteilte das hiesige zum Wochenende, dass es nicht in die Besetzung des Kontrollgremiums für den Verfassungsschutz eingreifen könne, weil das die Abgeordnetenrechte verletze. Diese hatten nämlich mit Mehrheit beschlossen, dass entgegen dem ausdrücklichen Gesetzeswortlaut, die Oppositionspartei AfD im Ausschuss nicht vertreten sein dürfe. Die originell geführte Behörde wird jetzt so kontrolliert: 1 x CDU, 2 x BSW, 1 x Linke. Besser kann man gar nicht klarstellen, wo und wofür die Christunion steht. – Ein bunter Strauß von Rechts- und Verfassungsbrüchen. Langsam kehrt Normalität ein.


26. April 2025

Während Trump verärgert seine Friedensappelle fortsetzt, unternehmen die russischen Streitkräfte gestern einen schweren Luftangriff auf Kiew. Dessen Bürgermeister Vitali Klitschko meldet sich zu Wort, dass die Zurückweisung der von Trump geforderten Sezession der Ostukraine ein Fehler sei, Selenskyj habe zumindest auf eine zeitliche Abtretung eingehen müssen. – Da versucht einer sich abzusetzen.

Ostfront (2): Ebenfalls gestern wird der stellvertretende Chef der Operationsabteilung der russischen Armee, Generalleutnant Jaroslaw Moskalik, bei einem Autoanschlag getötet.

Palastrevolte: WEF-Schwab, der böse Geist von Davos, wurde von den eigenen Leuten abgeschossen. Jetzt hängen sie ihm auch noch zur Sicherheit ein Verfahren wg. Veruntreuung von Organisationsgeldern an. Nein, Mitleid habe ich keines, doch wird man sehen, wie‘s der Nachfolger treibt, Nestlé übernehmen Sie. Tja, so ein Milliardär hat's schwer.


24. April 2025

Selenskyj sagt, er werde die Abspaltung der Krim an Russland niemals anerkennen. Könnte sein, dass er diesmal die Wahrheit sagt. – Trump sagt dazu, der Mann würde zündeln. So kann man es auch sagen, um den unmittelbar bevorstehenden Ausstieg zu begründen. Der Don hat begriffen, dass er sich mit Russland einigen muss, um die aktuell drohenden Verluste zu minimieren. Allerdings muss bei ihm bedacht werden, dass nicht feststeht, wie lange seine Einsichten anhalten.


23. April 2025

Statt eigener Gedanken 2 Werke frisch aus dem Fundbüro. Ersteres wie so oft leider anonym. Bei Nummer zwo ist der Verfasser bekannt: Bernd Zeller (Abdruckgenehmigung wurde erbeten).



Doch noch ein eigener Gedanke (um 8 Uhr morgens): 95 Prozent aller Texte, die ich lese, sind Aufreger darüber, was andere Leute so von sich gegeben haben. – Bleibt die Frage, ob das hier, was ich eben abgesondert habe, zu den 95 Prozent gehört?


22. April 2025

3 Tage Auferstehungsgeblubber in den Medien. Stattdessen in der Realität: Papst tot. Kirchen sicher auch bald tot, jedenfalls in D. Die einschlägige Kritik von Julia Klöckner (CDU-Bundestags-Vorsitzerin) an denselben stößt auf das Wutgeheut der professionellen Heuchler. Jetzt kann sie ihre Tage zählen, denn dieselben sind gezählt.


21. April 2025

Die gestrige russische Waffenruhe hat nach Angaben von Selenskyj (auf X) nicht mal bis 17 Uhr gehalten. Das ist derselbe Mann, der von Anfang an dagegen war, weil sie seiner 30 Tage-Forderung nicht entsprach.

Ostern (2): Die Marschierer verschwanden, als die Knete aus dem Osten ausblieb. Jetzt, 35 Jahre danach, sind sie wieder da, um dagegen zu protestieren.


20. April 2025

Einige Medien orakeln, dass Putin für das heutige Osterfest eine Waffenruhe angeordnet habe. Der Tag wird zeigen, ob es dazu kommt. Den Deutschen hingegen hat er angedroht, ihnen den Krieg zu erklären, wenn sie veranlassen, dass Russland mit Taurus-Marschflugkörpern beschossen wird. Die Kriegsriege der CDU ist größenwahnsinnig genug, dies zu ignorieren.

Ostfront (2): Derweil schreiten die Kriegsbeendigungsverhandlungen zwischen den Sondergesandten der USA (Steve Witkoff) und Russlands (Kirill Dmitrjew) fort, während die Schieflage zwischen Kiew und Washington ebenfalls zunimmt, wie der US-Außenminister betont, derweil Selenskyj den in Kiew geborenen Dmitrjew als Verräter bezeichnet.



19. April 2025

Die Direktorin der US-Sicherheitsbehörden (DNI), Tulsi Gabbard, hat heute Nacht den geheimen Plan der Biden-Regierung zur Bekämpfung der steigenden Gefahr des heimischen Terrorismus – Strategic Implementation Plan (SIP) – offengelegt. Seine Notwendigkeit wurde von den Verfassern mit den Tumulten um und im Kongressgebäude am 6. Januar 2021 begründet und enthielt ein Vier-Säulen-Konzept zur Abwehr ausländischer und anderer nicht-nationaler Desinformation (als Beispiel wird die russische Präsenz im Internet genannt), der engen Zusammenarbeit von Sicherheitsbehörden und Technik-Giganten, um die Bevölkerung vor fremder Einflussnahme und Desinformation zu schützen (als Beispiel wird die Unterminierung der Bekämpfung der Covid-Seuche genannt), und die Überwachung der Bevölkerung durch Zugriffe auf deren Finanz-Transaktionen. Wenn man die Aktionen der Biden-Regierung einmal Revue passieren lässt, etwa bei der Eliminierung des wieder-antretenden Donald Trump, wird deutlich, wie weit es die Clique rund um die Democrats mit der Anwendung des Orwell-Sprechs bereits getrieben hatte.

Übern Teich (2): Die kleine Blonde aus Bella Italia hatte vorgestern einen spektakulären Auftritt im Oval Office. Als es um solche Nebensächlichkeiten wie Europa, Zölle, Krieg und Rolle der USA ging, überschüttete sie die Presse und den neben ihr sitzenden Trump aus der hohlen Hand mit einer Suada in Italienisch, dass das ganze Auditorium verblüfft schwieg und hernach applaudierte. Trump war Profi genug, um die Sache wieder zu verlangsamen, indem er vor weiteren Fragen und Antworten verlangte, dass die Sache ihm erst einmal in Ruhe übersetzt werde. Meloni nutze die Gelegenheit, um die Dolmetscherin hie und da, ganz wie es ihr gefiel, zu korrigieren. Tags drauf (gestern) empfing sie Vize Vance in Rom. Interessant ist, dass sich die Führung der EU nach Rom verschiebt – jedenfalls was die Achse nach Washington betrifft, und da geht es im Moment ums Eingemachte.


17. April 2025

In den US-Medien, allen voran im Wall Street Journal, gewinnen einige Erkenntnisse über den Ukraine-Krieg an Raum, über die ich vor Monaten berichtet habe: Überraschende Angriffe von russischen Kleinst-Gruppen auf Motocross-Maschinen bzw. E-Bikes. Diese locken die Verteidiger aus ihren verborgenen Stellungen, auf die prompt Drohnen-Angriffe erfolgen und anschließend vorrückende kleine Panzereinheiten mit aufgesessener Infanterie. Auch in diesem Falle verblüfft die auf den Kampfvideos zu beobachtende Leere des Gefechtsfeldes.

Ostfront (2): Die amerikanische Behauptung, die russische Armee habe sich sichtlich demokratisiert, ist purer Unsinn. In Wirklichkeit hat die Auftragstaktik von Scharnhorst selig Einzug gehalten, wonach zur Erreichung eines Zieles die Kommandogewalt so weit wie möglich nach unten delegiert wird. Das setzt für den Erfolg bei der jetzigen russischen Kleinstgruppentaktik gut geschulte, robuste Unterführer und Soldaten mit einer hohen Kampfmoral voraus. Die gibt es offensichtlich.

Ostfront (3): Nach wie vor straff auf Krieg gestimmt, ist das jüngst Heft von Foreign Affairs, wo eine ukrainische Journalistin die Kriegserfolge aufzählen darf, u.a. das stete Wirtschaftswachstum des Landes, das weit über dem des Wertewestens liegt. Man staunt, wenn man’s liest.


16. April 2025

Mit einem Bekloppten zu diskutieren, ist ähnlich sinnvoll, wie mit seinem Wäscheschrank die Nationalhymne einzuüben. Doch halt, man tut dem Wäscheschrank unrecht, er hat niemals die Oberstimme singen wollen. Warum mir das beim Aufwachen durch den Kopf ging, weiß ich auch nicht, denn eingeschlafen war ich bei den ermüdenden Meldungen über das Gezänk des noch nicht einmal in Dienst getretenen Bundeskabinetts.

Bundekabinett (2): Manche arbeiten sich daran ab, dass der Berufsjugendliche, der den General der Union gibt, seit gestern nicht in die Regierung will, obwohl er, wie die Fachleute zu berichten wissen, gesetzt sei (was immer das sei). Ich nehme an, er will nicht in Kürze zu den Merz-Gefallenen gehören.


15. April 2025

36 Tote nach einem russischen Raketenangriff auf Sumy. Jetzt muss auch dem letzten Illusionisten auffallen, dass die Russen sich keinen Waffenstillstand diktieren lassen.

Ostfront (2): Fritze M. kennt ein Gegenmittel: Taurusse auf Russland - sofort. Weiß er wovon er spricht? Auch Pistorius, der beliebteste Politiker zwischen hier und Neufundland, kennt ein Mittel: Wehrpflicht sofort und zwar mit Freiwilligen. Er befindet sich bereits im Wiederholungsmodus der Begriffsverwirrung, was die Sache nicht besser macht.

Ostfront (3): Via Amerika erreichen uns ukrainische Bewertungen über die Kriegstauglichkeit deutscher Waffen. Die Panzerhaubitze 2000 zu groß, zu geringe Schussfolge, baldiger Rohrverschleiß, Leo 2A6 zu kompliziert, mit Bordmitteln nicht instand zu halten; Leo 1A5 zu geringe Panzerung, nur als Fernartillerie zu benutzen; bei beiden Raketenwerfern Munition zu teuer, Bedienung zu kompliziert, MAN-Fahrgestelle veraltet und im Frontbereich nicht mehr reparierbar. Nur der Marder kommt besser weg, merke: der wurde in die Truppe eingeführt, als ich vor über 50 Jahren noch ein Soldat war. Wie auch immer: Stiftung Warentest im US-Auftrag?

Ostfront (4): Von den Erdkämpfen nichts Neues, die Russen schieben sich Meter um Meter in Richtung Dnjepr vor. Eine prägnante Offensivabsicht ist nicht zu erkennen.


10. April 2025

Da haben sich die Koalitionäre gestern, wie man liest, auf ihr Regierungsprogramm geeinigt. Was da drinsteht? Es ist gleichgültig, denn es geht in Wirklichkeit um die Besetzung von Posten mit Leuten, die eine Karikatur auf das vom Grundgesetz postulierte Gebot von Eignung und Leistung sind.

Koalition (2): Die größten Dummheiten zum Ereignis stammen aus den Postillen des sog. alternativen Lagers, wo das Ergebnis so zusammengefasst wird, als habe sich die CDU von den Sozen über den Tisch ziehen lassen. Das ist entweder Ausdruck von Naivität oder eine grobe Lüge, denn es ist genau das vereinbart worden, was auch die Politiker der CDU wollten. Es ist, um es klar zu sagen, die Handschrift der CDU. Dass einige Grundorganisationen der Christunion das nicht mitgekriegt hatten und jetzt motzen, ist eher witzig als tragisch zu nennen.


6. April 2025

Eine Woche lang delektieren sich die Gazetten jeglicher Couleur am Niedergang der CDU, sprechen gar vom Zerreißen. Beruhigt euch wieder, Jungs, nichts dergleichen wird in absehbarer Zeit passieren, solange Posten und Pöstchen zu vergeben sind. Fritze wird Kanzler, verlasst euch drauf. Er bleibt es so lange, wie es die Oligarchen für zweckmäßig halten.


4. April 2025

Nazisprech: Das Original (1941-45) nannte das Töten von Juden Sonderbehandlung, auch in der Verbform sonderbehandeln. Die Täter wussten genau, dass sie Verbrechen begingen, deswegen suchten sie ihr Tun bei der sprachlichen Erwähnung zu verschleiern und die Taten selbst östlich der Reichsgrenzen zu begehen. Eine schöne Parallele finden wir beim Töten von Russen auf russischem Staatsgebiet vor. Die Zieleinstellung von US-Raketen, wie der Himars, welche an die Ukrainer übergeben wurden, können diese nicht verwenden, ohne dass US-Offiziere die Zielprogrammierung vor dem Abschuss vornehmen. Diese Tätigkeit, der eine Beurteilung aufgrund von Zieldaten durch die US-Fern- und Satelliten-Aufklärung vorausgeht, nennt man nicht Zieleinstellung, sondern Definition der zone of interest (Interessenzone). Diese Verschleierung geschieht ausdrücklich, um US-Personal die Möglichkeit zu geben, auf die Frage, ob sie an der Tötung von Russen auf russischem Territorium beteiligt seien, nein sagen zu können, also angeblich nicht lügen zu müssen.

Zone of interest (2): Dass wesentliche Teile dieser illegalen Kriegshandlungen auf deutschem Boden, nämlich in Wiesbaden, begangen werden, gilt es der Vollständigkeit halber zu erwähnen. Die Bundesregierung weiß das und behauptet, dieses Tun stünde im Einklang mit der deutschen Rechtsordnung, wie sie sich in diesem Fall aus dem Grundgesetz, dem Nato-Truppenstatut und anderen Rechtsvorschriften ergebe. Sie verzichtet, was kaum verwundert, konkret zu werden und belehrt stattdessen deutsche Journalisten, die nachfragen, darüber, dass sie gefälligst zu erwähnen hätten, dass die Aggression von Russland ausgegangen sei. So in dieser Woche der Regierungssprecher Hebestreit gegenüber einem Redakteur der Nachdenkseiten.

Zone of Interest (3): Der seit Jahrzehnten vielbeschworene Atomschirm, den die USA über Deutschland halten, bedeutet im Klartext, dass unser Land im Zweifel das Zielgebiet für den einschlägigen, ultimativen Einsatz von Atomwaffen ist. Das deutsche Sprichwort vom Regen und der Traufe ist eine unzulässige Verniedlichung der drohenden Gefahr.


3. April 2025

Am 22. März starb, wie ich jetzt hörte, der Gründer und Betreiber von Querdenken-TV, Michael Friedrich Vogt. 2015/16 machten wir zusammen zwei, drei Interviews über den deutschen Staat und seine Geschichte, die breite Beachtung fanden und ungezählte Reaktionen auslösten. Dieser für beide Seiten hoffnungsfrohe Beginn wurde durch einen schweren Schlaganfall von V. abrupt beendet. Ein Wiederanknüpfen an das Vergangene war später trotz eines Anlaufs nicht möglich. Erschien mir Vogt bei unserer ersten Begegnung – man sehe mir den Vergleich nach – irgendwie janusköpfig zwischen einem rationalen und einem schwärmerischem Verstand, so war nach meinem Eindruck nach der Wiedergewinnung des Sprachvermögens die helle Seite seines Denkens für mich nicht mehr erreichbar.

Auch gestorben: Einer der skurrilsten Leute, die mir über den Weg liefen, war der Wirt im sog. Bahnhofshotel von Seeheim im südlichen Südwest-Afrika. Wir unterhielten uns in einem seltsamen Gemisch aus englisch und holländisch nebst russischen Fachvokabeln über seine Zeit beim sowjetischen Militärgeheimdienst GRU – das KGB schloss er aus –, wo er als Oberstleutnant Instruktor der kommunistischen Befreiungsbewegung Swapo war. Seine Abfindung hatte ausgereicht, um in späteren Jahren, als das ehemalige Mündel an der Macht war, die einstige kaiserlich-deutsche Immobilie an diesem verlassenen Ort zu erwerben, in dem heutzutage nachts chinesische diesel-bespannte Erzgüterzüge auf dem Weg nach Lüderitz am Atlantik vorüberlärmen. Während unserer Gespräche saß sein Papagei auf seiner rechten Hand. Ab und an wechselte er auf meine Hand herüber und lauschte aufmerksam, was wir uns zu sagen hatten.


2. April 2025

Wenn am Wochenende die New York Times mit großem Klamauk die Verstrickung der USA in das Kriegsgeschehen in der Ukraine beschrieb, so war das für niemanden, der sich nicht aus der NYT informieren lässt, eine Überraschung. Es war die US-Regierung unter Joe Biden, die diesen Krieg erst möglich machte und dann lenkte. Die einzige Frage, die bleibt, ist diese hier: Warum so detailliert und warum jetzt? Denn um mit den dreisten Enthüllungen über die US-Kriegsmaschine dem Regime Trumps zu schaden, muss man dreimal um die Ecke denken. Etwa so: Er kann unsere berechtigten Interessen dortzulande und auch sonst in aller Welt nicht schützen.

Nichts Gescheites (2) Trump der Springteufel kündigte derweil seine dritte Amtszeit an. Was mag sein Vertr­eter davon denken, der derzeit eine Bad-Will-Tour durch Grönland absolviert? Die flotte Jette in Kopenhagen spricht derweil so, dass man denkt, sie habe den Schlieffen-Plan für den Zweifrontenkrieg verinnerlicht. – Jette, Jette, der Plan ging schief. Er bescherte dem Deutschen Reich eine krachende Niederlage.

Auch nichts Gescheites (3): Der gestrige 1. April ging vorüber, ohne dass ich mich hereingelegt fühlte. Kann nur bedeuten: Es geschah nichts, oder ich bemerkte nichts. Aber doch immerhin dies hier: Gemeinsam hatten Bismarck, Höcke und Dagen Geburtstag. Wird höchste Zeit, den Tag aus dem Kalender zu streichen. Für den Ersatz durch „erster Merz“ scheint es mir allerdings noch zu früh.


1. April 2025

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer Rechtsstaat.


31. März 2025

Trump stößt wüste Drohungen aus, weil Putin nicht bei Fuß gehen will. Wen will er mit den angekündigten Öl-Embargos treffen? Die Russen kaum, die Europäer mit Sicherheit.

Im Internet lese ich sinnlose Debatten über die Namensgebung für die neue Regierungs-Koalition. Ein Lesefehler beschert mir die Lösung: Rotschwanz.

Internet (2): Eine nicht namentlich genannte Politikerin wird so zitiert: You can say you to me. Bei allem Mist, den ich bereits am frühen Morgen konsumiere, stimmt mich diese Meldung fröhlich. Sodann schalte ich ab und blinzele in die aufgehende Sonne.


30. März 2025

Das hier schrieb ich vor fünf Jahren. Stimmt leider immer noch.
10 Gründe, warum Konservative nichts bewirken
Erstens: Konservative berufen sich auf die Macht der Empirie, um zu verdecken, dass sie keinen Plan haben.
Zweitens: Konservative verschwenden die meiste Zeit damit, darüber zu räsonieren, dass es früher einmal besser war.
Drittens: Konservative verabscheuen Ohrfeigen.
Viertens: Konservative suchen mit Lupe und Pinzette das Haar in der Suppe von anderen Konservativen. 
Fünftens: Konservative fürchten sich vor der Veränderung.

Sechstens: Konservative behindern brauchbare Ideen durch kluge Analysen. 
Siebtens: Konservative ziehen den edlen Wein einem scharfen Schnaps vor. 
Achtens: Konservative stellen sich die Zukunft wie die Vergangenheit vor. 
Neuntens: Konservative pflegen den betulichen Ton, wo andere ruppig werden. 
Zehntens: Konservative scheuen die Barrikade.
Und zuletzt und entscheidend: Vor Konservativen fürchtet sich niemand.


29. März 2025

Die EU hat einen EU-Kommissar, dessen Namen ich bis gestern nie gehört hatte. Jetzt meldet sich dieser Dan Jørgensen zu Wort: Kein Molekül russischen Gases mehr für Europa. In Klardeutsch umformuliert: Ich setzte meinen gesamten Einfluss darein, die Wiederinbetriebnahme von Nord Stream zu verhindern. Wer hat diesen dänischen Clown befugt, über die weitere Ruinierung des deutschen Standorts zu befinden? Unsre Regierung, wer sonst.

Konfusion (2): Der gestrige Tag hatte es offenbar in sich. Selenskyj erklärte, dass der soeben bei ihm angelangte Entwurf eines Rohstoffabkommens mit den USA nicht den bisherigen Verhandlungsstand abbilde und die Aufgabe der Souveränität des Landes bedeute. Ohne den Text gelesen zu haben, könnte man in diesem Fall vermuten, dass er ausnahmsweise mal die Wahrheit sagt.

Konfusion (3): Nunmehr haben die Russen sich zu Wort gemeldet, was sie für den Ausgangspunkt von Friedensgesprächen halten: Eine ukrainische Regierung unter UNO-Mandat. Auch davon war bislang nirgends die Rede.

Konfusion (4): Der dritte Europäische Gipfel – sprich der Versuch von Macron und Stamer, die Führung an sich zu reißen – ging ergebnislos zu Ende. Interventionstruppen wurden abgelehnt. Stattdessen wollen GB und F jetzt Truppen ins Land senden, aber nicht in die Frontregionen. Das kann nur bedeuten, sie wollen ihren Anteil am Kuchen sichern. Diese Maßnahme richtet sich dann gegen die US-Boys und die Restukraine.


28. März 2025

Das Feuilleton der sog. Leitmedien (FAZ und taz) gibt sich erschüttert: Es wird eine Buchmesse mit dem Motto Seitenwechsel abseits der eingeübten Rituale in Frankfurt und Leipzig geben. Das Datum ist der 8./9. November 2025 und der Ort des Geschehens die Messe in Halle an der Saale. Die Meldungen hierüber werden mit der Lüge garniert: Nachdem die rechten Verlage an den heiligen Messeorten nicht reüssieren konnten, versuchen sie auszuweichen. Zutreffend wäre zu formulieren gewesen: Einige Verlage wurden von den genannten Orten dank linksextremer Gewalttaten unter dem wohlwollendem Applaus von Mainstreamhetzern ausgegrenzt. 

Messe (2): Sofort ertönt der Ruf, man müsse den Eigentümer der Messe unter Druck setzen. Ergötzlich auch: Die Rechten würden sich dem Dialog verweigern. Deswegen muss man sie verbieten? Ich bin schon lange der Meinung, dass es mit dem logischen Denken des Mainstream-Pöbels nicht weit her ist.

Messe (3): Anders, als es die geifernden Kommentare glauben machen wollen, sind laut Messeplan (https://www.messe-seitenwechsel.de/messeprofil) bislang nur zwei Verlage (Buchhaus Loschwitz und Gerhard Hess) am Start. Dass es sich hierbei um „die rechten Verlage“ handele, ist ein Phantasieprodukt. Man nimmt es mit Staunen und mit Abscheu zur Kenntnis.

Messe (4): Die eigentümliche Gefahr, die heutzutage vom Buch als Medium ausgeht, ist kaum zu unterschätzen. Am schlimmsten erscheint es den Totalitären, dass man es im Gegensatz zu alledem, was die bunte Wiese des Digitalen zu bieten hat, nicht mit Hilfe der Löschtaste wirksam bekämpfen kann.


27. März 2025

Die US-Boys und die Russen einigen sich auf einen schrägen Deal: Freier Handelsweg durchs Schwarze Meer gegen Aufhebung von Sanktionen gegen Russland, deren Durchsetzung den USA selbst, so wie ein Bumerang, schädlich waren, wie zum Beispiel der Boykott von russischem Kunstdünger.

Ostfront (2): Der Krieg wird also weitergehen, so lange es die Russen für nützlich halten, bzw. die Europäer die Ukraine an der Kapitulation hindern. In Berlin, Brüssel, London und Paris sitzen Hasardeure am Ruder, die ihre eigenen Völker bekämpfen, denn an der Ostfront gibt es nichts zu gewinnen, und gegen Amerika hat man soeben eine gewaltige Schlappe eingesteckt.

Amerika (2): Dass die Spitzen der US-Kriegsmaschinerie (Pentagon, Dienste und FBI) ihre gemeinsamen Planungen über die Palaver-Box Signal Chat abgewickelt haben, die auch von Trump-feindlichen Medien wie der Zeitschrift Atlantic mitgelesen werden kann, hat mich doch etwas überrascht. Hier werken Amateure.

Amerika (3): Trump kündigt das Inkraftsetzen von 25-Prozent Auto-Zöllen an. Die treffen dann Deutsche, Chinesen, Südkoreaner und Japaner, ganz nach US-Belieben. Hier kann man betrachten, was America First in der Praxis bedeutet. Die Chinesen werden sich wirksam wehren. Und die Deutschen? Mit nichts, denn sie haben nichts in der Hand.


25. März 2025

Sicherheitsberater Waltz in Saudi Arabien, um sich erst mit Ukrainern, dann mit den Russen zu treffen. Ergebnisse werden nicht mitgeteilt. Wie auch? Zeitgleich melden amerikanische Medien, Waltz sei in Grönland eingetroffen. Kann er auch auf dem Wasser gehen? Würde mich nicht wundern.

Wassergänger (2): Tichy räumt den CSU-Exgrößen Friedrich und Scheuer breiten Raum für Gemecker ein. Der eine schilt die Brandmauer, der andere die Russlandsanktionen, beide im üblichen Hü-Hot-Modus. Kann mir mal einer verraten, warum ich mich von diesen Typen bequatschen lassen soll? Die einzige Frage, die interessiert, ist die: Hast du beim Staatsstreich in den letzten zwei Wochen das Maul auf-, oder hast du mitgemacht? Na? Na also.


24. März 2025

In Washington wird weiter geholzt. Während etliche Gerichte versuchen, die Maßnahmen des neuen Herren im Weißen Haus zu sabotieren, erlässt dieser eine Präsidial-Verordnung nach der anderen, um die staatlichen Strukturen des Deep State aufzulösen. Jetzt hat es diese hier getroffen: 
(i) the Federal Mediation and Conciliation Service;
(ii) the United States Agency for Global Media;
(iii) the Woodrow Wilson International Center for Scholars in the Smithsonian Institution;
(iv) the Institute of Museum and Library Services;
(v) the United States Interagency Council on Homelessness;
(vi) the Community Development Financial Institutions Fund; and
(vii) the Minority Business Development Agency.
Etliche von denen nehme ich zum ersten Mal zur Kenntnis. Sie haben bis auf die Agency for Global Media in erster Linie innerstaatliche Bedeutung. Die Medienagentur steuerte hingegen u.a. Radio Free Europe, Radio Liberty, Radio Free Asia und Voice of America mit einem Jahresbudget vom ca. einer Milliarde Dollar. Die US AGM ist nach der US AID die zweite große Einflussorganisation die flachgelegt wird.

In Berlin täuschen sog. Verhandlungsgruppen Staatsaktivitäten vor. In Wirklichkeit geht es um Beute-Schacher. Derweil munkelt das Internet, dass die Sozen den Fritze gegen die Wand laufen lassen und ihn, wenn’s zum Schwure kommt, bei der Kanzlerkür durchfallen lassen. Mag sein, doch besonders wahrscheinlich ist dies nicht. Aber immerhin: Ich halte die CDU für zu rückratlos, um eine eigene Mehrheit zu organisieren. Ihr fehlt eindeutig das Führungspersonal.


23. März 2025

Gutleber: Der oder die, das ist Frage. Klar ist nur, dass beide häufig nicht zusammenpassen.

Blöd sein und blöd handeln ist nicht dasselbe. Vor allem gilt: das eine kann unter Umständen revidiert werden, das andere nicht.

Alter Theologen-Kalauer: „Nietzsche: Gott ist tot – Gott: Nein, Nietzsche ist tot.“ Revidiert: „Nietzsche: Gott ist tot. – Gott: Nein, Nietzsche ist tot. – Nietzsche: Denkste.“

Doktrinär: Die deutsche offizielle Kriegsdoktrin sagt, dass der Russe demnächst vor dem Brandenburger Tor steht. Aber nicht vor 2029. Deswegen müssen wir jetzt den Dnjepr verteidigen, damit er den Termin einhält.


22. März 2025

Trumps eigenwilliger Friedensplan für den Ukrainekonflikt mit einer vorgezogenen 30-tägigen Waffenruhe ist gescheitert. Selenskyj konnte er durch Erpressung auf Linie zwingen, Putin hingegen nicht. Der bedankte sich öffentlich beim US-Präsidenten und fügte kalt hinzu, was die bekannten russischen Bedingungen für einen Waffenstillstand sind: Endgültigkeit, Entwaffnung, Nato-Ferne, Territorialabtretungen. Erstmalig in voller Uniform besuchte er die Truppen der Kursk-Gruppe, die soeben dabei ist, das dortige, seit August 2024 andauernde Drama mit der Vernichtung der Invasionstruppen zu beenden. Mehr Symbolik geht kaum: Ich, Putin, stelle mit militärischer Gewalt die Lage im eigenen Lande wieder her.

Friedensplan (2): Auch die Kriegs-Trommler Starmer (GB) und Macron (F) können ihren Vorstoß, während der Waffenruhe Bodentruppen zur Friedenssicherung in die Ukraine zu entsenden, komplett vergessen. Putin müsste ein Esel sein, um diese Falle nicht erkannt zu haben, denn wenn die Waffenruhe abläuft, wären diese Nato-Truppen plötzlich die schuldlos Angegriffenen. Auch aus DC kam keine Sympathiebekundung: Der zum Rapport vorgeladene Nato-General Rutte wurde wie ein Schuljunge abgefertigt und mit den Trump-Forderungen gegen Grönland und Canada konfrontiert. Er schwieg beklommen grinsend.

Friedensplan (3): Was den US-Präsidenten umtreibt, bleibt rätselhaft. Wenn er jetzt gegen Russland erneut die Öl-Sanktionskeule hervorzieht, pokert er mit einer Reihe von Mitspielern, Öl-Produzenten und Öl-Verbrauchern. Von den letzteren trifft er vor allem die Europäer, die ohne eigene Karten mit am Spieltisch sitzen müssen.


19. März 2025

Das gestrige Datum wird als der Tag in deutschen Geschichtskalendern zu verzeichnen sein, als ein von der CDU organisierter Verfassungsputsch den Klimawahn als Staatsreligion einführte. Ein Blick in die nicht nur deutsche Geschichte lehrt, dass solche Verirrungen nur gewaltsam zu korrigieren sind, und es auch werden.

Gewalt (2): Ebenfalls gestern fand ein Telefonat zwischen Trump und Putin statt. Aus dem mit viel Tamtam herbeiorakelten Monsterereignis bleibt ein winziger Fisch im Netz der Realität hängen: Die Herren einigten sich dem Vernehmen nach auf eine begrenzte Feuerpause gegen Ziele der Energie-Infrastruktur.

Gewalt (3): Die im Nahen Osten geht ungeachtet irgendwelcher Vereinbarungen weiter.


17. März 2025

Die Putschisten haben den gestrigen Sonntag genutzt, um eine weitere Änderung ins Grundgesetz zu zwingen: die Klimaneutralität bis 2045. Das ist der nächste und vermutlich endgültige Schritt in die Diktatur – vergleichbar mit dem Ermächtigungsgesetz von 1933. Dieses war eine organisatorische Bruchkannte zur demokratischen Republik, das heutige eine ideologische, aus der es mit demokratischen Mitteln kein Zurück mehr geben wird.

Putschisten (2): Es verdient festgehalten zu werden, dass dies das Werk der CDU ist. Man zeige also nicht mit dem Finger auf die Grünen, die ohnehin jenseits von gut und böse sind. Nein Leute, es ist die CDU, welche die Axt an unser Land gelegt hat. Ohne wenn und aber: die CDU.


16. März 2025

Die Gigantomanie unsrer Staatsputschisten ist so schwindelerregend, dass sich nach dem Unglauben über das Geschehen nur allmählich Nüchternheit einstellen kann – zunächst mit der Frage: Wer war das? Die Antwort lautet: Bislang nicht namhaft gemachte Finanzoligarchen.

Giganten (2): Dass die Vier von den deutschen Pressekonferenzen es nicht waren, leuchtet ein, nachdem man deren Gesichter studiert hat. Sie gehören zu den Politikern Klingbeil, Merz und Söder und jener roten Kommissarin, bei der ich die bolschewistische Lederjacke vermisse. Sie allesamt sind bestenfalls Figuren.

Giganten (3): Manch einer tippt auf Black Rock, und dann fällt der Name Larry Fink. Bis vor Kurzem sah man ihn noch in zart-lilafarbener Davos-Klamotte den Ton angeben. R.S. fragt mich von ferne, ob er ein Deutschen-Hasser sei. Was weiß ich. Zumindest macht er den Eindruck, als halte er sich deutsche Hofhunde.


15. März 2025

Der dreisteste Verfassungsputsch in der Geschichte der Republik nahm gestern seinen Fortgang. Fritze der Vormann handelte mit dem Grünenquartett einen Revolutionierungszuschuss (für Klima, Transformation und so) von sage und schreibe 100 Milliarden € aus, damit diese dem Abwracken des Grundgesetzes zustimmen. Das ist ein stolzer Preis für Leute, die den Fritzen noch vorgestern laut randalierend einen Faschisten nannten, den man ins KZ stecken müsse. Das wird sich auf seinem weiteren Weg verschärfen. Den von Deutschland auch. Jetzt sind wir bereits bei über einer Billiarde Euronen, die aus dem Nichts generiert werden sollen. Das Nichts wird durch das Vermögen der Bürger ersetzt werden.

Verfassungsputsch (2): Das Bundesverfassungsgericht winkte das Aushebeln des Grundgesetzes gestern im Eilverfahren durch. Das Recht der klagenden Abgeordneten, die geltend gemacht hatten, ein so umfangreiches Gesetzespaket könne man in Tagesfrist weder lesen, geschweige denn begreifen, wurde mit dem Hinweis darauf untergepflügt, es sei der nicht klagenden Mehrheit nicht zumutbar, dass sie in ihren Abgeordnetenrechten – wegen der ablaufenden Legislatur womöglich für immer – beschnitten würden. Zu deutsch: Mehrheit geht vor Verfassungskonformität, wenn das zweckmäßig ist. Das ist der Maßnahme-Staat in seiner schönsten Ausprägung. Als nächstes wird das AfD-Verbot kommen.

Verfassungsputsch (3): Denselben abzuwenden, weigerte sich gestern die neugewählte Fraktion der Linken, die sich dem Ansinnen der AfD lauthals verweigerte, sofort eine Sitzung des neugewählten Bundestages nach Art. 39 GG einzuberufen, um dem Tun des abgewählten Parlamentes Einhalt zu gebieten. Solch ein Zusammenwirken komme aus Gründen des Antifaschismus nicht in Frage. Merke: Alles, was diese Leute noch vorgestern zum Gesetzespaket öffentlich sagten, ist Makulatur, wenn es um Taten geht.

Verfassungsputsch (4): Mal sehen, was den Ländern noch so alles einfällt, denn auch sie müssen dem Paket im Bundesrat zustimmen. Tun sie das nicht ohne Wenn und Aber in der kommenden Woche, dann ist die Sache unrettbar durch – jedenfalls wenn man die Regelungen des Grundgesetzes anwendet, wofür ich mich allerdings nicht mehr verbürgen mag.


14. März 2025

Klonovsky hat soeben wortreich vertreten, dass Friedrich Nietzsche nicht dahindämmernd an der Syphilis starb, sondern an einem Gehirntumor. Das alles ist eingebettet in Girlanden von Genie und Wahnsinn. Letzteren im Falle N. in Abrede zu stellen, wäre abwegig, doch wie ist es mit dem Genie? Mich freut bereits bei der Niederschrift des letzten Satzes, dass ich von den feinschmeckenden Kennern des Banausentum bezichtigt werden werde. Ich hätte mich vor dem Lästern besser mit dem Oeuvre vertraut machen sollen. Das ist sicher richtig, denn ich habe dessen Werke lediglich gelesen – vier Bände dick, die Verwundern und Missmut auslösten.

Kenner (2) haben nun wochenlang öffentlich vertreten, dass die Machtübernahme in Syrien den bösen Assad abgelöst und die Regierung der gemäßigten Rebellen ans Ruder gebracht habe. Jetzt lernen wir, wie erwartbar, dass diese zum Massen-Mord und Plündern übergegangen sind, während die Amerikaner weniger Gemäßigte durch Drohnen-Attacken töten und die Israelis Luftschläge gegen Damaskus durchführen, so wie gestern geschehen.

Kenner (3) trauen dem Fritze nur eines zu, Versprechen zu brechen, bevor sie den Hauch der Wirksamkeit entfalten konnten. Nur ein einziges Wahlversprechen hat er bislang gehalten: nicht mit der AfD. Ich bin angesichts seiner possierlichen Rede im gestrigen Bundestag schwer beeindruckt und frage mich, ob er noch immer die Geschäfte von Black Rock führt. Das würde ins Bild passen: Schulden bis zum Abwinken, Bürgervermögen enteignen und ein flotter Krieg in der Ukraine.


13. März 2025

Der gestrige ukrainische Drohnenangriff auf Moskau kann kaum eine gute Idee genannt werden, wenn die Russen nach den amerikanischen Vorstellungen zu einem Waffenstillstand genötigt werden sollen. Währenddessen werden die letzten ukrainischen Einheiten im Sack von Kursk zusammengeschossen. Von einem Faustpfand für Verhandlungen spricht niemand mehr. Die Frage ist eher, an welcher Stelle des 1000 km langen Frontbogens die Russen als nächstes massiv angreifen werden.

Ostfront (2) BND-Chef Bruno Kahl wird in der Presse so zitiert, dass man den Kampf in der Ukraine weitere 5 Jahre in die Länge ziehen müsse, um die Russen auszubluten, damit deren Westambitionen sich in Luft auflösen würden. Kann mir kaum vorstellen, dass er das gesagt hat. Falls doch, erspare ich mir jeglichen Kommentar, der doch nur darauf herausliefe, ob diesem Mann klar sei, für welches Land er eigentlich sprechen sollte. Zweifel sind angebracht, zumal soeben der Jahresbericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages veröffentlicht wurde: Kein Nachwuchs, alte Leute, nicht eine einzige Planvorgabe erfüllt. Streitkräfte nur noch dem Namen nach.


12. März 2025

Vor unser aller Augen findet der nächste Verfassungsbruch statt. Der für morgen anberaumten Sondersitzung des alten Bundestages fehlt es offensichtlich an einem diese auslösenden Antrag (= mindestens ein Drittel der Abgeordneten des Bundestages). Stattdessen hatten sich eine Handvoll Parteibonzen hierauf verständigt. Das ist so offensichtlich verfassungswidrig, dass jetzt nur noch das angerufene BVerfG die Verfassung umschreiben kann. Mein Vorschlag: eine quasi-historische Auslegung des Textes: Wenn die Verfassungsväter die Bedeutung der Fraktionen damals richtig erkannt hätten, so hätten sie gewiss anders formuliert.

Verfassungsbruch (2): Dass der abgewählte Bundestag nicht legitimiert ist, die Bundesverfassung zu ändern, bedarf kaum des Kommentars, wenn man auch nur den Hauch der Bedeutung der Volkssouveränität im Kopfe bewahrt hat. Wenn das Beabsichtigte mit dem jetzt gewählten Parlament rechnerisch nicht möglich ist, dann ist es nicht möglich.

Ostfront: Trump und der kleine Mann aus Kiew haben sich, wie man liest, jetzt auf einen Waffenstillstand geeinigt. Wusste gar nicht, dass die beiden einen Krieg gegeneinander führen. Der Ball, so völkstümelt der neue US-Außenminister Rubio liege jetzt in Putins Feld. Da liegt er gut, denn der will keinen Waffenstillstand, hinter dem er lediglich eine Feuerpause vermutet. Er hat in Minsk einschlägige Erfahrungen mit dem Wertewesten gemacht. Über den Zustand der ukrainischen Armee macht sich niemand, der einen Restverstand besitzt, noch irgendwelche Illusionen.

Ostfront (2): Nach der amerikanisch-ukrainischen Einigung (über was auch immer) nehmen die USA die Waffen- und Geheimdiensthilfe wieder auf. Glaubt Trump ernsthaft, er könne Putin auf Linie zwingen? Und wenn ja, mit welchen Mitteln?

Ostfront (3): Der rumänische Staat wird von bezahlten EU- und NGO-Satrappen auf anti-russisch getrimmt, indem man den Wahlsieger Georgiescu endgültig ins Aus manövriert. Man gibt sich nicht einmal mehr die Mühe, eine einigermaßen tragfähige Begründung vorzutragen. Eine rumänische Annäherung an Russland soll es nicht geben, und damit basta.


9. März 2025

Putin knickt ein, melden deutsche Gazetten unter Berufung auf den US-Nachrichtensender Bloomberg. Sieht man näher hin, handelt es sich um die Meldung über die Vereinbarung eines zweiten amerikanisch-russischen Treffens in Riad. Da ich nichts im Sinne der Überschrift aus Moskauer Quellen finden kann, wird es wohl Wunschdenken sein.

Auf amerikanisch (2): Den dortigen Standpunkt zum Ukraine-Konflikt seit 2013 (einschließlich des möglichen Standorts von Trump) findet man ziemlich korrekt zusammengefasst in der deutschen Übersetzung der amerikanischen Version von Epoch Times, https://www.epochtimes.de/politik/ausland/wie-sich-der-krieg-in-der-ukraine-entwickelte-und-wie-er-enden-koennte-a5057631.html. Hier ist alles beiseite gelassen, was die US-Optik durch die russische Sicht der Dinge stören könnte, bei gleichzeitiger Überbetonung ukrainischer militärischer Erfolge. Bis auf den US-Präsidenten selbst fällt es den Amerikanern offenbar schwer, die falschen Siegesmeldungen der Vergangenheit zu vergessen.

Auf amerikanisch (3): J.D. Vance hat den Deutschen angedroht, 34.000 Mann US-Truppen aus Deutschland abzuziehen, wenn man die Defizite der Meinungsfreiheit nicht korrigiere. Mainstream schweigt hierzu verbissen. Besser-nicht-erwähnen herrscht auch bei den sog. Alternativen vor, die bis gestern noch das Lied der treuesten Verbündeten sangen und jede Kritik an den USA als Vaterlandsverrat geißelten.

Aus Los Angeles wird gemeldet, dass Milliarden an Obdachlosen-Geldern im Nichts verschwunden sind. Nun, christliche Nächstenliebe hat halt ihren Preis – vor allem wenn sie auf Heuchelei basiert.


8. März 2025

Während aus dem Weißen Haus nur noch ungeordnetes Stimmengewirr zur politischen Lösung des Ukraine-Konflikts erklingt, haben die Russen erneut zugeschlagen. a) In den letzten Nächten wurde die Elektrizitäts-Infrastruktur kreuz und quer im Land massiv aus der Luft angegriffen. b) Der Sack von Kursk wurde am unteren Ende zugemacht. Die Invasionstruppen sind nunmehr, soweit ich das Kartenbild deuten kann, eingekesselt. Ihnen wurde ein Ultimatum zur Kapitulation übermittelt, das heute ablaufen soll. Danach würden sie zusammengeschossen.

Ostfront (2): Die beiden Sofort-Gipfel der nicht-amerikanischen Unterstützerstaaten gingen ohne feststellbares Ergebnis zu Ende. Die angekündigte Flugverbotszone für die West-Ukraine ist ein Phantasieprodukt. Nicht nur fehlen die geeigneten Waffen, um sie durchzusetzen, noch werden sich russische Drohnen, Raketen und Gleitbomben hierdurch beeindrucken lassen.

Ostfront (3): Die westlichen Experten diskutieren den Ausgang der von ihnen erwarteten Präsidentenwahlen in Kiew. Ich halte einen militärischen Staatsstreich oder einen Zerfall in Bürgerkriegs-Parteien für wahrscheinlicher, aber was weiß ich schon.

Ostfront (4): Merkwürdig muten die britischen Bemühungen an, die Führung des Ukraine-Kriegs gegen Russland zu übernehmen. Bleibt die Frage, wen sie an die Front schicken wollen. Die Polen und die Balten mit Sicherheit. Aber ob die auch wollen, wenn sie bemerken, dass sonst keiner will, das ist die Frage.


7. März 2025


Ein Abgrund von Landesverrat, so schreibt es Klaus Kelle, einer der Unionstreuen auf seinem Bloc (https://denken-erwuenscht.com/ein-abgrund-an-landesverrat-wie-deutsche-politiker-den-bau-von-nord-stream-2-durchboxten/?print=pdf). Der alte Jagdhund spitzt die Ohren, doch dann dies hier: Da meint dieser Mann nicht etwa, was CDU-Bonzen im Moment gemeinsam mit den Sozen treiben, um die deutschen Bürger in die Armut zu treiben, nein, er spricht vom Bau der Gaspipeline Nord Stream 2, die bekanntlich nie in Betrieb ging, nachdem Joe im Weißen Haus dem Herrn Scholz das vor 3 Jahren verbot. Kelle entnimmt das landesverräterische Tun (der Schröder war’s) einem Buch, das soeben erschienen ist, und in dem alles beschrieben sei. Falls ich das nicht vergesse, werde ich es bei Gelegenheit lesen.


Abgrund (2): Immerhin jetzt schon öffentlich: über 50 Leserkommentare – nach meiner Einschätzung alles treue CDU-Wähler –, die einfach nur köstlich genannt werden dürfen. Sie geben mit bitteren Worten zum Ausdruck, dass sie sich von Merz verraten fühlen, anstatt sich mit Kelle über das Nord Stream-Thema zu erregen.


Abgrund (3): Napoleon Macro-parte will über Europa einen Atom-Schirm aufspannen, um dem bösen Putin zu drohen. Die einzigen, die er damit bedroht, sind die Anwohner zwischen Rhein und Njemen.


Abgrund (4): Derweil berichten französische Zeitungen von einem Mega-Deal, der so verrückt klingt, dass ich ihn nicht glauben mag: Der kleine Mann aus Kiew habe mit seiner Offshore-Firma für schlappe 1,2 Milliarden € eine französische Investment-Bank, deren Namen mit Milleis Banque angegeben wird, aufgekauft. Das nötige Kleingeld hierfür stamme aus den Portefeuille von Rothschild & Co. Kann man das wirklich glauben? Lieber nicht.


Abgrund (5): Der Bosch-Konzern, orakelt man bei Tichy, taumle auf eine Entlassungswelle zu. Falls das stimmt, vermag ich mich nicht zu wundern. Man muss nur nachsehen, was die gleichnamige Stiftung in den letzten Jahren getrieben hat, dann macht man sich keine Illusionen. Allerdings teile ich die jetzt durchs Internet schwappende Häme nicht, denn auch übers Wahlverhalten habe ich keinerlei Illusionen.



6. März 2025


Was für eine Entdeckung. Das Kriegslied von Matthias Claudius:

’s ist Krieg! ’s ist Krieg! Oh Gottes Engel wehre | und rede du darein | ’s ist Krieg – und ich begehre | nicht Schuld daran zu sein.

Claudius (2): Ich kann den Text nicht lesen, ohne zugleich das Lied Der Mond ist aufgegangen im Ohr zu haben. Vor rund fünf Jahren hörte ich das unter sommerlichem Nacht-Himmel im Erzgebirge gesungen. Danach nie wieder.


5. März 2025

Bei Tisch erwähne ich eher nebenbei, dass der Ex-MP des Zwergstaats, Bernhard V., grade gestorben sei. Das löst ein von mir nicht erwartetes Hallo aus und ironische Rückfragen, was ich denn dazu sage. Nichts, sage ich. Ob ich mich denn nicht daran erinnere, dass er seinerzeit die Weisung gegeben habe, dass etwas gegen mich „gefunden“ werden müsse. Doch, sage ich. Und? werde ich weiter gefragt. Und nichts, sage ich.

Der Donald hat jegliche Lieferung an die Ukraine gestoppt, so wird berichtet. Ob’s wirklich so ist, weiß keiner so genau. Immerhin hat die Ankündigung bewirkt, dass der kleine Mann aus Kiew sofort eingeknickt ist. Er will das Ausbeutungsabkommen unterschreiben und auch verhandeln – über einen Waffenstillstand. Aber mit wem? Die Russen sagen Njet.

In Mannheim rast einer mit einem Ford Fiesta in die Rosenmontagsveranstaltung. Zwei Tote und eine unbekannte Zahl von Schwerverletzten. Der Täter ein Deutscher. Den Namen verschweigt man. So kommen Gerüchte auf. Interessant erscheint mir: Die Behörden können jetzt verlautbaren, was sie wollen. Ein breiter Teil der Bevölkerung glaubt ihnen kein Wort mehr, selbst wenn sie nicht lügen.

In Berlin beschließen vier Personen, die hierzu nicht befugt (legitimiert) sind, dass Deutschland sich um eine weitere Billion verschulden soll. Sie sagen, das ganze nicht vorhandene Geld sei unabweisbar notwendig sei, durch Kriegführung gegen Russland den Frieden herbeizuführen. Sie geben sich nicht einmal Mühe, das zu begründen. Sie rufen vielmehr offen zum Verfassungsbruch auf, den sie nur begehen können, weil sie sich einig sind, den neu gewählten Bundestag nicht unverzüglich zusammentreten lassen.


3. März 2025

Die Selenskyj-Schlappe vom Freitag schwappt nach. Der Kriegstreiber von London lud zum Gipfel, Macron schlug wie gewohnt das große Rad und General Rutte sprach von weiteren Ankündigungen, deren er ganz sicher sei. Habe die am Hufeisentisch Sitzenden gezählt. 18. Wer also war nicht da, zum Beispiel nicht eingeladen wie die Balten, und wo waren die Polen, die Balkanesen, die Ungarn?

Gipfel (2): Starmer und Macron sprachen mit der üblichen Gestik von der Notwendigkeit eines einmonatigen Waffenstillstands. Und? Und nichts, denn von den Russen ist bekannt, dass sie darauf nicht eingehen werden. Blondschopf Meloni befand hingegen, dass die Europäer gut daran täten, das Verhältnis zu den USA zu reparieren. Das klingt in meinen Ohren ganz anders. Erwähnen will ich zumindest auch, dass der seit Monaten zurücktretende Trudeau aus Kanada die Notwendigkeit betonte, sich von den USA zu emanzipieren. Kann man verstehen angesichts von Trumps Kanada-Ambitionen. – Was muss Putin nun befürchten? Nichts.

Gipfel (3): Habe nichts von der Entsendung von Truppen gehört. Noch-Scholz blieb vage.


2. März 2025

Das Töten geht weiter. Das Zentralkommando der US-Streitkräfte in Europa (CENTCOM) meldet den Abschuss eines Mannes im Nordwesten von Syrien, den es als Terroristen bezeichnet. Es ist der zweite Fall innerhalb von Tagen. Das mitgelieferte Kurzvideo (?von einer Drohne) über den Anschlag zeigt einen flott fahrenden Pickup, der offenbar von einem Explosivkörper getroffen wird und hernach (scheinbar unbeschädigt) am Straßenrand ausrollt. Das Video ist zu Beweiszwecken nicht zu gebrauchen.

Das Töten geht weiter (2): Nach dem Chaos-Auftritt in DC flog Selenskyj gestern ungesäumt nach London weiter, wo die üblichen gemeinsamen Fotos händchenhaltend mit Starmer vor Downing Street 10 gemacht wurden. Heute ging’s zum Treff mit Macron und dem Briten.

Das Töten geht weiter (3): Annalena Bb. sagte: „Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen.“ Übt sie schon für einen künftigen Werbespot bei Rossmann? Annalena, ach, Annalena, wie wird sie mir dereinst fehlen.

Das Töten geht weiter (4): Mainstream weiß, dass der Trump-Auftritt von vorgestern zur beschleunigten Kreation eines riesigen dreistelligen Milliarden-Sondervermögens für die Ukraine-Kriegführung führen wird und zwar mit Blick darauf, dass es im jetzt gewählten Bundestag keine entsprechende Zweidrittelmehrheit mehr gibt. Deswegen, so die Schreibtisch-Helden, muss das abgewählte Schwarz-rot-grün ran. Das nenne ich einen kreativen Umgang mit der Verfassung. Aber wen schert denn heute noch ein eklatanter Verfassungsbruch? Weniger wird berichtet, dass ein bemerkbarer Anteil der US AID-Gelder in der Ukraine für Nutten ausgegeben wurde.


1. März 2025

Nach dem gestrigen Zusammenstoß zwischen Trump/Vance und Selenskyj bleiben Bilder im Kopf zurück: ein zunehmend ärgerlich werdender US-Präsident, als dessen Plan, einen lukrativen Deal zu machen, platzt, ein Vize von geradezu erschreckender Ruhe und Eindringlichkeit und der bislang als Weltstar Gehätschelte, dem alle Züge entgleisen, als ihm die US-Boys ins Gesicht sagen, er habe keine Karten auf der Hand, um hier mit ihnen zu spielen. Er rutscht auf dem Stuhl hin und her, rafft sich mit Mühe zusammen und beharrt auf Sicherheitsgarantien, um anzuhören zu müssen, er könne (erst) wiederkommen, wenn er zum Frieden bereit sei. Alles Feierliche wurde abgesagt und der Gast gebeten, das Weiße Haus zu verlassen (he was asked to leave the White House).

Zusammenstoß (2): Der erste von außerhalb, der sich meldet, ist der Franzose Macron, der fest an der Seite der Ukraine steht (sagt er), dann kommen die Iren (deren einschlägige Rolle ist mir neu), dann die Polen (sie kommen immer, und meist zur Unzeit) und schließlich Annalena Bb. Was sie sagt, ist das übliche Bb., es handelt von dem Putin sein Angriffskrieg. Dessen Frontmann Medwedjew meldet sich kurz mit einem Ausdruck des Behagens, während der Chef selbst schweigt.

Zusammenstoß (3): Dass die grüne FAZ das Ganze besser formulieren kann als ihre Berliner feministischen Hätschelkinder bedarf des Kommentars nicht, aber dass sie am Main einen neuen Feind erkannt haben, notieren wir hier: Es ist J.D. Vance, dem man attestiert, er habe sich erneut (!) als Brandstifter bewährt. Soso. Was wird man erst schreiben, wenn die ach so nötigte pekuniäre Unterstützung von Wo-auch-immer ausbleibt. Oder ist das bereits der Fall?

Zusammenstoß (4): Die US-Öffentlichkeit ist wie gewohnt gespalten, die Parlamentarier auch. Gewundert habe ich mich über den Falken-Senator Lindsey Graham (Reps), Spitzen-Kriegsmatator in Sachen Ukraine und gewiss kein Trumpist, der dem Präsidenten die volle Unterstützung zusichert. Rechnet er sich aus, dass der Nicht-Frieden für ihn und seine Klientel auch lukrativ sei? Rein äußerlich spricht er von der Wahrung der US-Interessen, die gelungen sei. Man zweifelt.

Zusammenstoß (5): Was nun? Der Krieg geht weiter, bis Putin ihn beendet. Er wird ihn zu seinen Bedingungen beenden, wenn die ukrainische Führung ihn hierum bittet. Es wird nicht Selenskyj sein, der diese Bitte ausspricht.


28. Februar 2024

Während die Mainstreammeldungen sich noch am amerikanisch-ukrainischen Spitzentreffen delektieren, geht heute dasselbe im Weißen Haus mit einem offenen Eklat in der Pressekonferenz zu Ende. Der kleine Mann aus Kiew glaubt im Ernst, er könne dem Donald die Bedingungen diktieren. Er irrt sich.

Treffen (2): Nebelhaft bleibt, was Trump gestern und vorgestern mit dem Franzosen Macron und dem Briten Starmer beredet haben mag. Zumindest wussten alle 3 die Form zu wahren.

Treffen (3): Während alles dies passiert bzw. nicht passiert, sitzen die Russen mit den Amis in Istanbul beisammen, wo sie die Köpfe zusammenstecken, um das zu tun, was sie die Normalisierung der Beziehungen nennen. Die EU-Europäer und die Ukrainer haben immer noch nicht geschnallt, dass sie hierbei nicht gebraucht werden, sondern nur noch Objekte sind. Die Deutschen regen sich stattdessen darüber auf, dass Vize Vance spottet, sie hätten noch nicht mitgekriegt, dass ein neuer Sheriff in der Stadt ist.


27. Februar 2024

Die innenpolitischen Aufgeregtheiten verbauen den Blick auf das, was die Welt revolutionieren könnte. Es ist nämlich völlig gleichgültig, ob Fritze der Kandidat oder Robert der Denker sich in die Schlagzeilen drängen, denn beide sind out: der eine, bevor er das erstrebte Amt erreicht hat, und der andere sitzt jetzt nur noch im Bundestag, damit weiterhin die Kasse stimmt – oder warum, kann mit das mal einer erklären, tut er das nach seinem politischen Rücktritt?

Derweil in der Welt: Die Schlagzeilen über die Einigung von Trump und Putin können noch so oft kommentiert werden bis zum Sankt Nimmerleinstag, denn nachdem gestern der Kreml erklärt hat, dass es bezüglich der Ukraine eine solche Einigung nicht gebe, gibt es nur einen Kommentar hierzu: Es gibt keine.

Keine Einigung (2): Dass es eine solche nicht gibt, ist leicht erklärbar, nachdem DC verkündet hat, man hätte sich mit Selenskyj bezüglich der Abtretung der Bodenschätze geeinigt. Mit Schiller zu sprechen: Es fehlt im Bunde der Dritte. Beim Stand des Krieges sieht man in Moskau keinen Anlass, auf das zu verzichten, was den Russen bei der zu erwartenden Kapitulation ohnehin zufallen wird.

Ostfront (3): Im Frontbogen liegt Schnee, aber nicht sehr viel, die einschlägigen Videos weisen es aus. Ungeachtet dessen geht der Vormarsch der russischen Streitkräfte Meter um Meter weiter. Soeben wurde die Eroberung der als beherrschend auf einer Anhöhe gelegene Ortschaft Awdejewka gemeldet. Von einer großen Offensive ist allerdings weit und breit nichts zu sehen.

Ostfront (4): Ein massiver ukrainischer Drohnenangriff auf die über südrussisches Gebiet verlaufende kasachische Öl-Pipeline Richtung Kleinasien erregt die Spekulanten. Diese Leitung soll in der Vergangenheit eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Versorgung von Israel gespielt haben. Jetzt machen Mutmaßungen die Runde, der ukrainische Dienst habe auf diese Weise dem Israel-Freund Trump die brutale Erpressung wegen der eigenen Bodenschätze heimzahlen wollen. Ich bezweifele, dass diese Meldung rund ist. Ich tippe eher auf geheimdienstlichen Unverstand.

Ostfront (5): Um festzustellen, wie der Stand der Dinge garantiert nicht ist, empfehle ich den Beitrag Darauf kommt es jetzt wirklich an von Sebastian Thormann bei Apollo News. Hier sind alle Falschmeldungen und Vorurteile der letzten drei Jahre versammelt. Lesenswert sind auch die Leserkommentare. Sie sind ein Konvolut der Gehässigkeit. Der Autorenname kommt mit bekannt vor. Ich tippe auf Tichy, muss aber nicht stimmen. In meinem Hinterkopf taucht ein Namensgleicher auf, der im Zweiten Weltkrieg Roosevelt-Propaganda im französischen und amerikanischen Exil machte. Kann unmöglich derselbe sein. Verwandtschaft?

Ostfront (6): Auf ebendieser Linie liegt die blaugelbe Hauptreklame der CDU am Tage nach der Wahl: Wir unterstützen die Ukraine bis zum Siege. Eine klare Kriegsansage, die völlig aus der Zeit gefallen wirkt. Es ist so, als seien die Globalisten in den USA noch an der Macht. Habe ich was verpasst, oder ist es so, dass die Atlantiker sich in der Gewissheit eingeigelt haben, dass es nach Trump wieder andersrum kommt? Wenn Fritze der Kandidat und sein Hofstaat ernsthaft glauben, allein gegen Russland Krieg führen zu können, dann gehören nicht ins Kanzleramt, sondern in die Klapse.

Ostfront (7): Vor Monaten notierte ich: Wer Merz wählt, wählt den Krieg. Ich hatte die Hoffnung, mich zu irren.


24. Februar 2024

Sie wollen es so: Diemenschen. Es wird sich also nichts ändern, jedenfalls werden die drei großen K bleiben: Krieg, Kalifat, Klima. Bin dem gestrigen Wahlabendgeschwätz entgangen, indem ich Tagebuchblätter von Theodor Fontane las.

Abwesend (2): Auch die Wahlergebnis-Kommentare von heute, die großartig als Analysen verkauft werden, habe ich mir erspart. Es zählt nur, dass 208 Christunionisten und 120 Sozis in den Bundestag einrücken und die Kanzlermehrheit 316 Stimmen beträgt. Erwähnenswert bleibt bestenfalls, dass es für des Fitzens Traumkompanie schwarz-grün nicht reicht und die Grünen insgesamt für nix gebraucht werden.

Abwesend (3) waren die Auslandsdeutschen, die man – dieser Verdacht ist nicht nur bei mir aufgetaucht – von der Teilnahme an der Wahl ausgesperrt hatte, um im Bedarfsfalle einen Annullierungs-Grund bei der Hand zu haben, weil man die Möglichkeit eines übermäßigen Abschneidens der Blauen befürchtet hatte. Das ist nun nicht eingetreten. Ob allerdings BSW und FDP, die knapp unter der 5 %-Hürde blieben, sich hierauf mit Erfolg berufen können, bleibt zu bezweifeln, denn über den jetzigen gravierenden Wahlfehler müsste der neue Bundestag befinden, und der wird sich hüten. Das letzt-instanzlich zuständige Bundesverfassungsgericht wird sodann, nehme ich mal an, in absehbarer Zeit keinen freien Termin finden, um über eine solche Petitesse, wie das korrekt zusammengesetzte Parlament eine ist, zu entscheiden.



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