14. Juni 2025
Noch von gestern, Bomben (5) auf Teheran. Oder auf
Neudeutsch: dem Zeller sein Kommentar:

Bomben (6) auf Teheran: So wie ich es
gestern Nacht gemutmaßt hatte, waren tagsüber in D die Kommentare. Ich sage nur
dies: Wissen die deutschen Wort-Heroen, die strikt nach jeweiliger Gesinnung
für die eine oder die andere Seite Partei ergreifen, eigentlich, in welchem
sicherheitspolitischen Vakuum sich unser eigenes Land befindet? Ich denke nein,
denn sie wissen ja sonst auch wenig bis nichts.
Bomben (7) auf Teheran: In den Medien
des Wertewestens ist von einem Enthauptungsschlag die Rede, weil man führende
Militärs und Wissenschaftler des Landes getötet hat. Das Verb „ermorden“ findet
in diesem Zusammenhang keine Verwendung. Ich betrachte mit Interesse die
Gesichter der Ermordeten. Sie wirken auf mich erstaunlich intelligent und
zivilisiert. Jetzt kann ich darauf warten, dass man mir eine frivole Sympathie
mit dem Mullah-Regime unterstellt. Dass ich dieses unbegreiflich, ja
schauerlich finde, wird man mir als Schutzbehauptung auslegen, jetzt wo militante
Aggressivität Plicht ist.
Bomben (8) auf Teheran: Ich wage die Behauptung, dass
der Schlüssel für den Großen Krieg in Ankara liegt. Wird dortzulande der Krieg
zwischen Jerusalem und Teheran als vortreffliche Gelegenheit angesehen, die
sog. fortschrittlichen Rebellen in Syrien von der Leine zu lassen, dürften in Israel
die Lichter ausgehen. Ich habe keinen Schimmer, ob diese Annahme realistisch
ist. Schließlich bin ich nicht der türkische Großpascha.
Bomben (9) auf
Teheran: Die Stellungnahmen aus dem offiziellen Amerika sind denkwürdig gespalten.
Während Top-Politiker der an der Macht in den Gesetzgebungsorganen befindlichen
Republikaner sich offen auf die Seite Jerusalems stellen („we pray for Israel“),
versuchen der Außenminister und sein Chef das Land in ein
Nichtbeteiligten-Gewässer zu steuern.
Bomben (9) auf Tel Aviv: In den heutigen
frühen Morgenstunden gab es Raketeneinschläge in der City, nachdem zunächst
mitgeteilt worden war, dass mit Hilfe der israelischen Luftabwehr genau dies verhindert
worden sei. Die US-Regierung gibt bekannt, dass sie bei der Raketenabwehr Iron
Dome Beihilfe geleitet habe. Soviel zur Nichtbeteiligung der Trump-Regierung.
Bomben
(11) auf Kiew und anderswo: Ich brüste mich keineswegs damit, dass ich vorausgesagte,
Russlands Führung werde jetzt die ruppigsten Raketen- und Drohnenangriffe auf Städte
in der Ukraine durchführen lassen. Das schien ihr notwendig zur eigenen
Gesichtswahrung, nach den ukrainischen Drohnenattacken vom vergangenen
Wochenende tief nach Innerrussland hinein. Jedoch: Jede Bombe, die beispielsweise
in Charkow einschlägt, wird nach dem einstigen und von mir dringend
herbeigewünschten Ende des Waffeneinsatzes eine tatsächliche Befriedung des
Landes und der darin inkorporierten Großstadt in eine unermesslich fernere
Ferne rücken. Ich denke mal, die russische Führung weiß um dieses Dilemma. Die
Göttin des Krieges ist eine Hure.
13. Juni 2025
Israel hat heute Nacht (MEZ) eine noch unbekannte
Vielzahl von Zielen im Iran bombardiert. Seine Offiziellen verbreiteten die
Nachricht, dass sich dieser Angriff gegen das iranische Atomwaffen-Programm
richte und so lange fortgesetzt werde, wie diese existentielle Gefahr für
Israel bestehe.
Bombern (2) auf Teheran: US-Stellungnahmen betonen, dass die
Amerikaner mit diesen Bombardements nichts zu tun hätten. Vorsorglich werde
allerdings alles entbehrliche Personal aus den Botschaften im Nahen Osten
abgezogen.
Bomben (3) auf Teheran: Stelle mir vor, dass in D im Laufe des Tages
das Geplärre über die Rolle Israels wieder einen traurigen Höhepunkt erreichen
wird. Dabei besteht in erster Linie die reale Gefahr, dass wir an der Schwelle
eines Weltkrieges stehen, für dessen Auslösung es in der übrigen Welt kaum
Zweifel geben wird – vor allem in Staaten nicht, in denen das Existenzrecht
Israels keinen Wert an sich darstellt.
Bomben (4) auf Moskau:
Verteidigungsminister Pistorius erklärte gestern in Kiew, dass die Ukrainehilfe
weitergehe, aber es werde keine Taurusse geben. Weiß Fritz der Kanzler das auch
schon? Mir war aufgefallen, dass er in den vergangenen Tagen bei diesem Thema von
Verschlusssache raunte. Jetzt ist es offenbar keine mehr. Bleibt die Frage, was
zu diesem erstaunlichen Sinneswandel geführt haben mag. Ich tippe auf handfeste
Tipps aus Washington, deren Grundlage wiederum handfeste Tipps aus Moskau waren.
Der Chef des Bundesnachrichtendienstes Bruno Kahl wird
so zitiert: a) Das ganze russische Volk stehe hinter der Kriegspolitik von
Wladimir Putin: „Wir haben den Eindruck, dass das gesamte russische Volk bereit
ist, Putin zu folgen, dass dieser Krieg notwendig ist, dass die böse Nato der
Aggressor ist.“ Das liege b) daran, dass die russischen Medien nur diese Meinung
verbreiten würden. Soso. Bleibt die Frage, was eigentlich die von uns mit viel
Steuergeld gepamperten Einflussnahme-Einrichtungen (Radio Liberty und Genossen)
so treiben, wenn Kahls unter b) mitgeteilte Folgerung stimmen sollte.
Der böse
Putin (2): Da mag das Bundesamt für Verfassungsschutz nicht zurückstehen. Unter
dem Titel Gefährdung durch russische Spionage, Sabotage und Desinformation.
Momentaufnahme und Einordnung teilt das Amt dem erschrockenen Leser mit,
dass die Dienste aus dem Osten bei uns ihr frivoles Handwerk treiben und zwar „verstärkt“.
Besonders gravierend sei die Einflussnahme auf Wahlen. Doch Vorsicht, als Robert
der Denker die schönen Frau vom BSW das russische Sponsoring öffentlich
unterstellte, ließ diese ihm das verleumdende Gerede auf dem Rechtswege untersagen.
Merke: die Berufung auf die eigenen Dienste, zumal das BfV, ist nichts, auf was
sich Gutmensch verlassen sollte.
Der böse Putin (3): Das BfV-Werk enthält zur
Illustration des feindlichen Tuns eine Toolbox Russland. Darinnen sind
den Autoren seltsame Aussagen gelungen. Da, wo man die Ziele der Angreifer
beschreibt, spricht das Amt von Schutzzielen in Deutschland. Das war mir
neu. Aber es ist auch Lustiges vermerkt. So nennt man das üble Tun der Hacker Hackivisten.
Ach
ja, der Osten: In Leipzig begann gestern die mündliche Verhandlung in Sachen
Compact-Verbot vor dem Bundesverwaltungsgericht. Gewundert habe ich mich über
den Mann im Zuschauerraum mit der FDP2-Maske (der Nahbeobachter des BfV?).
Der
Osten (2): Die Mitteldeutsche Zeitung macht gegen die in Halle für den 8./9.
November 2025 geplante Buchmesse mobil. Ihr sind Sätze eingefallen, die man
aufheben sollte „Halles Stadtgesellschaft, von
Vereinen und Verbänden über Kirchen und Gewerkschaften bis zur Politik, ist
geübt darin, Rechtsextremisten in die Schranken zu weisen. ... Ein Treffen von
Verlagen und anderen Akteuren des rechten Spektrums in der Stadt eines antisemitischen
und rechtsextremen Attentats – das ist instinktlos und provokant zugleich“.
Wer sind denn zum Teufels Namen diese Rechtsextremisten? Vermutlich du und ich.
Man muss den Namen des Schreiberlings nicht kennen. Es genügt, sein Gesicht zu
betrachte. Voilà:

Im Osten (3): Ist das echt? fragt der Mann am Lagerfeuer
(Achtung Meldestelle: Lagerfeuer ist gesicherter Rechtsextremismus, Hetze und
alle diese gesicherten Sachen, die mir im Moment nicht einfallen wollen), indem
er auf das winzige grün-silberne Einzelkämpferabzeichen aus Metall an meinem
Revers deutet. Ich: Nein, das echte ist aus Stoff. Er: Und das haben Sie? Ich:
Zweifel? Er (sucht nach Worten): Sie sehen nicht so aus. – Das ist ein guter Auftakt,
wir sprechen über die Streitkräfte. Die in der Nähe stehenden Frauen nehmen
Abstand.
9. Juni 2025
Beim vorgestrigen
Besuch des Globus in Isserstedt bei Jena finde ich in der Intelligenzabteilung
4 Autobiographien vor, die von Papst Franziskus, Gott hab ihn selig, die von Barack
Obama und zwei auf dem Ramsch. Davon erwerbe ich eine für 4,99 €: Samuel Meffire:
Ich, ein Sachse. Mein deutsch-deutsches Leben. Es geht um einen in der DDR
geborenen Mischling. Nebenbei, dass Dresden-Prohlis, Prohlis heißt, habe ich
schon immer witzig gefunden.
Autobio (2): Ich lese heute Morgen in das Buch hinein,
gerate rasch ins Blättern und lege es dann auf den Stapel „vergiss es“. Die
drei anderen hatten es erst gar nicht bis in die Nähe des Einkaufswagens geschafft:
Ein toter Papst, zumal einer unseres Jahrhunderts, liegt weit außerhalb meiner
Interessen, der Ex-Präsident der USA ist auch nicht gerade mein Fall, jedenfalls
nicht bevor diese Memoiren auf dem Ramsch landen, und das dritte Buch
schließlich stammte von einer Leutnantin zur See mit orientalischem Äußeren.
Ich las, an den Ramschtisch gelehnt, im Schnelldurchgang und entschied mich,
dass eine Suada über Neonazismus in der Bundeswehr nichts ist, was ich im Moment
nicht entbehren könnte (doppelte Verneinung = komplizierter Gedanke).
Autobio
(3): Bei soviel unkorrektem Tun amüsiert mich die Vorstellung, dass eine von
Steuergroschen lebende Hochbegabte mit Hilfe ihrer rassistischen Vorurteile
bemerken könnte, dass ich hier mehrere mehr oder weniger Farbige aus meinen momentanen
Betrachtungen von fremden Selbstdarstellungen ausgeschlossen hätte – ein klarer
Verstoß gegen die universell geltenden Menschenrechte oder so. Da gibt’s nur
eins: Meldestelle.
Autobio (4): Bei der Wendung „da gibt’s nur eins“ klingelt es
mir soeben im Ohr. Auftritt des Kompanie-Feldwebels meiner Muschkoten-Zeit. Der
wortmächtige Mann nutzte diese Wendung unter Hinzufügung eines einzigen
Hauptwortes. In meinem Fall war es regelmäßig „Friseur“. Wenn er einen
schlechten Tag hatte, verkürzte er den Befehl auf den Text „Nur eins,
Friseur“.
8. Juni 2025
Die Mafia
lebt. Kaum ist es den Deutschen gelungen, mit einer zittrigen Wahlentscheidung
die größten Querschläger aus den Ämtern hieven zu lassen, tummeln dies sich dank
der verdeckten Einflussnahme des berühmten Herrn Irgendwer weiterhin im
deutschen Namen auf der Weltbühne. Baerbock, Habeck und Lauerbach sind hierbei
nur die Spitzen der Eisbergs, der über den Atlantik segelt – streng
klimaneutral, versteht sich.
Mafia (2): Die für die Flutung des Landes
zuständigen kriminellen Organisationen unterlaufen vor aller Augen die Reste
des bereits verkrüppelten Rechtssystems. Dass dergleichen, wie sich nun zeigt,
von Sumpfgewächsen in Brüssel gesteuert wird, wundert eigentlich niemanden. Man
nimmt die Geldflüsse schulterzuckend zur Kenntnis.
Mafia (3): Die EU ein
Friedensprojekt aus den 1950er Jahren? Heute wohl kaum, wenn denn je.
Aber auch
dieses: Trinke bei Freunden auf der Terrasse bei deutlich zu warmen 14 Grad deren
selbstgebrauten heißen Pfefferminztee. Das Gespräch hüpft hin und her. Um dem
über den Krieg den Garaus zu machen, behaupte ich frech, die Ukraine werde noch
in diesem Jahr kapitulieren. Doch das Gewünschte tritt nicht ein, alle reden
gleichzeitig, bis ich mir wieder Gehör verschaffe: Wenn ich nicht recht habe,
gebe ich einen aus, wenn aber doch, dann erst recht. Das findet Zustimmung.
Pfefferminztee (2): Danach reden wir über Leute von nah und fern und lachen
viel. Es bleibt einstweilen dabei: der Krieg ist woanders.
7. Juni 2025
Ein Blick
auf die zahlreichen sich fortbewegenden Gefechtshandlungen in der Ukraine weckt
den Verdacht, dass der gesamte Frontbogen in ein kaum noch aufzuhaltendes
Rutschen gerät, was durch Angriffshandlungen, die über die nördliche Grenze zu
Russland erfolgen, ergänzt wird.
Ostfront (2): Die Töne aus Moskau, was einen
möglichen Einsatz der Taurusse Richtung Russland anlangt, werden vielstimmig
ruppiger. Fritz der Kanzler eiert. Das wäre dann also, wenn er die Lieferung
stoppt, sein letztes bislang noch nicht gebrochenes Wahlversprechen, was er nun ungeschehen machen will. In diesem
einen Fall wäre es ihm nicht übel zu nehmen.
Ostfront (3): Die Lage auf der
Ostsee eskaliert, nachdem sich Estland per Gesetz selbst ermächtigt hat, gegen
die russische Schattenflotte gewaltsam vorzugehen. Jetzt sind die Leute
entsetzt, dass der Russe angekündigt hat, seine Tanker mit Kriegsschiffen zu
eskortieren. Man kann die Uhr danach stellen, wann dort der erste scharfe
Schuss fällt.
6. Juni 2025
Fritzens
Auftritt im Oval Office gestern war eine mehrgliedrige Peinlichkeit. Während
Trump davon sprach, der Sinn des Besuchstermins sei es, zum einen mit den Deutschen
gute Geschäfte zu verabreden und zum anderen mit deren Unterstützung, den Krieg in
der Ukraine zu beenden, redete Merz davon, dass Deutschland mit ganzer Kraft an
der Seite der Ukraine stehe, bis der russische Herrscher eingelenkt habe.
Peinlich
(2): Merz lenkte in einem Zwischenruf die Aufmerksamkeit auf das morgige
(sprich: heutige) Datum (6. Juni 1944 = D-Day = die Landung der Anglo-Amerikaner
in der Normandie), um dem stutzenden Trump , als dieser brummelte „na ja, für
Sie keine Freude“, devot zu erläutern, wie wichtig für ihn die Befreiung vom
Nazitum durch die US-Amerikaner sei, die dieser Tag für ihn symbolisiere.
Peinlich
(3): Ansonsten saß der Deutsche die geschlagenen 45 Minuten wie eine Staffage
vor dem Kamin, da sich die versammelte Presse nur für inneramerikanische
Themen, wie das jüngste Steuer- und Wirtschaftspaket und Trumps Streit hierüber
mit Elon dem Wunderkind interessierte. Trump fand den nunmehr ehemaligen engen
Freund enttäuschend (disappointing).
Peinlich (4) sind deutsche Mainstream-Kommentare
über den Auftritt, wonach Merz dem Meister die Meinung gegeigt habe. Gelegenheit
war durchaus, doch wann mag das passiert sein? Mir fiel lediglich auf, dass Trump über Fritzens kurze Bemerkung zur
Ukraine-Unterstützung unkommentiert hinwegging, während Vize Vance in seinem
Sessel für Sekunden die entspannte Haltung aufgab und sich nach vorne beugte und
Außenminister Rubio unruhig hin und her rutschte. Doch es blieb friedlich dank der
Ignorierung des Deutschen durch den Chef.
In dessen Kopf hatten die Deals Vorrang.
4. Juni 2025
Was den
Schweizer Bürger demnächst zur Entscheidung vorgelegt wird. Bei uns undenkbar.
Undenkbar?

Undenkbar (2): Eine unzuständige Kammer des Berliner
Verwaltungsgerichts lässt drei abgewiesene Somalier einreisen. Undenkbar? Nicht
in Berlin. Dass der Vorsitzende ein grüner Aktivist ist, erwähne ich nur der
Vollständigkeit halber.
Undenkbar (3): Die Koalitionäre des niederländischen
Wahlsiegers haben diesen wochenlang in Sachen Massen-Migration auflaufen
lassen. Und jetzt? Hat Wilders halt die Koalition platzen lassen. Nun müssen
die Wähler wieder ran.
Undenkbar (4): Bislang jedenfalls, die Kertschbrücke
wegzusprengen. Eine Tonne Sprengstoff beim Unterwasserangriff des ukrainischen
Dienstes unterbrach gestern den Verkehr für 4 Stunden.
3. Juni 2025
Eine
zweite ukrainisch-russische Verhandlungsrunde in Istanbul dauerte diesmal nur
eine einzige Stunde. Sie brachte den beabsichtigten Austausch von Gefallenen. Sonst
nichts. Die Türken drückten es diplomatisch aus: Es sei nichts Negatives dabei
herausgekommen. Nur der kleine Mann aus Kiew schwelgte in Angeboten, die der
böse Wlad ignoriert habe. Fest steht, die Russen bleiben beim Njet zu
anhaltenden Waffenstillstandszusagen. Es hat sich also nichts geändert.
Ostfront
(2): Es hat am Wochenende weit nach Sibirien hineinreichende Drohnenangriffe
auf Militärstützpunkte gegeben. Tausende Kilometer von der Front entfernt,
können die Drohnen nur durch Sabotagetrupps entsandt worden sein, die im tief
im Feindesland operierten. Das war der erst spektakuläre Erfolg ukrainischer
Kriegsbemühungen seit der letztlich misslungenen Offensive Richtung Kursk im
August des Vorjahrs. Ich nehme an, dass wir alsbald von einer drastischen
Antwort hören werden.
Ostfront (3): Die Stichwahl zum neuen polnischen
Präsidenten am Wochenende brachte gestern nach offenbar mühseliger Auszählung
des knappen Ergebnisses, den Sieg des nationalpolnischen Kandidaten, der als
Tusk-Gegner angetreten war. Das Ergebnis stieß bei Mainstream auf offene
Ablehnung, da man auf den Tusk-Mann als sicheren Sieger gesetzt hatte. – Trump
gratulierte. Mehr braucht man dazu nicht zu sagen. Für Deutschland wird die
Einkreisung enger.
2. Juni 2025
Ein
Ausflug in den Bregenzer Wald lehrt den Fahrer notwendige Schlangenlinien zu
fahren. Die Mühe der Anreise nach dem dortigen Schwarzenberg lohnt, denn Ziel
ist das Angelika Kauffmann-Museum, das zu finden dem Fremden nicht eben leicht
gemacht wird. Beherzt hole ich auf hochdeutsch Auskunft bei einer jungen,
soeben aufs Rad steigenden Eingeborenen. Muscht du bis zum Kirchturm gehe, dann
kukscht, dass du links davon die Feuerwehr findscht. Dann bischt fascht do. Es
stimmt.
Angelika (2): Das Museum birgt zweierlei: zunächst einmal das Leben im
18./19. Jahrhundert in dieser Fernab-Region in niedrigsten Stuben und das
schreckliche Dasein der Schwabenkinder, die als überzählige Esser fernab zur
Arbeit nach Norden geschickt wurden. Ein Pflichtbesuch für alle Schneeflocken
unserer Tage würde vielleicht dem einen oder anderen nützlich sein, um den
eigenen Paradieszustand zu erahnen. Ob’s hülfe? Wer will das wissen.
Angelika
(3): Die derzeitige Ausstellung zur namensgebenden Malerin ist A.K. und die
Mode bezeichnet. Sie zeigt die von der Star-Künstlerin kreierte Marotte, ihre
reichen Auftraggeber in den Kleidern vergangener Epochen darzustellen. Mit
Staunen betrachte ich den Faltenwurf. Fast ist man versucht, die Gesichter der
Portraitierten nicht zu beachten.
Angelika (4): Sie war zudem eine Meisterin des
Selbstportraits. Ich kann mich gar nicht sattsehen an diesen Momentaufnahmen
aus dem Leben dieser schönen und geradezu revolutionär erfolgreichen und
selbständigen Frau. Dass sie in England in ihrer ersten Ehe auf einen
Heiratsschwindler hereinfiel, registriere ich für meinen
So-spielt-das-Leben–Fundus.
Angelika (5): Der Besuch in der Ortskirche bietet
das Erwartete und auch Überraschendes. Erwartet waren nach Lektüre des
Reiseführers die Kirchenausmalung durch Vater und Tochter Kauffmann, nicht
hingegen der Kult um die Selige Ilga, deren Knochenreste hinter Glas angebetet
werden können. Man kennt ihren Todestag, weiß aber nicht, ob sie tatsächlich
gelebt hat. Das nenne ich zur recht ein Wunder. Eine Ilga-Biographie, die zu
erwerben ich mir nicht verkneifen kann, klärt mich über weitere Details der
Angebeteten auf. Ihr bemerkenswertes Tun war der Transport von Wasser in ihrer
Schürze. Als sie auf dem Weg von der Dorfquelle zu ihrer Einsiedelei davon
einiges unterwegs vergoss, entsprang an der Stelle eine Heilung bringende neue
Quelle. Das fanden die Leute natürlich wunderbar und tun es heute noch. Als sie
starb, fingen im Ort die Kirchenglocken von selbst zu läuten an. Die Kirche, so
schreibt etwas spröde der Ortschronist, Mesner und Biograph habe seinerzeit
noch gar nicht existiert. Ich lese auch dies mit Staunen bei einem
Erdbeerkuchen im Freien, nachdem ich mich vom Küster über die
Beerdigungsbräuche habe instruieren lassen. Die Toten werden wg. des
Platzmangels auf dem Kirchhof eingeäschert, was mich in dieser strikt katholischen
Gegend etwas überrascht, aber wieder mal vom Pragmatismus der Mutter Kirche überzeugt.
1. Juni 2025
Eine
Vitrine im Wohnraum stehen zu haben, so lerne ich gestern Abend aus vertrautem
Munde, ist Ausdruck des Hangs zum Kitsch. Dieser wird nur noch durch deren
Inhalt gesteigert. Meine stand nur wenige Tage an genanntem Ort, dann
verschwand sie – worüber ich jetzt natürlich erleichtert bin – wieder. Mit ihr
wurde meine Leuchtturm- und Diktatorensammlung dem längst nicht immer
wohlwollenden Auge des Besuchers wieder entzogen. Ich muss also niemandem mehr erklären,
woher ich Stalin, Churchill, den Führer und den Duce habe, und warum der
Italiener und der Brite viel größer sind als alle anderen.
Churchill (2): Zu
meinem Missbehagen ist der liebevoll gepflegte Rote Pfeil der Schweizerischen
Bundesbahnen nach Churchill benannt, mit dem ich gestern die das grüne Voralpenland der Ostschweiz durchkreuzte, über welche die gelehrten Eingeborenen Debatten führen, ob es eigentlich
geographisch die Nordschweiz sei. Verkneife mir Bemerkungen, dass ich diese
Zugbenennung ähnlich geschmackvoll finde, als würden wir heutzutage die A 9 als
Straße des Führers bezeichnen. Wir könnten uns dabei auch, wenn wir etwas
lockerer wären, auf unsere Freunde aus Italien berufen, in deren Hauptstadt ich
auf der Ponte Duce wandelte.
Churchill (3): So lausche ich einem ernsten
Vortrag – zum Glück ist er kurz – eines halbjungen Historikers, der darüber
aufklärt, warum diese Zugtaufe wg. des im Jahre 1946 erfolgten Besuch
Churchills in der Schweiz geschah. Er, der Historiker, verstieg sich zur
Bemerkung über die außerordentliche Beliebtheit des Mannes, der den wackeren
Schweizern ein Vorbild an Durchhaltewillen gewesen sei. Seinen entscheidenden
Anteil am Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erwähnte der Vortragende nicht,
natürlich nicht. Auch nicht, dass der beliebte Mann just soeben von seinen
Briten mit Pauken und Trompeten abgewählt worden war, weil sie von ihm Schnauze
gestrichen voll hatten, wie man so sagt.
Churchill (4): Die Aufzeichnung der
Sonntagsrunde des Radiosenders Kontrafunk, zu der eigentlich eingeladen worden
war, ging als unverständliches Gemurmel vorüber, weil die Technik, die man
aufgeboten hatte, nicht auf die Zuglautsprecher übertragbar war. Das Publikum
nahm’s erstaunlich gelassen und unterhielt sich stattdessen prächtig bei gutem Essen und
professionellem Service an den engen Vierertischen. Ich auch.
Churchill (5): Ich
lernte eine neue Art des Wiedererkennens kennen. Nicht das Aussehen sorgt
dafür, sondern der Name nebst zugehöriger Stimme. Nun gut, man bewegte sich
hier unter einem notorischen Radiopublikum. Lustige Erfahrung.
31. Mai 2025
Während
Mme. Weidel bei den europäischen Konservativen in Budapest gefeiert wird, reise
ich durch das südwestliche Deutschland, um dort zuzuhören und zu reden. Alles
wirkt beschaulich-behaglich. Der Gesprächston ist gesittet, wie ich ihn schon
länger nicht mehr vernommen habe. Ich habe Schwierigkeiten mir vorzustellen,
dass die Leute hier etwas anderes als die CDU wählen könnten, denn sie halten
diese für konservativ.
Konservativ (2): Das bestätigt mein sein Jahr und Tag
gepflegtes Vorurteil, dass konservativ als politische Programmaussage nichts
bedeutet. Es ist eine Wohlfühl-Leerfloskel ohne greifbaren Inhalt. Vor allem
fehlt die Stoßrichtung, welche von der politischen Linken gepachtet zu sein
scheint.
Konservativ (3): Wenn die jetzige, an der Macht befindliche
Gesellschaftsschicht alles in ihrer Macht stehende tut, um an derselben zu
bleiben, so nenne ich das konservativ (= nichts bewegt sich, was man früher
nicht ohne Grund den Beamten nachsagte).
Konservativ (4): Bevor die sog. sich
selbst so nennenden Konservativen ihre Angst nicht überwinden, irgendwer könnte
Anstoß nehmen, werden sie bleiben, was sie sind: bedeutungslos. Insofern wirkt
Weidels in Budapest erfolgte Ansage, dass die Euro-Globalisten abgeräumt werden müssen, anders, als die meisten Leute sich das
Reden eines Konservativen vorstellen. Lachhaft ist, was die Leserbriefe auf
diversen Blogs hierzu dozieren. Führend wie stets: Tichys Einblick. Hier liest
man im Originalton, warum sich in D nichts ändern kann.
Konservativ (5): Mich
erheitert die Vorstellung, wie diese Parterre-Akrobaten reden und schreiben
werden, wenn sie unter eine robuste Führung geraten. Dann werden die meisten
schon immer dieser oder jeder Meinung gewesen sein. Jetzt hingegen erschöpfen
sie sich in hitzigen Debatten, ob A.H. ein Linker gewesen sei.
28. Mai 2025
Über
Nacht ist das jüngste Senioren Arkrützel von Bernd Zeller in meinen
elektronischen Briefkasten eingeworfen worden. Daraus raubkopiere ich das hier:

Leugner (2): Der
amerikanischen Presse entnehme ich, dass Fritz der Kanzler sich am Montag via
Interview dahingehend festgelegt hat, dass die Ukraine von ihm die Genehmigung
erhalten habe, „westliche Waffen“ bis tief nach Russland hinein gegen
militärische Ziel zu verwenden. – Falls die Aussage das bedeutet, was jedermann
darunter verstehen muss, werden uns die Russen bald mitteilen, wann und wo das
geschehen ist. Diese Mitteilung dürfte rabiater ausfallen, als deutsche Claqueure
sich das vorzustellen belieben. – Gemeint sein kann nur der Taurus, den er bereits im Wahlkampf in aller Öffentlichkeit versprochen hatte. Doch darüber will er jetzt öffentlich nichts sagen.
Leugner (3): Bei der
Gelegenheit nahm ich aufgrund
einer unerbetenen Zusendung seit Jahren mal
wieder zur Kenntnis, was der Chef der Jungen Freiheit Dieter Stein zum deutschen
Aufrüstungsverhalten so meint. Nämlich dieses hier: „Natürlich ist entscheidend, dass nicht Hasardeure im Amt sind und
Deutschland verantwortungslos in kriegerische Konflikte führen. Und darüber
kann man sich hin und wieder natürlich streiten. Aber ich sehe das momentan
nicht der Fall.“ – Da ich mir vor eben jenen Jahren fest vorgenommen
hatte, zur JF nichts mehr zu sagen,
belasse ich es bei dem Zitat.
26. Mai 2025
Alles,
was man von der Ostfront angeliefert bekommt, verdient das Fragezeichen des
Unbestätigten. Das liegt nicht zum wenigsten daran, dass sich viele im Brustton
der Überzeugung äußern, die auf den tatsächlichen Fortgang keinen Einfluss
haben. Mir erscheint es trotz größter Skepsis so, dass die Russen jetzt in
einer Art und Weise Ernst machen, die keinen Zweifel mehr zulässt, dass sie
allein die Initiative innehaben. Ich folgere, dass es nur der Mann im Kreml
sein wird, der über das Kriegsende bestimmt.
Ostfront (2): Von den Staatslenkern
hören wir in den Ansagen von Putin eine ungewohnte Härte, aus den USA (Trump
und Vance) Töne der Drohung, vor allem in Richtung Europa, und vom Quarteto fantástico
(Macron, Starmer, Tusk und Fritz der Kanzler) Ansagen aus Absurdistan, denn sie
wollen den bösen Putin zum Waffenstillstand zwingen, um eigene Truppen ins Land
schicken.
Ostfront (3): Der russische Vormarsch am gesamten Frontbogen hat sich
seit Mitte Mai deutlich beschleunigt. Es sind jetzt mehrere Kilometer am Tag im
Schnitt.
Ostfront (4): Am jetzt vergangenen Wochenende hat es den größten
Raketen- und Drohnenangriff gegen Ziele in der Ukraine gegeben. Über die
Auswirkungen lässt sich wie üblich nichts Verlässlichen feststellen.
Ostfront (5):
Nachdem sich Fritz der Kanzler laut Bild in der vergangenen Woche
telefonische Ohrfeigen von Trump eingehandelt hat, droht Merz jetzt, nachdem
sich US-Investoren für die Wiederinbetriebnahme von Nord Stream starkmachen, mit
dem endgültigen Aus für die Röhren. Fragt sich der Laie: Lebt der Mann hinter
dem Mond, oder welche spezielle Sorte von US-Interessen vertritt er hier in
diesem Fall? Und was, um Himmels Willen, denkt sich sein bisheriger Spannmann
Kretschmer aus Dresden, der plötzlich über eine Wiederinbetriebnahme mit dem Russen reden
will? Peilt er bereits das Morgen nach Merz an? Auch fiel mir auf, dass Sachsen
bislang nicht an der Ostsee liegt.
Ostfront
(6): Der Angriff aus dem Orient auf das eigene Land hat mit dem Russen bislang nichts
zu tun. Das Desaster haben wir dank der Führerin und ihrer Nachfolger selbst
eingefädelt. Die Zahl der Messertoten steigt.
Wasche mit der Hand eine weiße Schale mit hellblauem
Meeresgetier-Dekor ab, auf der ich den Gästen geräucherte Forelle angeboten
hatte. Hierbei geht mir durch den Kopf, dass ich sie bei einem Wiener Porzellan-Händler
entdeckt hatte. Der wollte sie mir nur mit sichtlichem Widerwillen verkaufen,
da sie zu einem umfangreichen 94-teiligen Ensemble in ebenjener Aufmachung
gehörte, dass er zum Abverkauf ausgezeichnet hatte. Ich sah sein Zögern und bot
ihm an, die Schale zurückzunehmen, damit er das Service in toto verkaufen
könne. Da traf mich dieser tausendjährige habsburgische Blick, eine Mischung
aus Mitleid und Herablassung, wie man ihn nur in Wien antreffen kann.
Des
Morgens (2): Lese in wenig schmeichelhafter Absicht die ersten 30, 40 Seiten
aus dem Bildnis des Florian Gray, in einer schmucken Gesamtausgabe von
Oscar Wilde, die zu kürzlich zum Geschenk erhielt. Eine derartige dichte Sammlung von Zynismen findet man nur selten: Natürlich-sein ist bloß Pose, und die
irritierendste, die ich kenne. | Meine Frau bringt ihre Rendezvous nie durcheinander,
ich immer. | Ja, sie ist in allem ein Pfau, bis auf die Schönheit. | Ganz
vergessen, was er so tut – fürchte, er tut gar nichts – ach doch, spielt
Klavier. | Ich habe volles Verständnis für die Wut des englischen Volkes auf
das, was man dort die Laster der Oberschicht nennt. Die breite Masse meint,
dass Trunksucht, Dummheit und Unmoral eigentlich ihre Domäne ist, und jeder,
der sich zum Esel macht, in ihrem Revier wildert. | Soviel davon. Auf mich hinterlässt die Lektüre einen merkwürdigen Eindruck. Mein
Interesse an der Handlung tritt völlig hinter dem Vergnügen an den
Reiz-Sentenzen zurück, doch mein Interesse am Mehr weicht allzubald dem Genug
und Zuviel.
21. Mai 2025
Trump ist mit Erfolg beschäftigt. Er hatte das Symbol
für den Golden Dome, das Raketenabwehrsystem für den nordamerikanischen
Subkontinent auszuwählen. Sicher ein befriedigenderer Moment als das
zweistündige Telefonat mit dem bösen Wlad.
Erfolgreich (2) ist der Inhaber einer
Werkstatt am Stadtrand von Gera, der gelbe VW-Transporter (Diesel) der
Deutschen Post für den Weiterverkauf aufmöbelt. Auf seinem Hof stehen
ungezählte Ersatzteilspender derselben Herkunft. Ich frage ihn, wo plötzlich die
vielen Autos herkommen. Er: Die Post rüstet auf E um. Ich: Ich denke, die haben
ihren Eigenversuch gerade wg. Unbrauchbarkeit aufgegeben. Er: Stimmt, aber die
rüsten jetzt auf Mercedes um. Ich: Und Sie? Rüsten Sie auch auf E um? Er: Wozu?
Ich gehe in 10 Jahren in Rente.
Erfolgreich (3): Als ich sein Kontor betrete,
liegt da die ungeöffnete Bild auf dem Schreibtisch. Mir geht durch den
Kopf, dass C. mich vor einigen Tagen fragte, ob ich ihr einen von deren Lesern
zeigen könne. Ich hatte verneint, jetzt kenne ich einen.
18. Mai 2025
Vom
Kriege: Die bilateralen Verhandlungen Ukr-Rus wurden Freitag nach anderthalb
Stunden mit einem Gefangenenaustausch-Deal beendet (1000 zu 1000). Und sonst? Und
nichts. Das West-Konzept – erst Waffenstillstand, dann verhandeln – ist nicht
aufgegangen. Es überhaupt zu versuchen, erwies sich nach Minuten als weltfremd,
denn die Russen unter Wladimir Mendinskij sagten schlicht Njet – erst anerkennen
des Gebietsverlusts, dann weiterverhandeln.
Vom Kriege (2): Zum Abschied des Treffens,
dessen Konferenzsprache russisch war, sagten die Russen: Beim nächsten Mal wird
es nicht mehr um vier, sondern um acht (?neun) Provinzen gehen. Die in der
US-Presse veröffentlichten Kartenskizzen zeigen an, worauf es angeblich hinauslaufen
soll: Die zusätzliche Inkorporierung der Oblaste (von Nordost nach Südwest) Charkow
(und ?Sumy), Dnjepropetrowsk, Nikolajew und Odessa.

Vom Kriege (3): An drei
neuen Stellen des Frontbogens hat der Russe großräumige Kesselschlachten in
Vorbereitung.
Vom Kriege (4): Derweil sich übt der Freistaat Bayern (oder ist
das der Bund?) in der Kriegführung gegen die deutsche Bevölkerung. Ausreiseverbot
von 8 Identitären. Selbstredend abgenickt von der weiß-blauen Justiz.
17. Mai 2025
In
Potsdam tritt die Innenministerin zurück, weil sie den Verfassungsschutzchef
(CDU) feuerte, weil der, wie es so schön heißt, die AfD im Alleingang hochstufte.
Versteht das einer? Bei dem ganzen Gequatsche der letzten Tage über das, was der
Politmediale Komplex „die Einstufung“ nennt, fiel mir auf, dass niemand die
Frage diskutiert, ob der Verfassungsschutz das überhaut darf. Anders gefragt:
Wo ist die einschlägige gesetzliche Befugnis? Hier die Antwort: Nirgends.
Entlassung
(2): Dieser Leserbrief fiel mit heute Morgen bei Tichy auf: „Und wieder sind es
Zeitungen aus der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrink, die sich als
Kampagnenreiter beteiligen. Ich habe seit den Ereignissen der vergangenen Woche
mein Abonnement des Spektrum der Wissenschaften gekündigt.“
Nur
selten ist es eine längere Geschichte wert, hier festgehalten zu werden, diese aus
den Leserbriefen der Zellerzeitung ist eine solche Ausnahme: Oetker teilt mir
zu seinem Produkt „Lieblingsfruchtaufstrich“ mit: „Mit dem Fruchtaufstrich
können abwechslungsreiche Genussmomente für das Frühstück mit der persönlichen
Lieblingsfrucht zubereitet werden.“ – Wieso muss ich das von Oetker lesen,
wieso sagt mir meine Freundin nicht mal so etwas wunderbares? Wieso erlebe ich
an unserem Frühstückstisch nie abwechslungsreiche Genussmomente, geschweige
denn mit meinen persönlichen Lieblingsfrüchten? Was mache ich falsch, abgesehen
davon, dass ich keine Fruchtaufstriche mag, besonders nicht morgens.
Abwechslungsreiche Genussmomente müssten aber doch auch mit Leberwurstbrötchen
möglich sein, aber davon kann ich hier nur träumen.
16. Mai 2025
In der
Türkei war gestern von Verhandlungen keine Spur. Die diversen Exponenten trafen
sich mit ihresgleichen an unterschiedlichen Orten. So der deutsche
Außenminister mit dem ukrainischen. Hinterher bemerkte das AA offiziell, der
russische Stuhl sei leer geblieben. Das dazu gepostete Bild zeigt vier Mann auf
vier Stühlen. Bleibt die Frage: Spukt der Geist der Annalena weiterhin am
Werderschen Markt?
Verhandlungen (2): Nach wie vor ist unklar: wer und wer mit
wem, nur die russische Delegation steht fest. Sie wird von Mendinskij geleitet,
das ist derselbe wie vor drei Jahren. Dass er mit Vollmacht von Putin handelt,
halte ich für sicher.
Verhandlungen (3): Heute soll wirklich verhandelt werden
und zwar trilateral. Ich kann es gar nicht glauben.
Derweil: Der russische
Vormarsch geht weiter, Meter um Meter. Es sieht so aus, als wollten sie den Dnjepr
an der Mündung überschreiten. Blick auf die Karte: dann heißt das Ziel Odessa.
Kann aber auch ein Ablenkungsmanöver sein. Woher will ich das wissen?
Es sieht
so aus, als solle heute Bewegung in den Ukraine-Konflikt kommen. Die
Hauptkriegsparteien wollen sich in der Türkei treffen. Ob sich Trump dazugesellen
wird, der sich ohnedies in Nahost befindet, ist noch offen. Bleibt die
Erinnerung daran, dass die Ukraine dies alles – nur zu wesentlich besseren
Bedingungen – auch schon im März/April 2022 hätte haben können. Selenskyj
widerrief seinerzeit die bereits ratifizierten Absprachen, nachdem der britische
Premier Boris Johnson in Kiew interveniert hatte, was er jedoch später
bestritt. Selenskyj berief sich sodann für sein Njet auf das Butscha-Massaker
von Anfang April 2022, das man den Russen anlastete, was aber in Wirklichkeit
eine Mordserie ukrainischer Legionäre in Zusammenarbeit mit britischen
Nachrichtenfabrikanten war. Nur nebenbei: Die Mörder stehen derzeit in der
Tschechei vor Gericht, die beteiligten Briten blieben bis heute ungeschoren.
Ostfront
(2): Der Generalbundesanwalt hat 3 Ukrainer festnehmen lassen, denen
vorgeworfen wird, prorussische Sabotage von Deutschland aus in der Ukraine
geplant zu haben. Wundert sich wer darüber? Ich nicht.
Ostfront (3): Die neue Bundesregierung
will ihre Waffen-Lieferungen an die Ukraine nur noch heimlich vornehmen. Das
hat einen Hauch von Kindergarten: Ich halte mir die Augen zu. Vielleicht sollte man klarer formulieren: ein Fall von
Heuchelei.
14. Mai 2025
Deutschland
bleibt Einwanderungsland, sagt Fritz der Kanzler. Noch Fragen?
12. Mai 2025
Da trafen
sich am Wochenende in Kiew die Herren Starmer (GB), Macron (F), Tusk (PL) und
Fritze der Kanzler mit dem angeblichen Waffenbruder Wolodymyr. Die Bilder, die
hierzu das Internet aus wenig vertrauenswürdigen Quellen liefert,
signalisieren, dass die Herren Spaß miteinander hatten. Ist klar, denn beim
Thema Krieg gibt’s immer was zu lachen. Die Bilder ließen den Verdacht aufkommen,
D, F und GB hätten miteinander gekokst. Das mag man – vor allem bei Fritze – bezweifeln,
dem ich bestenfalls als Ersatz für den Doornkaat einen Polski Wodka zutraue.
Aber warum Selenskyj seine Hose beim Gespräch verkehrt rum anhatte, lässt sich
kaum rational begründen. Es wäre überdies kaum so sehr aufgefallen, wenn der
Hosenschlitz nicht offen gestanden hätte.
Polen/Frankreich (2): Was die Herren
Tusk und Macron tags zuvor als strategische Achse zwischen ihren Ländern vereinbart haben, hätte ich – inclusive der Motive – gern etwas genauer gewusst, zumal
unser Land genau dazwischen liegt. Ob Fritze gestern nachgehakt hat? Ich kann
es mir beim besten Willen nicht vorstellen.
11. Mai 2025
Wortspielerei
auf der Einschlafschwelle: Mit dem Wort Tracht ist es eine merkwürdige
Sache. Ohne Zusätze, dann allerdings meist im Plural gebraucht, denkt man sogleich
an Tirolerhüte, Sepplhosen und pralle Damen, den Oberbau mühsam in ein
viereckiges Schaufenster gepresst. In Verbindung mit Prügel sieht die
Sache ganz anders aus, bleibt aber volkstümlich, jenseits der Brandmauer
korrekten Tuns.
Tracht (2): Als zusammengesetztes Hauptwort mit Ein begegnet sie uns schließlich bei
einem deutsch-türkischen Fußballverein im Hessischen, während, mit Zwie oder
Nieder kombiniert, Wörter entstehen, die leider dem Sprachgebrauch entronnen
sind. Das verwundert in unserm grünen Zeitalter vor allem bei Zwie, die
bekanntlich gesät wird.
Die vorgestrige Siegesparade als Aufzeichnung teilweise
(nein, nicht die vollen 14 Stunden) angesehen. Dem alten Soldaten fiel auf, dass der Russe seinen Paradeschritt
geändert hat. Das putzige Nachvornwerfen der Beine ist einem flotten Schritt
gewichen. Zahlreich sind die Marschformationen aus fremden Staaten. Derer Chefs grüßen
von der Ehrentribüne.
Sieg (2): Der Chef schreitet die angetretenen Führer der
Marschkolonnen hernach ab. Entgegennahme der Meldung, Handschlag, nächster. Nur
bei zweien, die ich als Luftladeleute bzw. Marineinfanterie identifiziere,
beide mit dem Stern Held Russlands links oben an der Brust, verharrt er einen
Moment länger und braucht beide Hände.
Sieg (3): Neben Historischem, wobei mich
die verkleideten NKWD-Truppen etwas wundern, ist die jüngste Militärtechnik auf
dem Platz. Darunter die Kolosse der Oreschnik-Selbstfahrlafetten.
Sieg (4): Es
fällt die Vielzahl der Staatshäupter (etwa 30, falls ich mich nicht verzählt habe) bei der Ehrung des unbekannten Soldaten
auf, darunter einer aus der EU/Nato, der Chef aus der Slowakei Fico.
Sieg (5): Später
wird Fico noch einmal im Tête à tête mit dem Kremlchef im Gespräch in einem der
zaristischen Prunkräume gezeigt. Putin lächelt bei seinem Statement. Ich
weiß warum.
Im übrigen: Die Ähnlichkeit der beiden Flaggen ist verblüffend. Oder soll man sie als bezeichnend bezeichnen?


9. Mai 2025
Der
polnische Donald empfing unsern Fritze nicht so freundlich wie der kleine Mann
in Paris. Er wies auf die Gültigkeit des Schengen-Vertrags hin, der den freien
Reiseverkehr im Binnengebiet garantiere. Tja, wer mit den Polen spricht, muss
gewärtig sein, dass sie immer ein gerade passendes Papier aus der Tasche
ziehen.
Kürzlich erst, nachdem ich den etwas verstaubten Gustav Freytag als
Lektüre entdeckt hatte, bemerkte ich, dass auch dieser Mann nicht nur Ärger mit
den Polen, sondern auch mit den innerdeutschen Grenzen hatte, so dass er sich,
um Preußens Staatsanwälten zu entgehen, im Großherzogtum Sachsen-Gotha-Eisenach
einbürgern ließ, als Vorlesekraft von Durchlaucht mit dem pompösen Titel
Hofrat.
In England und anderswo beging man gestern den VE Day. Ich finde, es
wird Zeit, dass wir den Sedans-Tag aus der Klamottenkiste der deutschen
Geschichte holen.
England (2): Es muss immer noch ungezählte Jane Austen-Fans
geben. Ich kenne allerdings nur einen einzigen, mich.
8. Mai 2025
Kaum
gekürt, reist Fritze nach Paris, um sich dort mit dem kleinen Mann abzuküssen. Die
Begleitpresse verlautbarte, dass zwischen beide kein Blatt gepasst habe. So mögen
beide in ihrer Kuscheligkeit vergessen machen, dass hinter der Bretagne der
Atlantik liegt und dahinter das Land des Kolonialherrn. Von dort kommen aus dem
Mund von Vize Vance erneut bedrohliche Bemerkungen. Zwar säße man kulturell in ziemlich
demselben Boot, doch die Europäer, meinte er gestern im Willard Hotel in Washington
auf einer Good Will Veranstaltung der Bertelsmänner (Münchener
Sicherheitskonferenz), müssten endlich für ihre Sicherheit selbst aufkommen.
Amerika habe andere, vor allem innenpolitische Interessen. Im übrigen sei man bestrebt, den Ukraine-Krieg zu beenden. (Weil der die amerikanischen Interessen beschädige, das fügte er nicht hinzu).
Dieselbe
Kultur oder so (2): Beim Rewe in Apolda entdecke ich zweierlei Fleischwaren. Auf
den Verpackungen steht entweder Formfleisch oder Naturfleisch.
Letzteres stammt aus Oberweißbach, das mir vor Jahren wg. einer putzigen
Bergbahn auffiel – und natürlich wg. seiner freundlichen Rinder im Freien.
7. Mai 2025
Fremde
Federn: Fritz Merz, die zweite Wahl (Stephan Paetow).
Fremde Federn (2): Endlich
keine Unklarheiten mehr: Black Rock ist Kanzler (Leserbrief in der
Zellerzeitung).
Und daselbst: Wer Gulaschsuppe nachmacht
oder verfälscht, oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und in den
Verkehr bringt, wird mit Kartoffelsalat nicht unter drei Portionen bestraft. –
Ich finde, das musste hier festgehalten werden, denn ich habe bereits morgens um sechs darüber gelacht.
Fragt
einer nach, ob ich mit meinen öffentlichen Äußerungen ebenso wie die Blogger
Vera Lengsfeld und Hadmut Danisch von den Amateur-Juristen im Bundesamt für
Verfassungsschutz als Beleg für die Verfassungsfeindlichkeit der AfD bemüht
werde (pardon: die gesicherte Verfassungsfeindlichkeit)? Muss leider antworten, dass mir die Zeit und
die Lust fehlen, mich mit dem angeblich geheimen, jedoch ganz offenen Blödsinn
zu befassen. Stelle mir aber vor, dass gelungen sein wird, tolles Werbematerial
für die Blauen zusammenzuschreiben. Nur zu Jungs, macht es jetzt auch offiziell
öffentlich, nicht nur heimlich über eine linksgestrickte Plattform.
Gesichert
rechtsextrem (2): Bei nochmaligem Durchdenken dieses wüsten Angriffs auf die
freiheitliche Grundordnung geht mir durch den Kopf, dass hier das Drehbuch verfasst
wurde, was nach den Zensurgesetzen in Kürze verboten werden wird. Denn merke:
Wenn ein AfD-Mann ein Verfassungsfeind ist, weil er ein freies Medium zitiert,
so ist es erst recht der originäre Verursacher. Da wird noch manch einer sein gesichert
blaues Wunder erleben.
Im fernen
Washington DC entlässt der Don seinen kriegsbegeisterten Sicherheitsberater
Waltz, weil der eine Art TikTok-Chat-Gruppe mit anderen Spitzenfunktionären und
deren Familienmitgliedern sowie Presseleuten, die dann alles ausplauderten,
errichtet hatte. Diese Idee offenbart einen Grad an Infantilität, die erstaunen
lässt. Auch der Chef kommt nicht gut weg, weil er solche Amateure an Bord holte.
DC
(2): Waltz wird als UN-Botschafter nach New York abgeschoben. Trump mag sich an
den Sicherheitsberater aus seiner ersten Amtszeit, Bolton , erinnert haben, den
er Knall auf Fall entließ, weil er andauernd, auch öffentlich, zum Krieg gegen
den Iran, aufforderte. Bolton rächte sich seinerzeit prompt, indem er ein
Memoiren-Buch herausbrachte: The Room Where it Happened. Es landete bald
nach der Wahl von November 2020 auf dem Ramsch und dann bei mir.
DC (3): Marco Rubio
twittert vor sich hin, dass die Überwachung der Opposition in D – gemeint ist die
AfD – Tyrannei in Verkleidung sei. Deutschland möge sich besinnen. Das
Annalena-Amt (AA) twittert zurück: so sei das eben in einer Demokratie. Soso.
Nehme an, dass die Drohung nicht begriffen wurde. Beim in Kürze stattfindenden
Nato-Gipfel wird man den deutschen Möchtegern-Helden in nicht missdeutbarer
Form mitteilen, dass beim Taurus-Angriff auf Russland und der zu erwartenden russischen
Antwort mit der Beistands-Garantie des Art. 5 Nato-Vertrag aus amerikanischer
Warte nicht gerechnet werden kann. Merke: eine Diktatur verletzt die gemeinsamen
(amerikanischen) Werte, die die Grundlage des Vertrages waren. Oder in der heute angemessenen einfachen Sprache der Annalenen: Ene-mene-muh und raus bist du.

Das weibliche Trio antifascistico hat gestern öffentlich gemacht, dass
die Blaue Partei rundherum gesichert rechtsextrem sei. Warum das so sei, hält
man geheim. So ist es recht, denn der Bürger soll nicht damit belästigt werden, was die
gesichert verfassungsfeindlich handelnden Funktionäre über ihn, den Souverän, und seine Wahlentscheidungen
denken.
Gesichert (2): Die charmante Nanzy F. hat uns also kurz vor ihrem
Abtritt ein Abschiedsgeschenk hinterlassen, und die beiden aus meiner Sicht gesichert
verfassungswidrig handelnden Vizepräsidentinnen haben es auf ihrem Wettlauf zur Amtsspitze bis in die
amerikanischen Nachrichten geschafft.
Gesichert (3): Das Duo an der Parteispitze
erklärt, dass man den Rechtsweg beschreiten werde. Das wird ein kurzer Weg
werden. Er endet in Karlsruhe, Nachdem man dort erst kürzlich auf den Primat
der Volkssouveränität (Art. 20 Abs. 1 GG) keinen Gedanken verschwendet hat,
wird man das Widerstandsrecht (Art. 20 Abs. 4 GG) gar nicht erst in Erwägung
ziehen. Und das mit gutem Grund, der sich nicht aus dem Grundgesetz, sondern
aus dem deutschen Volkscharakter ergibt.
„SPD-Basis
sagt zu 84,9 Prozent Ja zur Neuauflage von Schwarz-Rot“ melden die Gazetten. Wo
steckt bloß der Fehler, wenn sich nicht mal 50 Prozent der Mitglieder beteiligt
haben? Diejenigen, die sich der Befragung entzogen haben, müssen heute zur Strafe
demonstrieren oder so.
SPD-Genossen (2): Nanzy F. hasst nicht die
Meinungsfreiheit, hat die Justiz in Bamberg festgestellt. Wer das anders sieht
– und sei es im Scherz –, muss in den Knast, denn merke: Das Witzereißen gehört
nicht zur Meinungsfreiheit, es sei denn, man nennt die AfD-Vorsitzerin eine
Nazi-Schlampe, denn das ist wirklich ein Witz, wenn auch ein schlechter.
30. April 2025
Nachtrag
zum montäglichen Stromausfall: Keiner will’s gewesen sein. Vielleicht erfahren
wir ja schon morgen, dass die ganze Chose überhaupt nicht stattgefunden hat,
sondern nur ein Gerücht der üblichen Verdächtigen ist. Stutzig gemacht hat mich
allerdings die Meldung in Spanien, dass man dortzulande unter der milden
Herrschaft der EU seit Jahren aus Gründen dessen, was man Naturschutz nennt,
die Stauseen abgebaut (Neusprech: renaturiert) habe. Wer so handelt, begeht dreifache
Sabotage an der eigenen Bevölkerung: Wasser, Strom, Hochwasserschutz zugunsten
der vierfach geringelten Sierra-Nevada-Blindschleiche.
Nachtrag (2): Finde im
Internet ein russisches Drohnen-Video, in dem die Drohnenschutz-Netze über den
Versorgungsstraßen der Ukraine – ich schrieb erst kürzlich darüber im
Ukraine-Update https://www.helmut-roewer.de/we_demo_2/news/1042.php – zu sehen
sind.

29. April 2025
Der
Ukraine-Konflikt wird zu einer blutigen Schachpartie zwischen Trump und Putin.
Vorgestern beim Papstbegräbnis gibt der US-Präsident dem kleinen Mann aus Kiew im
Petersdom in aller Öffentlichkeit eine Privataudienz, an dessen Ende er erklärt,
die Gebietsabtretungen an Russland seien nunmehr in Stein gemeißelt. Den
kleinen Mann aus Paris, der sich in das tête-à-tête hineindrängen wollte,
schickte er in eben dieser Öffentlichkeit mit einer demütigenden Geste weg. Als
aus Moskau, wie gewohnt, keine sofortige Zustimmung kam, wurde er (in gemäßigter
Form) ausfallend.

Schach (2): Am gestrigen Montag hat der Mann aus Moskau den
nächsten Zug getan: Er verkündete ab dem 8. Mai eine dreitägige Feuerpause. Da
kann er seine große Parade zum Sieg im Großen Vaterländischen Krieg abhalten. Sicher
werden wir wieder jede Menge Soldaten mit dem goldenen Stern Held Russlands
aus dem jetzigen Krieg vorgeführt bekommen. Hält Selenskyj die Feuerpause nicht
ein, wird der Donald umgehend Post aus Moskau erhalten.
Blackout: Der totale
Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel und in Teilen Frankreichs ist eine
unmittelbare Folge von zuviel Sonne in den Netzen. Jetzt beeilen sich die
Mainstreamer, immer neue Lügen zu erfinden, wie es dazu kommen konnte, Die Wahrheit
ist für die Energiewender eine Nummer zu schrecklich. – Deutschland ist zur selben Zeit
nur mit Mühe an dem Totalausfall vorbeigeschrammt.
Aus
den nächtlichen Leserbriefen der Zellerzeitung (so fängt der Morgen bei völliger Windstille wenigstens mit einem Grinsen
an): a) Hoffentlich erfahre ich nie, wer Kanzler wird. b) Früher war nur der Bossanova
schuld, heute ist's der böse Putin, und wenn's ganz dick kommt der Trump. c)
Südafrika will im Rahmen der Entwicklungshilfe Stromausfallexperten schicken. d)
China will Batterien schicken. e) Es war die russische Putzfrau, die ihr doof
phone laden wollte und den Stecker aus der Windmühle zog.
Planungsfehler
bestätigt: Am Wochenende erlitt die schöne Frau als Parteichefin hier im Ländchen
eine bittere Niederlage, als sich ihre Konkurrentin Katja W. als Obfrau
deutlich durchsetzte. Es war ein Sieg der Volksfront und das Ende des BSW.
Mainstream wird nun dafür sorgen, dass das naheliegende Nachzählen der
Bundestagswahl-Stimmen in möglichst weite Ferne verschoben wird oder, besser
noch: gar nicht stattfindet. Wozu schließlich haben wir das Verfassungsgericht?
Verfassungsgericht
(2): Hier in Schilda urteilte das hiesige zum Wochenende, dass es nicht in die
Besetzung des Kontrollgremiums für den Verfassungsschutz eingreifen könne, weil
das die Abgeordnetenrechte verletze. Diese hatten nämlich mit Mehrheit
beschlossen, dass entgegen dem ausdrücklichen Gesetzeswortlaut, die Oppositionspartei
AfD im Ausschuss nicht vertreten sein dürfe. Die originell geführte Behörde wird
jetzt so kontrolliert: 1 x CDU, 2 x BSW, 1 x Linke. Besser kann man gar nicht
klarstellen, wo und wofür die Christunion steht. – Ein bunter Strauß von
Rechts- und Verfassungsbrüchen. Langsam kehrt Normalität ein.
26. April 2025
Während
Trump verärgert seine Friedensappelle fortsetzt, unternehmen die russischen
Streitkräfte gestern einen schweren Luftangriff auf Kiew. Dessen Bürgermeister Vitali Klitschko meldet sich zu Wort, dass die
Zurückweisung der von Trump geforderten Sezession der Ostukraine ein Fehler
sei, Selenskyj habe zumindest auf eine zeitliche Abtretung eingehen müssen. –
Da versucht einer sich abzusetzen.
Ostfront (2): Ebenfalls gestern wird der
stellvertretende Chef der Operationsabteilung der russischen Armee, Generalleutnant
Jaroslaw Moskalik, bei einem Autoanschlag getötet.
Palastrevolte: WEF-Schwab, der
böse Geist von Davos, wurde von den eigenen Leuten abgeschossen. Jetzt hängen sie
ihm auch noch zur Sicherheit ein Verfahren wg. Veruntreuung von Organisationsgeldern
an. Nein, Mitleid habe ich keines, doch wird man sehen, wie‘s der Nachfolger
treibt, Nestlé übernehmen Sie. Tja, so ein Milliardär hat's schwer.
24. April 2025
Selenskyj
sagt, er werde die Abspaltung der Krim an Russland niemals anerkennen. Könnte
sein, dass er diesmal die Wahrheit sagt. – Trump sagt dazu, der Mann würde
zündeln. So kann man es auch sagen, um den unmittelbar bevorstehenden Ausstieg
zu begründen. Der Don hat begriffen, dass er sich mit Russland einigen muss, um
die aktuell drohenden Verluste zu minimieren. Allerdings muss bei ihm bedacht
werden, dass nicht feststeht, wie lange seine Einsichten anhalten.
23. April 2025
Statt
eigener Gedanken 2 Werke frisch aus dem Fundbüro. Ersteres wie so oft leider anonym.
Bei Nummer zwo ist der Verfasser bekannt: Bernd Zeller (Abdruckgenehmigung
wurde erbeten). 

Doch noch
ein eigener Gedanke (um 8 Uhr morgens): 95 Prozent aller Texte, die ich lese,
sind Aufreger darüber, was andere Leute so von sich gegeben haben. – Bleibt die
Frage, ob das hier, was ich eben abgesondert habe, zu den 95 Prozent gehört?
22. April 2025
3 Tage Auferstehungsgeblubber in den Medien.
Stattdessen in der Realität: Papst tot. Kirchen sicher auch bald tot,
jedenfalls in D. Die einschlägige Kritik von Julia Klöckner (CDU-Bundestags-Vorsitzerin)
an denselben stößt auf das Wutgeheut der professionellen Heuchler. Jetzt kann
sie ihre Tage zählen, denn dieselben sind gezählt.
21. April 2025
Die gestrige russische Waffenruhe hat nach Angaben
von Selenskyj (auf X) nicht mal bis 17 Uhr gehalten. Das ist derselbe
Mann, der von Anfang an dagegen war, weil sie seiner 30 Tage-Forderung nicht
entsprach.
Ostern (2): Die Marschierer verschwanden, als die Knete aus dem Osten
ausblieb. Jetzt, 35 Jahre danach, sind sie wieder da, um dagegen zu
protestieren.
20. April 2025
Einige Medien orakeln, dass Putin für das
heutige Osterfest eine Waffenruhe angeordnet habe. Der Tag wird zeigen, ob es
dazu kommt. Den Deutschen hingegen hat er angedroht, ihnen den Krieg zu
erklären, wenn sie veranlassen, dass Russland mit Taurus-Marschflugkörpern
beschossen wird. Die Kriegsriege der CDU ist größenwahnsinnig genug, dies zu ignorieren.
Ostfront
(2): Derweil schreiten die Kriegsbeendigungsverhandlungen zwischen den Sondergesandten
der USA (Steve Witkoff) und Russlands (Kirill Dmitrjew) fort, während die
Schieflage zwischen Kiew und Washington ebenfalls zunimmt, wie der
US-Außenminister betont, derweil Selenskyj den in Kiew geborenen Dmitrjew als Verräter bezeichnet.

19. April 2025
Die
Direktorin der US-Sicherheitsbehörden (DNI), Tulsi Gabbard, hat heute Nacht den
geheimen Plan der Biden-Regierung zur Bekämpfung der steigenden Gefahr des
heimischen Terrorismus – Strategic Implementation Plan (SIP) – offengelegt. Seine
Notwendigkeit wurde von den Verfassern mit den Tumulten um und im
Kongressgebäude am 6. Januar 2021 begründet und enthielt ein Vier-Säulen-Konzept
zur Abwehr ausländischer und anderer nicht-nationaler Desinformation (als Beispiel
wird die russische Präsenz im Internet genannt), der engen Zusammenarbeit von
Sicherheitsbehörden und Technik-Giganten, um die Bevölkerung vor fremder
Einflussnahme und Desinformation zu schützen (als Beispiel wird die Unterminierung
der Bekämpfung der Covid-Seuche genannt), und die Überwachung der Bevölkerung
durch Zugriffe auf deren Finanz-Transaktionen. Wenn man die Aktionen der Biden-Regierung
einmal Revue passieren lässt, etwa bei der Eliminierung des wieder-antretenden
Donald Trump, wird deutlich, wie weit es die Clique rund um die Democrats mit
der Anwendung des Orwell-Sprechs bereits getrieben hatte.
Übern Teich (2): Die
kleine Blonde aus Bella Italia hatte vorgestern einen spektakulären Auftritt im
Oval Office. Als es um solche Nebensächlichkeiten wie Europa, Zölle, Krieg und
Rolle der USA ging, überschüttete sie die Presse und den neben ihr sitzenden
Trump aus der hohlen Hand mit einer Suada in Italienisch, dass das ganze
Auditorium verblüfft schwieg und hernach applaudierte. Trump war Profi genug,
um die Sache wieder zu verlangsamen, indem er vor weiteren Fragen und Antworten
verlangte, dass die Sache ihm erst einmal in Ruhe übersetzt werde. Meloni nutze
die Gelegenheit, um die Dolmetscherin hie und da, ganz wie es ihr gefiel, zu
korrigieren. Tags drauf (gestern) empfing sie Vize Vance in Rom. Interessant
ist, dass sich die Führung der EU nach Rom verschiebt – jedenfalls was die
Achse nach Washington betrifft, und da geht es im Moment ums Eingemachte.
In den
US-Medien, allen voran im Wall Street Journal, gewinnen einige Erkenntnisse
über den Ukraine-Krieg an Raum, über die ich vor Monaten berichtet habe:
Überraschende Angriffe von russischen Kleinst-Gruppen auf Motocross-Maschinen bzw.
E-Bikes. Diese locken die Verteidiger aus ihren verborgenen Stellungen, auf die
prompt Drohnen-Angriffe erfolgen und anschließend vorrückende kleine Panzereinheiten
mit aufgesessener Infanterie. Auch in diesem Falle verblüfft die auf den
Kampfvideos zu beobachtende Leere des Gefechtsfeldes.
Ostfront (2): Die
amerikanische Behauptung, die russische Armee habe sich sichtlich
demokratisiert, ist purer Unsinn. In Wirklichkeit hat die Auftragstaktik von
Scharnhorst selig Einzug gehalten, wonach zur Erreichung eines Zieles die
Kommandogewalt so weit wie möglich nach unten delegiert wird. Das setzt für den
Erfolg bei der jetzigen russischen Kleinstgruppentaktik gut geschulte, robuste
Unterführer und Soldaten mit einer hohen Kampfmoral voraus. Die gibt es
offensichtlich.
Ostfront (3): Nach wie vor straff auf Krieg gestimmt, ist das
jüngst Heft von Foreign Affairs, wo eine ukrainische Journalistin die
Kriegserfolge aufzählen darf, u.a. das stete Wirtschaftswachstum des Landes,
das weit über dem des Wertewestens liegt. Man staunt, wenn man’s liest.
16. April 2025
Mit einem
Bekloppten zu diskutieren, ist ähnlich sinnvoll, wie mit seinem Wäscheschrank
die Nationalhymne einzuüben. Doch halt, man tut dem Wäscheschrank unrecht, er
hat niemals die Oberstimme singen wollen. Warum mir das beim Aufwachen durch
den Kopf ging, weiß ich auch nicht, denn eingeschlafen war ich bei den
ermüdenden Meldungen über das Gezänk des noch nicht einmal in Dienst getretenen
Bundeskabinetts.
Bundekabinett (2): Manche arbeiten sich daran ab, dass der
Berufsjugendliche, der den General der Union gibt, seit gestern nicht in die Regierung will,
obwohl er, wie die Fachleute zu berichten wissen, gesetzt sei (was immer das sei).
Ich nehme an, er will nicht in Kürze zu den Merz-Gefallenen gehören.
15. April 2025
36 Tote nach einem
russischen Raketenangriff auf Sumy. Jetzt muss auch dem letzten Illusionisten
auffallen, dass die Russen sich keinen Waffenstillstand diktieren lassen.
Ostfront
(2): Fritze M. kennt ein Gegenmittel: Taurusse auf Russland - sofort. Weiß er wovon
er spricht? Auch Pistorius, der beliebteste Politiker zwischen hier und Neufundland,
kennt ein Mittel: Wehrpflicht sofort und zwar mit Freiwilligen. Er befindet
sich bereits im Wiederholungsmodus der Begriffsverwirrung, was die Sache nicht
besser macht.
Ostfront (3): Via Amerika erreichen uns ukrainische Bewertungen über
die Kriegstauglichkeit deutscher Waffen. Die Panzerhaubitze 2000 zu groß, zu
geringe Schussfolge, baldiger Rohrverschleiß, Leo 2A6 zu kompliziert, mit
Bordmitteln nicht instand zu halten; Leo 1A5 zu geringe Panzerung, nur als Fernartillerie
zu benutzen; bei beiden Raketenwerfern Munition zu teuer, Bedienung zu
kompliziert, MAN-Fahrgestelle veraltet und im Frontbereich nicht mehr reparierbar.
Nur der Marder kommt besser weg, merke: der wurde in die Truppe eingeführt, als
ich vor über 50 Jahren noch ein Soldat war. Wie auch immer: Stiftung Warentest
im US-Auftrag?
Ostfront (4): Von den Erdkämpfen nichts Neues, die Russen schieben sich Meter um Meter in Richtung Dnjepr vor. Eine prägnante Offensivabsicht ist nicht zu erkennen.
Da haben sich die Koalitionäre
gestern, wie man liest, auf ihr Regierungsprogramm geeinigt. Was da drinsteht?
Es ist gleichgültig, denn es geht in Wirklichkeit um die Besetzung von Posten
mit Leuten, die eine Karikatur auf das vom Grundgesetz postulierte Gebot von
Eignung und Leistung sind.
Koalition (2): Die größten Dummheiten zum Ereignis stammen
aus den Postillen des sog. alternativen Lagers, wo das Ergebnis so
zusammengefasst wird, als habe sich die CDU von den Sozen über den Tisch ziehen
lassen. Das ist entweder Ausdruck von Naivität oder eine grobe Lüge, denn es ist
genau das vereinbart worden, was auch die Politiker der CDU wollten. Es ist, um
es klar zu sagen, die Handschrift der CDU. Dass einige Grundorganisationen der
Christunion das nicht mitgekriegt hatten und jetzt motzen, ist eher witzig als
tragisch zu nennen.
6. April 2025
Eine Woche lang delektieren
sich die Gazetten jeglicher Couleur am Niedergang der CDU, sprechen gar
vom Zerreißen. Beruhigt euch wieder, Jungs, nichts dergleichen wird in
absehbarer Zeit passieren, solange Posten und Pöstchen zu vergeben sind. Fritze
wird Kanzler, verlasst euch drauf. Er bleibt es so lange, wie es die Oligarchen
für zweckmäßig halten.
4. April 2025
Nazisprech: Das Original
(1941-45) nannte das Töten von Juden Sonderbehandlung,
auch in der Verbform sonderbehandeln.
Die Täter wussten genau, dass sie Verbrechen begingen, deswegen suchten sie ihr
Tun bei der sprachlichen Erwähnung zu verschleiern und die Taten selbst östlich
der Reichsgrenzen zu begehen. Eine schöne Parallele finden wir beim Töten von
Russen auf russischem Staatsgebiet vor. Die Zieleinstellung von US-Raketen, wie
der Himars, welche an die Ukrainer übergeben wurden, können diese nicht
verwenden, ohne dass US-Offiziere die Zielprogrammierung vor dem Abschuss
vornehmen. Diese Tätigkeit, der eine Beurteilung aufgrund von Zieldaten durch
die US-Fern- und Satelliten-Aufklärung vorausgeht, nennt man nicht
Zieleinstellung, sondern Definition der zone
of interest (Interessenzone). Diese Verschleierung geschieht ausdrücklich,
um US-Personal die Möglichkeit zu geben, auf die Frage, ob sie an der Tötung
von Russen auf russischem Territorium beteiligt seien, nein sagen zu können,
also angeblich nicht lügen zu müssen.
Zone of interest (2): Dass wesentliche
Teile dieser illegalen Kriegshandlungen auf deutschem Boden, nämlich in
Wiesbaden, begangen werden, gilt es der Vollständigkeit halber zu erwähnen. Die
Bundesregierung weiß das und behauptet, dieses Tun stünde im Einklang mit der
deutschen Rechtsordnung, wie sie sich in diesem Fall aus dem Grundgesetz, dem
Nato-Truppenstatut und anderen Rechtsvorschriften ergebe. Sie verzichtet, was
kaum verwundert, konkret zu werden und belehrt stattdessen deutsche
Journalisten, die nachfragen, darüber, dass sie gefälligst zu erwähnen hätten,
dass die Aggression von Russland ausgegangen sei. So in dieser Woche der Regierungssprecher
Hebestreit gegenüber einem Redakteur der Nachdenkseiten.
Zone
of Interest (3): Der seit Jahrzehnten vielbeschworene Atomschirm, den die USA
über Deutschland halten, bedeutet im Klartext, dass unser Land im Zweifel das
Zielgebiet für den einschlägigen, ultimativen Einsatz von Atomwaffen ist. Das
deutsche Sprichwort vom Regen und der Traufe ist eine unzulässige
Verniedlichung der drohenden Gefahr.
3. April 2025
Am 22. März starb, wie ich
jetzt hörte, der Gründer und Betreiber von Querdenken-TV, Michael Friedrich Vogt. 2015/16 machten wir
zusammen zwei, drei Interviews über den deutschen Staat und seine Geschichte,
die breite Beachtung fanden und ungezählte Reaktionen auslösten. Dieser für
beide Seiten hoffnungsfrohe Beginn wurde durch einen schweren Schlaganfall von
V. abrupt beendet. Ein Wiederanknüpfen an das Vergangene war später trotz eines
Anlaufs nicht möglich. Erschien mir Vogt bei unserer ersten Begegnung – man
sehe mir den Vergleich nach – irgendwie janusköpfig zwischen einem rationalen
und einem schwärmerischem Verstand, so war nach meinem Eindruck nach der
Wiedergewinnung des Sprachvermögens die helle Seite seines Denkens für mich
nicht mehr erreichbar.
Auch gestorben: Einer der skurrilsten Leute, die mir über
den Weg liefen, war der Wirt im sog. Bahnhofshotel von Seeheim im südlichen
Südwest-Afrika. Wir unterhielten uns in einem seltsamen Gemisch aus englisch
und holländisch nebst russischen Fachvokabeln über seine Zeit beim sowjetischen
Militärgeheimdienst GRU – das KGB schloss er aus –, wo er als Oberstleutnant
Instruktor der kommunistischen Befreiungsbewegung Swapo war. Seine Abfindung
hatte ausgereicht, um in späteren Jahren, als das ehemalige Mündel an der
Macht war, die einstige kaiserlich-deutsche Immobilie an diesem verlassenen Ort
zu erwerben, in dem heutzutage nachts chinesische diesel-bespannte Erzgüterzüge
auf dem Weg nach Lüderitz am Atlantik vorüberlärmen. Während unserer Gespräche
saß sein Papagei auf seiner rechten Hand. Ab und an wechselte er auf meine Hand
herüber und lauschte aufmerksam, was wir uns zu sagen hatten.
2. April 2025
Wenn am Wochenende die New York Times mit großem Klamauk die
Verstrickung der USA in das Kriegsgeschehen in der Ukraine beschrieb, so war
das für niemanden, der sich nicht aus der NYT informieren lässt, eine
Überraschung. Es war die US-Regierung unter Joe Biden, die diesen Krieg erst
möglich machte und dann lenkte. Die einzige Frage, die bleibt, ist diese hier:
Warum so detailliert und warum jetzt? Denn um mit den dreisten Enthüllungen
über die US-Kriegsmaschine dem Regime Trumps zu schaden, muss man dreimal um
die Ecke denken. Etwa so: Er kann unsere berechtigten Interessen dortzulande
und auch sonst in aller Welt nicht schützen.
Nichts Gescheites (2) Trump der Springteufel kündigte
derweil seine dritte Amtszeit an. Was mag sein Vertreter davon denken, der
derzeit eine Bad-Will-Tour durch Grönland absolviert? Die flotte Jette in
Kopenhagen spricht derweil so, dass man denkt, sie habe den Schlieffen-Plan für
den Zweifrontenkrieg verinnerlicht. – Jette, Jette, der Plan ging schief. Er
bescherte dem Deutschen Reich eine krachende Niederlage.
Auch nichts Gescheites (3):
Der gestrige 1. April ging vorüber, ohne dass ich mich hereingelegt fühlte.
Kann nur bedeuten: Es geschah nichts, oder ich bemerkte nichts. Aber doch
immerhin dies hier: Gemeinsam hatten Bismarck, Höcke und Dagen Geburtstag. Wird
höchste Zeit, den Tag aus dem Kalender zu streichen. Für den Ersatz durch „erster
Merz“ scheint es mir allerdings noch zu früh.
1. April 2025
Die Bundesrepublik
Deutschland ist ein demokratischer Rechtsstaat.
31. März 2025
Trump
stößt wüste Drohungen aus, weil Putin nicht bei Fuß gehen will. Wen will er mit
den angekündigten Öl-Embargos treffen? Die Russen kaum, die Europäer mit
Sicherheit.
Im Internet lese ich sinnlose Debatten über die Namensgebung für die
neue Regierungs-Koalition. Ein Lesefehler beschert mir die Lösung: Rotschwanz.
Internet
(2): Eine nicht namentlich genannte Politikerin wird so zitiert: You can say
you to me. Bei allem Mist, den ich bereits am frühen Morgen konsumiere, stimmt
mich diese Meldung fröhlich. Sodann schalte ich ab und blinzele in die
aufgehende Sonne.
30. März 2025
Das hier
schrieb ich vor fünf Jahren. Stimmt leider immer noch.
10
Gründe, warum Konservative nichts bewirken
Erstens: Konservative berufen sich auf die Macht der Empirie, um zu verdecken, dass sie keinen Plan haben. Zweitens:
Konservative verschwenden die meiste Zeit damit, darüber zu räsonieren, dass es
früher einmal besser war. Drittens: Konservative verabscheuen Ohrfeigen. Viertens: Konservative suchen mit Lupe und Pinzette das Haar in der Suppe von
anderen Konservativen. Fünftens: Konservative fürchten sich vor der Veränderung.
Sechstens:
Konservative behindern brauchbare Ideen durch kluge Analysen. Siebtens:
Konservative ziehen den edlen Wein einem scharfen Schnaps vor. Achtens:
Konservative stellen sich die Zukunft wie die Vergangenheit vor. Neuntens:
Konservative pflegen den betulichen Ton, wo andere ruppig werden. Zehntens:
Konservative scheuen die Barrikade.
Und
zuletzt und entscheidend: Vor Konservativen fürchtet sich niemand.
29. März 2025
Die EU hat einen EU-Kommissar, dessen Namen ich bis gestern nie gehört
hatte. Jetzt meldet sich dieser Dan Jørgensen zu Wort: Kein Molekül russischen Gases mehr für Europa. In
Klardeutsch umformuliert: Ich setzte meinen gesamten Einfluss darein, die
Wiederinbetriebnahme von Nord Stream zu verhindern. Wer hat diesen dänischen Clown
befugt, über die weitere Ruinierung des deutschen Standorts zu befinden? Unsre
Regierung, wer sonst.
Konfusion (2): Der gestrige Tag hatte es offenbar in sich.
Selenskyj erklärte, dass der soeben bei ihm angelangte Entwurf eines
Rohstoffabkommens mit den USA nicht den bisherigen Verhandlungsstand abbilde
und die Aufgabe der Souveränität des Landes bedeute. Ohne den Text gelesen zu
haben, könnte man in diesem Fall vermuten, dass er ausnahmsweise mal die
Wahrheit sagt.
Konfusion (3): Nunmehr haben die Russen sich zu Wort gemeldet,
was sie für den Ausgangspunkt von Friedensgesprächen halten: Eine ukrainische
Regierung unter UNO-Mandat. Auch davon war bislang nirgends die Rede.
Konfusion
(4): Der dritte Europäische Gipfel – sprich der Versuch von Macron und Stamer,
die Führung an sich zu reißen – ging ergebnislos zu Ende. Interventionstruppen
wurden abgelehnt. Stattdessen wollen GB und F jetzt Truppen ins Land
senden, aber nicht in die Frontregionen. Das kann nur bedeuten, sie wollen
ihren Anteil am Kuchen sichern. Diese Maßnahme richtet sich dann gegen die
US-Boys und die Restukraine.
28. März 2025
Das Feuilleton der sog. Leitmedien (FAZ und taz) gibt sich erschüttert:
Es wird eine Buchmesse mit dem Motto Seitenwechsel abseits der eingeübten
Rituale in Frankfurt und Leipzig geben. Das Datum ist der 8./9. November 2025
und der Ort des Geschehens die Messe in Halle an der Saale. Die Meldungen
hierüber werden mit der Lüge garniert: Nachdem die rechten Verlage an den
heiligen Messeorten nicht reüssieren konnten, versuchen sie auszuweichen.
Zutreffend wäre zu formulieren gewesen: Einige Verlage wurden von den genannten
Orten dank linksextremer Gewalttaten unter dem wohlwollendem Applaus von
Mainstreamhetzern ausgegrenzt.
Messe (2): Sofort ertönt der Ruf, man müsse den Eigentümer
der Messe unter Druck setzen.
Ergötzlich auch: Die Rechten würden sich dem Dialog verweigern. Deswegen
muss man sie verbieten? Ich bin schon lange der Meinung, dass es mit dem
logischen Denken des Mainstream-Pöbels nicht weit her ist.
Messe (3): Anders, als es die geifernden
Kommentare glauben machen wollen, sind laut Messeplan (https://www.messe-seitenwechsel.de/messeprofil)
bislang nur zwei Verlage (Buchhaus Loschwitz und Gerhard Hess) am Start. Dass
es sich hierbei um „die rechten Verlage“ handele, ist ein Phantasieprodukt. Man
nimmt es mit Staunen und mit Abscheu zur Kenntnis.
Messe (4): Die eigentümliche Gefahr, die heutzutage vom Buch als Medium
ausgeht, ist kaum zu unterschätzen. Am schlimmsten erscheint es den
Totalitären, dass man es im Gegensatz zu alledem, was die bunte Wiese des
Digitalen zu bieten hat, nicht mit Hilfe der Löschtaste wirksam bekämpfen kann.
27. März 2025
Die US-Boys und die Russen einigen sich auf einen schrägen Deal: Freier
Handelsweg durchs Schwarze Meer gegen Aufhebung von Sanktionen gegen Russland,
deren Durchsetzung den USA selbst, so wie ein Bumerang, schädlich waren, wie
zum Beispiel der Boykott von russischem Kunstdünger.
Ostfront (2): Der Krieg wird
also weitergehen, so lange es die Russen für nützlich halten, bzw. die Europäer
die Ukraine an der Kapitulation hindern. In Berlin, Brüssel, London und Paris
sitzen Hasardeure am Ruder, die ihre eigenen Völker bekämpfen, denn an der
Ostfront gibt es nichts zu gewinnen, und gegen Amerika hat man soeben eine
gewaltige Schlappe eingesteckt.
Amerika (2): Dass die Spitzen der
US-Kriegsmaschinerie (Pentagon, Dienste und FBI) ihre gemeinsamen Planungen
über die Palaver-Box Signal Chat abgewickelt haben, die auch von Trump-feindlichen
Medien wie der Zeitschrift Atlantic
mitgelesen werden kann, hat mich doch etwas überrascht. Hier werken Amateure.
Amerika
(3): Trump kündigt das Inkraftsetzen von 25-Prozent Auto-Zöllen an. Die treffen
dann Deutsche, Chinesen, Südkoreaner und Japaner, ganz nach US-Belieben. Hier
kann man betrachten, was America First in der Praxis bedeutet. Die Chinesen
werden sich wirksam wehren. Und die Deutschen? Mit nichts, denn sie haben nichts
in der Hand.
25. März 2025
Sicherheitsberater Waltz in Saudi Arabien, um sich erst mit Ukrainern,
dann mit den Russen zu treffen. Ergebnisse werden nicht mitgeteilt. Wie auch?
Zeitgleich melden amerikanische Medien, Waltz sei in Grönland eingetroffen. Kann
er auch auf dem Wasser gehen? Würde mich nicht wundern.
Wassergänger (2): Tichy
räumt den CSU-Exgrößen Friedrich und Scheuer breiten Raum für Gemecker ein. Der
eine schilt die Brandmauer, der andere die Russlandsanktionen, beide im üblichen
Hü-Hot-Modus. Kann mir mal einer verraten, warum ich mich von diesen Typen
bequatschen lassen soll? Die einzige Frage, die interessiert, ist die: Hast du
beim Staatsstreich in den letzten zwei Wochen das Maul auf-, oder hast du mitgemacht?
Na? Na also.
24. März 2025
In Washington wird weiter geholzt. Während etliche Gerichte versuchen, die
Maßnahmen des neuen Herren im Weißen Haus zu sabotieren, erlässt dieser eine
Präsidial-Verordnung nach der anderen, um die staatlichen Strukturen des Deep
State aufzulösen. Jetzt hat es diese hier getroffen: (i) the Federal Mediation and Conciliation Service; (ii) the
United States Agency for Global Media; (iii) the Woodrow Wilson International
Center for Scholars in the Smithsonian Institution; (iv) the Institute of Museum
and Library Services; (v) the United States Interagency Council on
Homelessness; (vi) the Community Development Financial Institutions Fund;
and (vii) the Minority Business Development Agency.
Etliche von denen nehme ich zum ersten Mal zur Kenntnis. Sie haben bis
auf die Agency for Global Media in erster Linie innerstaatliche Bedeutung. Die
Medienagentur steuerte hingegen u.a. Radio Free Europe, Radio Liberty, Radio
Free Asia und Voice of America mit einem Jahresbudget vom ca. einer Milliarde
Dollar. Die US AGM ist nach der US AID die zweite große Einflussorganisation
die flachgelegt wird.
In Berlin täuschen sog. Verhandlungsgruppen
Staatsaktivitäten vor. In Wirklichkeit geht es um Beute-Schacher. Derweil
munkelt das Internet, dass die Sozen den Fritze gegen die Wand laufen lassen
und ihn, wenn’s zum Schwure kommt, bei der Kanzlerkür durchfallen lassen. Mag
sein, doch besonders wahrscheinlich ist dies nicht. Aber immerhin: Ich halte
die CDU für zu rückratlos, um eine eigene Mehrheit zu organisieren. Ihr fehlt
eindeutig das Führungspersonal.
23. März 2025
Gutleber: Der oder die, das ist Frage. Klar ist nur, dass beide häufig
nicht zusammenpassen.
Blöd sein und blöd handeln ist nicht dasselbe. Vor allem
gilt: das eine kann unter Umständen revidiert werden, das andere nicht.
Alter Theologen-Kalauer:
„Nietzsche: Gott ist tot – Gott: Nein, Nietzsche ist tot.“ Revidiert: „Nietzsche:
Gott ist tot. – Gott: Nein, Nietzsche ist tot. – Nietzsche: Denkste.“
Doktrinär:
Die deutsche offizielle Kriegsdoktrin sagt, dass der Russe demnächst vor dem
Brandenburger Tor steht. Aber nicht vor 2029. Deswegen müssen wir jetzt den
Dnjepr verteidigen, damit er den Termin einhält.
Trumps eigenwilliger Friedensplan für den Ukrainekonflikt mit einer
vorgezogenen 30-tägigen Waffenruhe ist gescheitert. Selenskyj konnte er durch
Erpressung auf Linie zwingen, Putin hingegen nicht. Der bedankte sich
öffentlich beim US-Präsidenten und fügte kalt hinzu, was die bekannten russischen
Bedingungen für einen Waffenstillstand sind: Endgültigkeit, Entwaffnung,
Nato-Ferne, Territorialabtretungen. Erstmalig in voller Uniform besuchte er die
Truppen der Kursk-Gruppe, die soeben dabei ist, das dortige, seit August 2024
andauernde Drama mit der Vernichtung der Invasionstruppen zu beenden. Mehr
Symbolik geht kaum: Ich, Putin, stelle mit militärischer Gewalt die Lage im
eigenen Lande wieder her.
Friedensplan (2): Auch die Kriegs-Trommler Starmer (GB)
und Macron (F) können ihren Vorstoß, während der Waffenruhe Bodentruppen zur
Friedenssicherung in die Ukraine zu entsenden, komplett vergessen. Putin müsste
ein Esel sein, um diese Falle nicht erkannt zu haben, denn wenn die Waffenruhe
abläuft, wären diese Nato-Truppen plötzlich die schuldlos Angegriffenen. Auch
aus DC kam keine Sympathiebekundung: Der zum Rapport vorgeladene Nato-General
Rutte wurde wie ein Schuljunge abgefertigt und mit den Trump-Forderungen gegen
Grönland und Canada konfrontiert. Er schwieg beklommen grinsend.
Friedensplan
(3): Was den US-Präsidenten umtreibt, bleibt rätselhaft. Wenn er jetzt gegen
Russland erneut die Öl-Sanktionskeule hervorzieht, pokert er mit einer Reihe
von Mitspielern, Öl-Produzenten und Öl-Verbrauchern. Von den letzteren trifft
er vor allem die Europäer, die ohne eigene Karten mit am Spieltisch sitzen
müssen.
19. März 2025
Das gestrige Datum wird als der Tag in deutschen Geschichtskalendern zu
verzeichnen sein, als ein von der CDU organisierter Verfassungsputsch den
Klimawahn als Staatsreligion einführte. Ein Blick in die nicht nur deutsche Geschichte
lehrt, dass solche Verirrungen nur gewaltsam zu korrigieren sind, und es auch
werden.
Gewalt (2): Ebenfalls gestern fand ein Telefonat zwischen Trump und
Putin statt. Aus dem mit viel Tamtam herbeiorakelten Monsterereignis bleibt ein
winziger Fisch im Netz der Realität hängen: Die Herren einigten sich dem
Vernehmen nach auf eine begrenzte Feuerpause gegen Ziele der Energie-Infrastruktur.
Gewalt
(3): Die im Nahen Osten geht ungeachtet irgendwelcher Vereinbarungen weiter.
17. März 2025
Die Putschisten haben den gestrigen Sonntag genutzt, um eine weitere
Änderung ins Grundgesetz zu zwingen: die Klimaneutralität bis 2045. Das ist der
nächste und vermutlich endgültige Schritt in die Diktatur – vergleichbar mit
dem Ermächtigungsgesetz von 1933. Dieses war eine organisatorische Bruchkannte
zur demokratischen Republik, das heutige eine ideologische, aus der es mit
demokratischen Mitteln kein Zurück mehr geben wird.
Putschisten (2): Es verdient
festgehalten zu werden, dass dies das Werk der CDU ist. Man zeige also nicht
mit dem Finger auf die Grünen, die ohnehin jenseits von gut und böse sind. Nein
Leute, es ist die CDU, welche die Axt an unser Land gelegt hat. Ohne wenn und
aber: die CDU.
16. März 2025
Die Gigantomanie unsrer Staatsputschisten ist so schwindelerregend, dass
sich nach dem Unglauben über das Geschehen nur allmählich Nüchternheit einstellen
kann – zunächst mit der Frage: Wer war das? Die Antwort lautet: Bislang nicht
namhaft gemachte Finanzoligarchen.
Giganten (2): Dass die Vier von den deutschen
Pressekonferenzen es nicht waren, leuchtet ein, nachdem man deren Gesichter
studiert hat. Sie gehören zu den Politikern Klingbeil, Merz und Söder und jener
roten Kommissarin, bei der ich die bolschewistische Lederjacke vermisse. Sie allesamt
sind bestenfalls Figuren.
Giganten (3): Manch einer tippt auf Black Rock, und
dann fällt der Name Larry Fink. Bis vor Kurzem sah man ihn noch in zart-lilafarbener
Davos-Klamotte den Ton angeben. R.S. fragt mich von ferne, ob er ein
Deutschen-Hasser sei. Was weiß ich. Zumindest macht er den Eindruck, als halte
er sich deutsche Hofhunde.
15. März 2025
Der dreisteste Verfassungsputsch in der Geschichte der Republik nahm
gestern seinen Fortgang. Fritze der Vormann handelte mit dem Grünenquartett
einen Revolutionierungszuschuss (für Klima, Transformation und so) von sage und
schreibe 100 Milliarden € aus, damit diese dem Abwracken des Grundgesetzes
zustimmen. Das ist ein stolzer Preis für Leute, die den Fritzen noch vorgestern
laut randalierend einen Faschisten nannten, den man ins KZ stecken müsse. Das
wird sich auf seinem weiteren Weg verschärfen. Den von Deutschland auch. Jetzt
sind wir bereits bei über einer Billiarde Euronen, die aus dem Nichts generiert
werden sollen. Das Nichts wird durch das Vermögen der Bürger ersetzt
werden.
Verfassungsputsch (2): Das Bundesverfassungsgericht winkte das Aushebeln
des Grundgesetzes gestern im Eilverfahren durch. Das Recht der klagenden
Abgeordneten, die geltend gemacht hatten, ein so umfangreiches Gesetzespaket
könne man in Tagesfrist weder lesen, geschweige denn begreifen, wurde mit dem
Hinweis darauf untergepflügt, es sei der nicht klagenden Mehrheit nicht
zumutbar, dass sie in ihren Abgeordnetenrechten – wegen der ablaufenden
Legislatur womöglich für immer – beschnitten würden. Zu deutsch: Mehrheit geht
vor Verfassungskonformität, wenn das zweckmäßig ist. Das ist der Maßnahme-Staat
in seiner schönsten Ausprägung. Als nächstes wird das AfD-Verbot
kommen.
Verfassungsputsch (3): Denselben abzuwenden, weigerte sich gestern die
neugewählte Fraktion der Linken, die sich dem Ansinnen der AfD lauthals
verweigerte, sofort eine Sitzung des neugewählten Bundestages nach Art. 39 GG einzuberufen,
um dem Tun des abgewählten Parlamentes Einhalt zu gebieten. Solch ein Zusammenwirken
komme aus Gründen des Antifaschismus nicht in Frage. Merke: Alles, was diese
Leute noch vorgestern zum Gesetzespaket öffentlich sagten, ist Makulatur, wenn
es um Taten geht.
Verfassungsputsch (4): Mal sehen, was den Ländern noch so
alles einfällt, denn auch sie müssen dem Paket im Bundesrat zustimmen. Tun sie
das nicht ohne Wenn und Aber in der kommenden Woche, dann ist die Sache
unrettbar durch – jedenfalls wenn man die Regelungen des Grundgesetzes anwendet,
wofür ich mich allerdings nicht mehr verbürgen mag.
14. März 2025
Klonovsky hat soeben wortreich vertreten, dass Friedrich Nietzsche nicht
dahindämmernd an der Syphilis starb, sondern an einem Gehirntumor. Das alles
ist eingebettet in Girlanden von Genie und Wahnsinn. Letzteren im Falle N. in
Abrede zu stellen, wäre abwegig, doch wie ist es mit dem Genie? Mich freut
bereits bei der Niederschrift des letzten Satzes, dass ich von den
feinschmeckenden Kennern des Banausentum bezichtigt werden werde. Ich hätte
mich vor dem Lästern besser mit dem Oeuvre vertraut machen sollen. Das ist
sicher richtig, denn ich habe dessen Werke lediglich gelesen – vier Bände dick,
die Verwundern und Missmut auslösten.
Kenner (2) haben nun wochenlang öffentlich
vertreten, dass die Machtübernahme in Syrien den bösen Assad abgelöst und die
Regierung der gemäßigten Rebellen ans Ruder gebracht habe. Jetzt lernen wir,
wie erwartbar, dass diese zum Massen-Mord und Plündern übergegangen sind,
während die Amerikaner weniger Gemäßigte durch Drohnen-Attacken töten und die
Israelis Luftschläge gegen Damaskus durchführen, so wie gestern
geschehen.
Kenner (3) trauen dem Fritze nur eines zu, Versprechen zu brechen,
bevor sie den Hauch der Wirksamkeit entfalten konnten. Nur ein einziges
Wahlversprechen hat er bislang gehalten: nicht mit der AfD. Ich bin angesichts
seiner possierlichen Rede im gestrigen Bundestag schwer beeindruckt und frage
mich, ob er noch immer die Geschäfte von Black Rock führt. Das würde ins Bild
passen: Schulden bis zum Abwinken, Bürgervermögen enteignen und ein flotter
Krieg in der Ukraine.
13. März 2025
Der gestrige ukrainische Drohnenangriff auf Moskau kann kaum eine gute
Idee genannt werden, wenn die Russen nach den amerikanischen Vorstellungen zu
einem Waffenstillstand genötigt werden sollen. Währenddessen werden die letzten
ukrainischen Einheiten im Sack von Kursk zusammengeschossen. Von einem Faustpfand für
Verhandlungen spricht niemand mehr. Die Frage ist eher, an welcher Stelle des
1000 km langen Frontbogens die Russen als nächstes massiv angreifen
werden.
Ostfront (2) BND-Chef Bruno Kahl wird in der Presse so zitiert, dass man
den Kampf in der Ukraine weitere 5 Jahre in die Länge ziehen müsse, um die
Russen auszubluten, damit deren Westambitionen sich in Luft auflösen würden.
Kann mir kaum vorstellen, dass er das gesagt hat. Falls doch, erspare ich mir
jeglichen Kommentar, der doch nur darauf herausliefe, ob diesem Mann klar sei,
für welches Land er eigentlich sprechen sollte. Zweifel sind angebracht, zumal
soeben der Jahresbericht des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages
veröffentlicht wurde: Kein Nachwuchs, alte Leute, nicht eine einzige
Planvorgabe erfüllt. Streitkräfte nur noch dem Namen nach.
12. März 2025
Vor unser aller Augen findet der nächste Verfassungsbruch statt. Der für
morgen anberaumten Sondersitzung des alten Bundestages fehlt es offensichtlich
an einem diese auslösenden Antrag (= mindestens ein Drittel der Abgeordneten
des Bundestages). Stattdessen hatten sich eine Handvoll Parteibonzen hierauf
verständigt. Das ist so offensichtlich verfassungswidrig, dass jetzt nur noch
das angerufene BVerfG die Verfassung umschreiben kann. Mein Vorschlag: eine
quasi-historische Auslegung des Textes: Wenn die Verfassungsväter die Bedeutung
der Fraktionen damals richtig erkannt hätten, so hätten sie gewiss anders
formuliert.
Verfassungsbruch (2): Dass der abgewählte Bundestag nicht
legitimiert ist, die Bundesverfassung zu ändern, bedarf kaum des Kommentars,
wenn man auch nur den Hauch der Bedeutung der Volkssouveränität im Kopfe
bewahrt hat. Wenn das Beabsichtigte mit dem jetzt gewählten Parlament
rechnerisch nicht möglich ist, dann ist es nicht möglich.
Ostfront: Trump und
der kleine Mann aus Kiew haben sich, wie man liest, jetzt auf einen
Waffenstillstand geeinigt. Wusste gar nicht, dass die beiden einen Krieg
gegeneinander führen. Der Ball, so völkstümelt der neue US-Außenminister Rubio
liege jetzt in Putins Feld. Da liegt er gut, denn der will keinen
Waffenstillstand, hinter dem er lediglich eine Feuerpause vermutet. Er hat in
Minsk einschlägige Erfahrungen mit dem Wertewesten gemacht. Über den Zustand
der ukrainischen Armee macht sich niemand, der einen Restverstand besitzt, noch
irgendwelche Illusionen.
Ostfront (2): Nach der amerikanisch-ukrainischen
Einigung (über was auch immer) nehmen die USA die Waffen- und Geheimdiensthilfe
wieder auf. Glaubt Trump ernsthaft, er könne Putin auf Linie zwingen? Und wenn ja, mit welchen Mitteln?
Ostfront
(3): Der rumänische Staat wird von bezahlten EU- und NGO-Satrappen auf
anti-russisch getrimmt, indem man den Wahlsieger Georgiescu endgültig ins Aus
manövriert. Man gibt sich nicht einmal mehr die Mühe, eine einigermaßen tragfähige
Begründung vorzutragen. Eine rumänische Annäherung an Russland soll es nicht
geben, und damit basta.
9. März 2025
Putin knickt ein, melden deutsche Gazetten unter Berufung auf den US-Nachrichtensender
Bloomberg. Sieht man näher hin,
handelt es sich um die Meldung über die Vereinbarung eines zweiten
amerikanisch-russischen Treffens in Riad. Da ich nichts im Sinne der
Überschrift aus Moskauer Quellen finden kann, wird es wohl Wunschdenken
sein.
Auf amerikanisch (2): Den dortigen Standpunkt zum Ukraine-Konflikt seit
2013 (einschließlich des möglichen Standorts von Trump) findet man ziemlich
korrekt zusammengefasst in der deutschen Übersetzung der amerikanischen Version
von Epoch Times, https://www.epochtimes.de/politik/ausland/wie-sich-der-krieg-in-der-ukraine-entwickelte-und-wie-er-enden-koennte-a5057631.html.
Hier ist alles beiseite gelassen, was die US-Optik durch die russische Sicht der
Dinge stören könnte, bei gleichzeitiger Überbetonung ukrainischer militärischer
Erfolge. Bis auf den US-Präsidenten selbst fällt es den Amerikanern offenbar
schwer, die falschen Siegesmeldungen der Vergangenheit zu vergessen.
Auf amerikanisch
(3): J.D. Vance hat den Deutschen angedroht, 34.000 Mann US-Truppen aus
Deutschland abzuziehen, wenn man die Defizite der Meinungsfreiheit nicht
korrigiere. Mainstream schweigt hierzu verbissen. Besser-nicht-erwähnen
herrscht auch bei den sog. Alternativen vor, die bis gestern noch das Lied der
treuesten Verbündeten sangen und jede Kritik an den USA als Vaterlandsverrat
geißelten.
Aus Los Angeles wird gemeldet, dass Milliarden an Obdachlosen-Geldern im Nichts verschwunden sind. Nun, christliche Nächstenliebe hat halt ihren Preis – vor allem wenn sie auf Heuchelei basiert.
8. März 2025
Während aus dem Weißen Haus nur noch ungeordnetes Stimmengewirr zur
politischen Lösung des Ukraine-Konflikts erklingt, haben die Russen erneut
zugeschlagen. a) In den letzten Nächten wurde die Elektrizitäts-Infrastruktur
kreuz und quer im Land massiv aus der Luft angegriffen. b) Der Sack von Kursk
wurde am unteren Ende zugemacht. Die Invasionstruppen sind nunmehr, soweit ich
das Kartenbild deuten kann, eingekesselt. Ihnen wurde ein Ultimatum zur
Kapitulation übermittelt, das heute ablaufen soll. Danach würden sie
zusammengeschossen.
Ostfront (2): Die beiden Sofort-Gipfel der
nicht-amerikanischen Unterstützerstaaten gingen ohne feststellbares Ergebnis zu
Ende. Die angekündigte Flugverbotszone für die West-Ukraine ist ein
Phantasieprodukt. Nicht nur fehlen die geeigneten Waffen, um sie durchzusetzen,
noch werden sich russische Drohnen, Raketen und Gleitbomben hierdurch
beeindrucken lassen.
Ostfront (3): Die westlichen Experten diskutieren den
Ausgang der von ihnen erwarteten Präsidentenwahlen in Kiew. Ich halte einen
militärischen Staatsstreich oder einen Zerfall in Bürgerkriegs-Parteien für wahrscheinlicher, aber was weiß ich
schon.
Ostfront (4): Merkwürdig muten die britischen Bemühungen an, die Führung
des Ukraine-Kriegs gegen Russland zu übernehmen. Bleibt die Frage, wen sie an
die Front schicken wollen. Die Polen und die Balten mit Sicherheit. Aber ob die
auch wollen, wenn sie bemerken, dass sonst keiner will, das ist die Frage.
7. März 2025
Ein Abgrund von Landesverrat, so schreibt es Klaus Kelle, einer der
Unionstreuen auf seinem Bloc (https://denken-erwuenscht.com/ein-abgrund-an-landesverrat-wie-deutsche-politiker-den-bau-von-nord-stream-2-durchboxten/?print=pdf).
Der alte Jagdhund spitzt die Ohren, doch dann dies hier: Da meint dieser Mann
nicht etwa, was CDU-Bonzen im Moment gemeinsam mit den Sozen treiben, um die
deutschen Bürger in die Armut zu treiben, nein, er spricht vom Bau der
Gaspipeline Nord Stream 2, die bekanntlich nie in Betrieb ging, nachdem Joe im
Weißen Haus dem Herrn Scholz das vor 3 Jahren verbot. Kelle entnimmt das
landesverräterische Tun (der Schröder war’s) einem Buch, das soeben erschienen
ist, und in dem alles beschrieben sei. Falls ich das nicht vergesse, werde ich
es bei Gelegenheit lesen.
Abgrund (2): Immerhin jetzt schon öffentlich: über 50
Leserkommentare – nach meiner Einschätzung alles treue CDU-Wähler –, die
einfach nur köstlich genannt werden dürfen. Sie geben mit bitteren Worten zum
Ausdruck, dass sie sich von Merz verraten fühlen, anstatt sich mit Kelle
über das Nord Stream-Thema zu erregen.
Abgrund (3): Napoleon Macro-parte will
über Europa einen Atom-Schirm aufspannen, um dem bösen Putin zu drohen. Die
einzigen, die er damit bedroht, sind die Anwohner zwischen Rhein und
Njemen.
Abgrund (4): Derweil berichten französische Zeitungen von einem
Mega-Deal, der so verrückt klingt, dass ich ihn nicht glauben mag: Der kleine
Mann aus Kiew habe mit seiner Offshore-Firma für schlappe 1,2 Milliarden € eine
französische Investment-Bank, deren Namen mit Milleis Banque angegeben wird,
aufgekauft. Das nötige Kleingeld hierfür stamme aus den Portefeuille von
Rothschild & Co. Kann man das wirklich glauben? Lieber nicht.
Abgrund (5):
Der Bosch-Konzern, orakelt man bei Tichy, taumle auf eine Entlassungswelle zu.
Falls das stimmt, vermag ich mich nicht zu wundern. Man muss nur nachsehen, was
die gleichnamige Stiftung in den letzten Jahren getrieben hat, dann macht man
sich keine Illusionen. Allerdings teile ich die jetzt durchs Internet
schwappende Häme nicht, denn auch übers Wahlverhalten habe ich keinerlei
Illusionen.
6. März 2025
Was
für eine Entdeckung. Das Kriegslied von Matthias Claudius:
’s ist Krieg! ’s ist Krieg! Oh Gottes Engel wehre | und rede du
darein | ’s ist Krieg – und ich begehre | nicht Schuld daran zu sein.
Claudius
(2): Ich kann den Text nicht lesen, ohne zugleich das Lied Der Mond ist
aufgegangen im Ohr zu haben. Vor rund fünf Jahren hörte ich das unter
sommerlichem Nacht-Himmel im Erzgebirge gesungen. Danach nie wieder.
Bei Tisch erwähne ich eher nebenbei, dass der Ex-MP des Zwergstaats,
Bernhard V., grade gestorben sei. Das löst ein von mir nicht erwartetes Hallo
aus und ironische Rückfragen, was ich denn dazu sage. Nichts, sage ich. Ob ich
mich denn nicht daran erinnere, dass er seinerzeit die Weisung gegeben habe,
dass etwas gegen mich „gefunden“ werden müsse. Doch, sage ich. Und? werde ich weiter
gefragt. Und nichts, sage ich.
Der Donald hat jegliche Lieferung an die Ukraine
gestoppt, so wird berichtet. Ob’s wirklich so ist, weiß keiner so genau.
Immerhin hat die Ankündigung bewirkt, dass der kleine Mann aus Kiew sofort
eingeknickt ist. Er will das Ausbeutungsabkommen unterschreiben und auch
verhandeln – über einen Waffenstillstand. Aber mit wem? Die Russen sagen
Njet.
In Mannheim rast einer mit einem Ford Fiesta in die Rosenmontagsveranstaltung.
Zwei Tote und eine unbekannte Zahl von Schwerverletzten. Der Täter ein
Deutscher. Den Namen verschweigt man. So kommen Gerüchte auf. Interessant
erscheint mir: Die Behörden können jetzt verlautbaren, was sie wollen. Ein
breiter Teil der Bevölkerung glaubt ihnen kein Wort mehr, selbst wenn sie nicht
lügen.
In Berlin beschließen vier Personen, die hierzu nicht befugt (legitimiert)
sind, dass Deutschland sich um eine weitere Billion verschulden soll. Sie
sagen, das ganze nicht vorhandene Geld sei unabweisbar notwendig sei, durch
Kriegführung gegen Russland den Frieden herbeizuführen. Sie geben sich nicht
einmal Mühe, das zu begründen. Sie rufen vielmehr offen zum Verfassungsbruch
auf, den sie nur begehen können, weil sie sich einig sind, den neu gewählten
Bundestag nicht unverzüglich zusammentreten lassen.
3. März 2025
Die Selenskyj-Schlappe vom Freitag schwappt nach. Der Kriegstreiber von
London lud zum Gipfel, Macron schlug wie gewohnt das große Rad und General
Rutte sprach von weiteren Ankündigungen, deren er ganz sicher sei. Habe die am
Hufeisentisch Sitzenden gezählt. 18. Wer also war nicht da, zum Beispiel nicht
eingeladen wie die Balten, und wo waren die Polen, die Balkanesen, die Ungarn?
Gipfel
(2): Starmer und Macron sprachen mit der üblichen Gestik von der Notwendigkeit
eines einmonatigen Waffenstillstands. Und? Und nichts, denn von den Russen ist
bekannt, dass sie darauf nicht eingehen werden. Blondschopf Meloni befand
hingegen, dass die Europäer gut daran täten, das Verhältnis zu den USA zu
reparieren. Das klingt in meinen Ohren ganz anders. Erwähnen will ich zumindest
auch, dass der seit Monaten zurücktretende Trudeau aus Kanada die Notwendigkeit
betonte, sich von den USA zu emanzipieren. Kann man verstehen angesichts von
Trumps Kanada-Ambitionen. – Was muss Putin nun befürchten? Nichts.
Gipfel (3):
Habe nichts von der Entsendung von Truppen gehört. Noch-Scholz blieb vage.
Das Töten geht weiter. Das Zentralkommando der US-Streitkräfte in Europa
(CENTCOM) meldet den Abschuss eines Mannes im Nordwesten von Syrien, den es als
Terroristen bezeichnet. Es ist der zweite Fall innerhalb von Tagen. Das mitgelieferte
Kurzvideo (?von einer Drohne) über den Anschlag zeigt einen flott fahrenden
Pickup, der offenbar von einem Explosivkörper getroffen wird und hernach
(scheinbar unbeschädigt) am Straßenrand ausrollt. Das Video ist zu
Beweiszwecken nicht zu gebrauchen.
Das Töten geht weiter (2): Nach dem Chaos-Auftritt
in DC flog Selenskyj gestern ungesäumt nach London weiter, wo die üblichen
gemeinsamen Fotos händchenhaltend mit Starmer vor Downing Street 10 gemacht
wurden. Heute ging’s zum Treff mit Macron und dem Briten.
Das Töten geht weiter
(3): Annalena Bb. sagte: „Eine neue Zeit der Ruchlosigkeit hat begonnen.“ Übt sie schon für einen
künftigen Werbespot bei Rossmann? Annalena, ach, Annalena, wie wird sie mir dereinst fehlen.
Das Töten geht weiter (4): Mainstream weiß,
dass der Trump-Auftritt von vorgestern zur beschleunigten Kreation eines
riesigen dreistelligen Milliarden-Sondervermögens für die Ukraine-Kriegführung
führen wird und zwar mit Blick darauf, dass es im jetzt gewählten Bundestag
keine entsprechende Zweidrittelmehrheit mehr gibt. Deswegen, so die
Schreibtisch-Helden, muss das abgewählte Schwarz-rot-grün ran. Das nenne ich
einen kreativen Umgang mit der Verfassung. Aber wen schert denn heute noch ein eklatanter
Verfassungsbruch? Weniger wird berichtet, dass ein bemerkbarer Anteil der US
AID-Gelder in der Ukraine für Nutten ausgegeben wurde.
Nach dem gestrigen Zusammenstoß zwischen Trump/Vance und Selenskyj
bleiben Bilder im Kopf zurück: ein zunehmend ärgerlich werdender US-Präsident, als
dessen Plan, einen lukrativen Deal zu machen, platzt, ein Vize von geradezu
erschreckender Ruhe und Eindringlichkeit und der bislang als Weltstar
Gehätschelte, dem alle Züge entgleisen, als ihm die US-Boys ins Gesicht sagen, er
habe keine Karten auf der Hand, um hier mit ihnen zu spielen. Er rutscht auf
dem Stuhl hin und her, rafft sich mit Mühe zusammen und beharrt auf
Sicherheitsgarantien, um anzuhören zu müssen, er könne (erst) wiederkommen,
wenn er zum Frieden bereit sei. Alles Feierliche wurde abgesagt und der Gast
gebeten, das Weiße Haus zu verlassen (he was asked to leave the White
House). 
Zusammenstoß (2): Der erste von außerhalb, der sich meldet, ist der
Franzose Macron, der fest an der Seite der Ukraine steht (sagt er), dann kommen
die Iren (deren einschlägige Rolle ist mir neu), dann die Polen (sie kommen
immer, und meist zur Unzeit) und schließlich Annalena Bb. Was sie sagt, ist das
übliche Bb., es handelt von dem Putin sein Angriffskrieg. Dessen Frontmann
Medwedjew meldet sich kurz mit einem Ausdruck des Behagens, während der Chef
selbst schweigt.
Zusammenstoß (3): Dass die grüne FAZ das Ganze besser
formulieren kann als ihre Berliner feministischen Hätschelkinder bedarf des
Kommentars nicht, aber dass sie am Main einen neuen Feind erkannt haben,
notieren wir hier: Es ist J.D. Vance, dem man attestiert, er habe sich erneut (!)
als Brandstifter bewährt. Soso. Was wird man erst schreiben, wenn die ach so
nötigte pekuniäre Unterstützung von Wo-auch-immer ausbleibt. Oder ist das
bereits der Fall?
Zusammenstoß (4): Die US-Öffentlichkeit ist wie gewohnt
gespalten, die Parlamentarier auch. Gewundert habe ich mich über den
Falken-Senator Lindsey Graham (Reps), Spitzen-Kriegsmatator in Sachen Ukraine
und gewiss kein Trumpist, der dem Präsidenten die volle Unterstützung
zusichert. Rechnet er sich aus, dass der Nicht-Frieden für ihn und seine
Klientel auch lukrativ sei? Rein äußerlich spricht er von der Wahrung der US-Interessen,
die gelungen sei. Man zweifelt.
Zusammenstoß (5): Was nun? Der Krieg geht weiter, bis Putin ihn beendet. Er wird ihn zu seinen Bedingungen beenden, wenn die ukrainische Führung ihn hierum bittet. Es wird nicht Selenskyj sein, der diese Bitte ausspricht.
28. Februar 2024
Während die Mainstreammeldungen sich noch am amerikanisch-ukrainischen
Spitzentreffen delektieren, geht heute dasselbe im Weißen Haus mit einem
offenen Eklat in der Pressekonferenz zu Ende. Der kleine Mann aus Kiew glaubt
im Ernst, er könne dem Donald die Bedingungen diktieren. Er irrt sich.
Treffen
(2): Nebelhaft bleibt, was Trump gestern und vorgestern mit dem Franzosen
Macron und dem Briten Starmer beredet haben mag. Zumindest wussten alle 3 die
Form zu wahren.
Treffen (3): Während alles dies passiert bzw. nicht passiert,
sitzen die Russen mit den Amis in Istanbul beisammen, wo sie die Köpfe
zusammenstecken, um das zu tun, was sie die Normalisierung der Beziehungen
nennen. Die EU-Europäer und die Ukrainer haben immer noch nicht geschnallt,
dass sie hierbei nicht gebraucht werden, sondern nur noch Objekte sind. Die
Deutschen regen sich stattdessen darüber auf, dass Vize Vance spottet, sie
hätten noch nicht mitgekriegt, dass ein neuer Sheriff in der Stadt ist.
27. Februar 2024
Die innenpolitischen Aufgeregtheiten verbauen den Blick auf das, was die
Welt revolutionieren könnte. Es ist nämlich völlig gleichgültig, ob Fritze der
Kandidat oder Robert der Denker sich in die Schlagzeilen drängen, denn beide
sind out: der eine, bevor er das erstrebte Amt erreicht hat, und der andere
sitzt jetzt nur noch im Bundestag, damit weiterhin die Kasse stimmt – oder
warum, kann mit das mal einer erklären, tut er das nach seinem politischen
Rücktritt?
Derweil in der Welt: Die Schlagzeilen über die Einigung von Trump und
Putin können noch so oft kommentiert werden bis zum Sankt Nimmerleinstag, denn
nachdem gestern der Kreml erklärt hat, dass es bezüglich der Ukraine eine
solche Einigung nicht gebe, gibt es nur einen Kommentar hierzu: Es gibt
keine.
Keine Einigung (2): Dass es eine solche nicht gibt, ist leicht erklärbar,
nachdem DC verkündet hat, man hätte sich mit Selenskyj bezüglich der Abtretung
der Bodenschätze geeinigt. Mit Schiller zu sprechen: Es fehlt im Bunde der
Dritte. Beim Stand des Krieges sieht man in Moskau keinen Anlass, auf das zu
verzichten, was den Russen bei der zu erwartenden Kapitulation ohnehin zufallen
wird.
Ostfront (3): Im Frontbogen liegt Schnee, aber nicht sehr viel, die einschlägigen Videos weisen
es aus. Ungeachtet dessen geht der Vormarsch der russischen Streitkräfte Meter
um Meter weiter. Soeben wurde die Eroberung der als beherrschend auf einer
Anhöhe gelegene Ortschaft Awdejewka gemeldet. Von einer großen Offensive ist
allerdings weit und breit nichts zu sehen.
Ostfront (4): Ein massiver
ukrainischer Drohnenangriff auf die über südrussisches Gebiet verlaufende
kasachische Öl-Pipeline Richtung Kleinasien erregt die Spekulanten. Diese Leitung
soll in der Vergangenheit eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der
Versorgung von Israel gespielt haben. Jetzt machen Mutmaßungen die Runde, der
ukrainische Dienst habe auf diese Weise dem Israel-Freund Trump die brutale
Erpressung wegen der eigenen Bodenschätze heimzahlen wollen. Ich bezweifele, dass
diese Meldung rund ist. Ich tippe eher auf geheimdienstlichen Unverstand.
Ostfront
(5): Um festzustellen, wie der Stand der Dinge garantiert nicht ist, empfehle
ich den Beitrag Darauf kommt es jetzt
wirklich an von Sebastian Thormann bei Apollo
News. Hier sind alle Falschmeldungen und Vorurteile der letzten drei Jahre
versammelt. Lesenswert sind auch die Leserkommentare. Sie sind ein Konvolut der
Gehässigkeit. Der Autorenname kommt mit bekannt vor. Ich tippe auf Tichy, muss
aber nicht stimmen. In meinem Hinterkopf taucht ein Namensgleicher auf, der im
Zweiten Weltkrieg Roosevelt-Propaganda im französischen und amerikanischen Exil
machte. Kann unmöglich derselbe sein. Verwandtschaft?
Ostfront (6): Auf
ebendieser Linie liegt die blaugelbe Hauptreklame der CDU am Tage nach der
Wahl: Wir unterstützen die Ukraine bis zum Siege. Eine klare Kriegsansage, die
völlig aus der Zeit gefallen wirkt. Es ist so, als seien die Globalisten in den
USA noch an der Macht. Habe ich was verpasst, oder ist es so, dass die
Atlantiker sich in der Gewissheit eingeigelt haben, dass es nach Trump wieder
andersrum kommt? Wenn Fritze der Kandidat und sein Hofstaat ernsthaft glauben,
allein gegen Russland Krieg führen zu können, dann gehören nicht ins
Kanzleramt, sondern in die Klapse.
Ostfront (7): Vor Monaten notierte ich: Wer
Merz wählt, wählt den Krieg. Ich hatte die Hoffnung, mich zu irren.
24. Februar 2024
Sie wollen es so: Diemenschen. Es wird sich also nichts ändern, jedenfalls
werden die drei großen K bleiben: Krieg, Kalifat, Klima. Bin dem gestrigen Wahlabendgeschwätz
entgangen, indem ich Tagebuchblätter von Theodor Fontane las.
Abwesend (2): Auch
die Wahlergebnis-Kommentare von heute, die großartig als Analysen verkauft
werden, habe ich mir erspart. Es zählt nur, dass 208 Christunionisten und 120 Sozis
in den Bundestag einrücken und die Kanzlermehrheit 316 Stimmen beträgt.
Erwähnenswert bleibt bestenfalls, dass es für des Fitzens Traumkompanie
schwarz-grün nicht reicht und die Grünen insgesamt für nix gebraucht
werden.
Abwesend (3) waren die Auslandsdeutschen, die man – dieser Verdacht ist
nicht nur bei mir aufgetaucht – von der Teilnahme an der Wahl
ausgesperrt hatte, um im Bedarfsfalle einen Annullierungs-Grund bei der Hand zu
haben, weil man die Möglichkeit eines übermäßigen Abschneidens der Blauen
befürchtet hatte. Das ist nun nicht eingetreten. Ob allerdings BSW und FDP, die
knapp unter der 5 %-Hürde blieben, sich hierauf mit Erfolg berufen können,
bleibt zu bezweifeln, denn über den jetzigen gravierenden Wahlfehler müsste der
neue Bundestag befinden, und der wird sich hüten. Das letzt-instanzlich
zuständige Bundesverfassungsgericht wird sodann, nehme ich mal an, in absehbarer Zeit
keinen freien Termin finden, um über eine solche Petitesse, wie das korrekt zusammengesetzte Parlament eine ist, zu entscheiden.
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